Kostenexplosion in Bornheim Erweiterung der Johann-Wallraf-Grundschule wird doppelt so teuer

Bornheim · Eigentlich sollte die Erweiterung der Johann-Wallraf-Grundschule rund 6,7 Millionen Euro kosten und 2024 fertig sein. Davon ist nun keine Rede mehr. Darum wird das Projekt fast doppelt so teuer.

Die Johann-Wallraf-Schule in Bornheim. Die geplante Erweiterung der Grundschule soll deutlich teurer werden als geplant.

Die Johann-Wallraf-Schule in Bornheim. Die geplante Erweiterung der Grundschule soll deutlich teurer werden als geplant.

Foto: Axel Vogel

Meldungen über Preissteigerungen kommen in diesen Tagen so häufig, dass sie nicht mehr zwingend aufsehenerregend sind. In diesem Fall dürfte das aber anders sein. Schließlich hat es diese Kostensteigerung in sich. Um 85 Prozent soll die Erweiterung der Bornheimer Johann-Wallraf-Grundschule teurer werden als geplant. War die Stadt Bornheim bislang von Kosten in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro ausgegangen, steht nun die Summe von 12,4 Millionen Euro im Raum. Das geht aus Unterlagen der Stadtverwaltung für die nächste Sitzung des Bornheimer Schulausschusses hervor.

Dabei hat die enorme Kostensteigerung nach Ausführungen der Stadt nicht nur mit dem allgemeinen Preisanstieg zu tun. Nach Darstellung der Verwaltung beläuft sich die aktuelle Kostenschätzung für das Projekt auf rund 9,5 Millionen Euro. Darauf hat die Stadt dann noch einmal 30 Prozent für eine „erwartete Preisdynamik“, wie es in den Sitzungsunterlagen heißt, aufgeschlagen, wodurch sich dann die Gesamtsumme von rund 12,4 Millionen Euro ergibt.

Den Plan zur Erweiterung der Schule gibt es bereits seit 2018

Das Vorhaben, die Grundschule an der Johann-Wallraf-Straße in Bornheim-Ort zu erweitern, ist nicht neu. Bereits 2018 und 2020 hatte sich die Bornheimer Politik damit befasst. Im Januar 2020 hatten die Ausschussmitglieder einstimmig einen Erweiterungsbau sowie den Ausbau des Dachgeschosses des vorderen Gebäudekomplexes beschlossen, zusätzlich zu Umbaumaßnahmen im Bestand. Damals hatte die Stadt mit der Bausumme von 6,7 Millionen Euro gerechnet sowie mit der Fertigstellung eines ersten Bauabschnitts Mitte 2023 beziehungsweise eines zweiten Bauabschnitts ein Jahr später.

Mittlerweile geht die Stadt von einer Fertigstellung bis Ende 2026 aus. Und warum kostet das Projekt nun so viel mehr? Nach Angaben der Verwaltung hat das unter anderem mit Veränderungen bei den Grundrissen und daraus resultierenden baulichen Umplanungen wie der Verlegung des barrierefreien WCs vom Ober- ins Erdgeschoss zu tun sowie mit Anpassungen bei der Gebäudetechnik, um dem Klimaschutz gerecht zu werden.

Unter letzteres fällt der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Kühlfunktion, einer Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung und eine moderne Wärmedämmung. Das kostet laut Stadt aber nicht nur Geld, sondern soll auch die Betriebskosten der Schule reduzieren. Dazu kommen die energetische Sanierung des Bestandsgebäudes, das aufgestockt werden soll, Tiefbauarbeiten zum Überflutungsschutz und die Erneuerung der Elektrohauptversorgung.

Weitere Kosten sind wahrscheinlich

Überdies steht zu befürchten, dass die Arbeiten noch teurer werden. Schließlich steht in den Sitzungsunterlagen: „Es gibt zudem einen erkennbaren Sanierungsbedarf in der Aula, der noch bewertet werden muss und derzeit nicht in der Maßnahme enthalten ist.“

Nach Angaben der Stadt ist das zusätzlich notwendige Geld für die Schulerweiterung in den aktuellen Entwurf für den Doppelhaushalt 2023/24 eingearbeitet worden. Dieser wird derzeit in den Ratsgremien diskutiert, beschlossen werden soll er Ende März. Der Schulausschuss tagt am Dienstag, 14. Februar, ab 18 Uhr im Bornheimer Ratssaal.

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