Brandschutztipps im Wald Erste Waldbrände im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · In der Region brechen immer öfter Waldbrände aus. Auch jetzt schon wieder. Was die Ursachen sind und mit welchen Maßnahmen Anwohner und Spaziergänger sich selbst und die Natur schützen können.

 Löscharbeiten beim Waldbrand in Hennef 2022.

Löscharbeiten beim Waldbrand in Hennef 2022.

Foto: Feuerwehr Hennef

Es wird langsam brenzlig, denn mit der Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr. Das trifft derzeit auch zunehmend auf den Rhein-Sieg-Kreis zu. Denn seit einigen Wochen bereits ist es hier trocken und heiß. Schon jetzt berichtet der Kreisfeuerwehrverband des Rhein-Sieg-Kreises von ersten Unterholz-, Böschungs- und Waldbränden. Der stellvertretende Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Jörg Fillmann, dagegen beschreibt die Situation noch als entspannt.

Forstamt und Feuerwehr arbeiten zusammen

Dabei ist die Ausgangslage ohnehin schwierig. Das Forstamt Rhein-Sieg-Erft zum Beispiel ist mit 27 Revieren und einer Waldfläche von etwa 60.000 Hektar das zweitgrößte Regionalforstamt in NRW. Sage und schreibe 2500 Hektar davon müssen wegen der Schäden vergangener Jahre wieder aufgeforstet werden. Das entspricht einer Fläche von zirka 4000 Fußballplätzen. Allerdings seien diese Arbeiten zumindest auf landeseigenen Flächen schon weit fortgeschritten, teilt Förster Fillmann mit.

Gefragt ist Kooperation. Seit der ersten Waldbrandkonferenz im Jahr 2020 arbeiten Forstamt und Feuerwehr noch enger zusammen. Die Regionalämterforstämter mit ihren Förstern spielten dabei eine wichtige Rolle, da sie über genaue Ortskenntnisse verfügen, so Fillmann. Hat ein Wald nämlich einmal gebrannt, dauert es Jahre, bis die Natur sich vollständig erholt hat.

Die letzten drei trockenen Sommer haben zudem zum großflächigen Absterben von Fichtenwäldern geführt, ausgelöst durch Hitzestress und Borkenkäferbefall. Auch die Laubbäume, insbesondere Buchen, seien schwer geschädigt, wie Fillmann weiter erläutert. Das besonders Fatale dieser Entwicklung: Jeder einzelne Waldbrand verursacht Unmengen an Treibhausgasen und heizt den Klimawandel zusätzlich an.

Wie man Brandgefahren vermeidet

Die meisten Brände, darauf weisen Experten immer wieder hin, werden durch Unvorsichtigkeit ausgelöst. Denkbar einfach sind deshalb die Hinweise des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Sieg: Kein offenes Feuer im Wald und Rauchen vermeiden! Das Wegwerfen von Glas löse zwar im ersten Moment keinen Brand aus, kann aber dazu führen, dass einzelne Stellen am Waldboden so heiß werden, dass sie irgendwann doch anfangen zu brennen. Ganz wichtig: Der Verband rät auch, andere auf Fehlverhalten hinzuweisen, um die Gefahren möglichst gering zu halten.

Wie gefährlich die Situation werden kann, hat die Vergangenheit auch in unserer Region immer wieder gezeigt. Bei einem Brand in Hennef vor einem Jahr, bei dem 2000 Quadratmeter Wald brannten, hatte ein Feuerwehrmann wegen der hohen Temperaturen plötzlich Kreislaufprobleme und musste mit einem Rettungswagen abtransportiert werden. Die Brände bergen also nicht nur Gefahren für Natur, Spaziergänger und Anwohner, sondern auch für die Feuerwehrleute.

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