Wechsel von der Bonner Friedenskirche Das wird der neue evangelische Pfarrer für Alfter

Alfter · Michael Verhey wird neuer evangelischer Pfarrer in Alfter. Was der 58-Jährige vor hat und wann er in seiner neuen Rolle vorgestellt wird.

Michael Verhey ist neuer Pfarrverweser in der evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge.

Michael Verhey ist neuer Pfarrverweser in der evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge.

Foto: Axel Vogel

Alfter bekommt einen neuen Seelsorger: Nach 27 Jahren als Pfarrer der Bonner Friedenskirche wird Michael Verhey in der evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge (Bornheim, Hemmerich, Alfter), genauer in der Kirche am Herrenwingert, noch einmal berufliches Neuland betreten – zunächst als Pfarrverweser auf der Stelle des im September nach Bonn gewechselten Pfarrers Rafael Fermor.

Zum 1. Dezember hat der 58-Jährige seinen Dienst angetreten, die offizielle Begrüßung findet am Samstag, 3. Dezember, um 18 Uhr, im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Kirche statt. Offiziell eingeführt wird der neue Pfarrer erst im nächsten Jahr. Noch ist die 50-Prozent Pfarrstelle von der Landeskirche Rheinland nicht freigegeben, ein entsprechender Antrag der Kirchengemeinde wird in den nächsten Tagen gestellt.

Auf Neues will er sich einlassen

Für den verheirateten gebürtigen Dürener ist der Posten in Alfter erst die zweite Pfarrstelle seiner Laufbahn. Nach dem Studium in Bonn und Münster und einem Vikariat an der Pauluskirche in Bonn-Bad Godesberg erhielt Verhey seine erste und bisher einzige Planstelle an der Friedenskirche in Kessenich. Er freue sich darauf, noch einmal Neues zu wagen, neue Menschen und deren Sichtweisen kennenzulernen und die Gemeinde in die Zukunft zu begleiten, sagt er im Gespräch mit dem General-Anzeiger.

Zu tun dürfte es genug geben, denn strukturell wird sich in den nächsten Jahren in der Landeskirche einiges ändern. Da es aufgrund fehlenden Nachwuchses bis 2030 insgesamt nur noch 1000 Pfarrstellen geben wird, werden sich die Kirchengemeinden zu Kooperationsräumen zusammenschließen und deutlich weniger Seelsorger haben. Ehrenamtler werden mehr Aufgaben übernehmen müssen. „Das Gemeindeleben vor Ort muss erhalten bleiben“, erklärt Verhey. Wie sein Vorgänger will er Gottesdienste für die verschiedenen Gemeindegruppen wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen abhalten und Ansprechpartner für Ehrenamtler verschiedener Dienste sein. „Der Austausch ist wichtig“, betont er.

Lob für die sinnvolle Arbeitsteilung

Einige Arbeitsbereiche müssten noch mit den Kollegen Eckhart Altemüller aus in Hemmerich und Dieter Katernberg in Bornheim abgesprochen werden. Die Kombination aus Team- und örtlicher Seelsorgearbeit gefällt dem Neu-Alfterer in jedem Fall ausgesprochen gut. „Das ist eine Arbeitsteilung, die in die Zukunft führt. Denn es gibt Querschnittsaufgaben, die der Pfarrer je nach Neigung dann übernehmen kann“. Neue Ansätze möchte Verhey seinen „Schäfchen“ auch theologisch mit auf den Weg geben. Einen ersten Vorgeschmack erhalten die Gläubigen im Gottesdienst am Samstag. Thema der Predigt wird „Jesus in der Adventszeit“ sein, und wie die Menschen den Heiland empfangen können.

Wird der Gottesssohn meist als Kind in der Krippe, als Retter oder als Wegbegleiter verstanden, so wird Verhey Jesus als Geliebten interpretieren, als „kribbelnde Begleitung im Alltag“. Mit den neuen theologischen Ansätzen möchte er „die Bibel wieder ins Gespräch bringen. Menschen sollen ins Nachdenken kommen.“ Verheys Ziel ist es, Gott den Menschen wieder nahezubringen, denn die Bibel sei ein reichhaltiger Schatz an Worten, die im Alltag, in guten wie in schlechten Zeiten, helfen könnten. Gemeinde und Gemeindeleben sei für die Menschen ausgesprochen wichtig. „Die Alfterer sollen auch künftig in der Kirchengemeinde ihre Heimat finden und sich zu Hause fühlen.“

Die Vorstellung des neuen Alfterer Pfarrers Michael Verhey findet am Samstag, 3. Dezember, 18 Uhr, in der evangelischen Kirche am Herrenwingert statt.

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