Meckenheimer Gymnasium Wie Erstwähler aus Meckenheim auf die Bundestagswahl blicken

Meckenheim · Am Meckenheimer Gymnasium bereiten sich Schüler auf ihre erste Bundestagswahl vor. Als Erstwähler können sie sich einen Kanzler statt einer Kanzlerin kaum vorstellen.

 Benjamin Wollner (l.) und Joshua Brandt sind Erstwähler. Am Konrad-Adenauer-Gymnasium beteiligen sich jüngere Schüler an der Juniorwahl.

Benjamin Wollner (l.) und Joshua Brandt sind Erstwähler. Am Konrad-Adenauer-Gymnasium beteiligen sich jüngere Schüler an der Juniorwahl.

Foto: Stefan Knopp

Benjamin Wollner und Joshua Brandt aus der Stufe Q2 des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Meckenheim sind jetzt 18 Jahre alt – und damit Erstwähler. „Es ist schon wichtig, dass man eine Entscheidung trifft für die Zukunft, dass man nicht wie vorher nur quasi zuguckt, sondern jetzt auch selber mitbestimmen darf“, sagt Wollner.

Auch Brandt möchte die Zukunft mitgestalten: „Erst recht, weil es ja unsere Generation ist, die am meisten davon betroffen ist.“ Er meint: „Es gibt den größten Wandel momentan für unsere Generation.“

Und diese Generation scheint sich gut vorzubereiten. „Wir lesen uns meistens die Wahlprogramme durch, aber gucken uns zum Beispiel auch die Diskussionen im Bundestag an und die Wahlarena, wo dann die Bundeskanzlerkandidaten diskutieren. Damit manifestiert sich ja auch unsere Meinung.“

Rente, Zukunft und Umwelt beschäftigen die Erstwähler

Welche Themen beschäftigen sie? „Dass wir auch eine gesicherte Rente haben“, sagt Brandt. „Dass wir in der Zukunft mehr Chancen haben.“ Und bezahlbaren Wohnraum.

Klar ist das auch für Wollner wichtig, aber da ist ja noch das Thema Umwelt: „Auf welchem Planeten wir in Zukunft leben werden, wie die Bedingungen da sind, das ist auch für uns sehr wichtig.“ Beim Tierschutz habe die derzeitige Bundesregierung da noch Nachholbedarf, ebenso wie in Sachen Digitalisierung.

Ein Mann als Kanzler? Das wäre ungewohnt

Die heutigen Erstwähler sind auch die Generation Merkel, andere Kanzler haben sie quasi nicht erlebt. Ein komisches Gefühl, findet Wollner: „Man kennt es eigentlich nur als ‚Die Kanzlerin‘. Wenn da jetzt beispielsweise ein Kanzler steht, wird das total ungewohnt sein.“ Die Person, die mehr als 80 Millionen Bürger regiert, sollte kompetent und seriös sein, finden beide. Doktortitel, Lackschuhe im Überschwemmungsgebiet, Nachlässigkeiten im Wire-Card-Skandal: „Solche Sachen assoziiert man ja mit den Personen.“

Auf jeden Fall werde die Wahl Deutschland verändern – „zum Besseren, natürlich“, hofft Wollner, der Lehrer werden möchte. Brandt könnte sich vorstellen, künftig selbst in die Politik zu gehen.

An ihrer Schule befassen sich alle Schülerinnnen und Schüler ab Jahrgangsstufe acht intensiv mit der Wahl. Sie sind zum zweiten Mal im bundesweiten Juniorwahl-Projekt dabei, bei dem Jugendliche in der Woche vor der Wahl ihre Stimme an den Schulen abgeben. Dazu besprechen sie vorher die Spitzenkandidaten ihrer Wahlkreise, die Parteiprogramme und den Wahl-O-Mat.

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