Baupläne werden nicht verändert Warum die Erweiterung der Bornheimer Grundschule viel teurer wird als geplant

Bornheim · Damit die Johann-Wallraf-Grundschule in Bornheim mehr Platz bekommt, ist ein teurer An- und Umbau geplant. Die vorhergesehenen Kosten haben sich bereits fast verdoppelt. Im Schulausschuss wurde nun dargelegt, warum eine Reduzierung der Pläne wenig bringen würde.

 Die Johann-Wallraf-Schule in Bornheim. Die geplante Erweiterung der Grundschule soll deutlich teurer werden als geplant.

Die Johann-Wallraf-Schule in Bornheim. Die geplante Erweiterung der Grundschule soll deutlich teurer werden als geplant.

Foto: Axel Vogel

Ein ehrgeiziges Projekt hat sich die Stadt Bornheim vorgenommen: Mit einer umfangreichen Baumaßnahme will sie die Raumnot an der Johann-Wallraf-Grundschule lösen. Ein Projekt, dass die Stadt auf den Weg bringen will und auch bringen muss. Allerdings wird es statt der ursprünglich avisierten 6,7 Millionen Euro nach aktuellem Planungsstand 12,4 Millionen Euro kosten - inklusive 30 Prozent Mehrkosten, die laut Verwaltung aufgrund der zu „erwartenden Preisdynamik“ angenommen werden (der GA berichtete). In der aktuellen Sitzung des Schulausschusses war daher das betraute Architektenbüro Gütig vor Ort, um Bau und Kostensteigerung zu erläutern.

Extras für die Klimaziele verteuern den Bau

Zur Verteuerung habe laut Verwaltung dabei nicht nur die allgemeine Kostenexplosion in der Baubranche (seit 2019/20 um rund 40 Prozent) geführt, auch zusätzliche Extras für die Erreichung der Bornheimer Klimaziele machen den Erweiterungsbau um einiges teurer. Dazu gehören neben einer nachhaltigen Fassade am Bestandsgebäude die Beheizung mit einer Wärmepumpentechnik und Geothermie, der Einbau einer Fußbodenheizung, die die Heizkörper ersetzen soll, und die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmrückgewinnung. Zusätzliches Geld kosten auch die Erneuerung der Elektrohauptversorgung und Maßnahmen für die unterirdische Niederschlagswasserrückhaltung für künftige Starkregenereignisse. Ganz im Sinne des Klimaschutzes wird es zudem auf dem Dach eine Photovoltaikanlage samt Begrünung geben.

Erforderlich ist vor allem mehr Platz. Ein Anbau an die Alte Musikschule soll dazu im vorderen Bereich entstehen, das Bestandsgebäude um eine weitere Etage aufgestockt werden. Damit gebe es fünf neue Klassenzimmer mit angeschlossenen Nebenräumen und Büros für den Offenen Ganztag. Im Erdgeschoss werden zwei Klassenräume zu einer Mensa samt Küche zusammengeschlossen. Erhalten bleiben dort Fachräume, Lehrerbibliothek und die übrigen bestehenden Klassenräume. Nach der Raumanalyse der Stadt für die Grundschulen wird „der Raumbedarf durch die Aufstockung und Erweiterung des Bestandsgebäudes gedeckt“, sagte Pressesprecher Rainer Schumann.

Modifikation der Baupläne kommt für die Verwaltung nicht infrage

Die Kostensteigerung habe ihn aus den Latschen gekippt, sagte Matthias Kabon (FDP) im Ausschuss und brachte eine Reduzierung der Pläne in einzelnen Bereichen ins Gespräch. Dem erteilte Architekt Martin Mertha eine Absage. Das würde Neuplanungen und damit zusätzliche Kosten zur Folge haben. „Wenn man Räume wegnimmt, wird das gesamte Konzept durcheinandergewirbelt. Eine Reduktion der Kosten ist nur sehr begrenzt möglich“, erklärte Mertha. Auch wenn die Preise kontinuierlich ansteigen und ein Ende noch nicht in Sicht ist, kommt für die Verwaltung eine Modifikation der Baupläne ebenfalls nicht infrage. Die Erweiterung werde dringend gebraucht, die Auslastung des Offenen Ganztags liege bei fast 100 Prozent, betonte von Bülow. Und betonte: „Wir haben das Problem auf Links gedreht, sehen aber keine andere Möglichkeit. Dasselbe Problem wird uns auch bei der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Merten begegnen.“ Der zeitliche Ablauf für die Johann-Wallraf-Grundschule ist eng getaktet. Zum Schuljahr 2026/27 soll alles fertig sein.

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