Spenden für Flutopfer Lions Club verteilt über eine halbe Million Euro an Spenden in der Region

Rheinbach · Der Lions-Club Rhenobacum hat seit der Flut über eine halbe Million Euro in der Region verteilt. Warum die Mitglieder das tun und wie die Wohltätigkeitsaktionen funktionieren.

 Der Vorstand des Lions-Clubs Bonn-Rhenobacum - von links nach rechts - Michael Firmenich, Marlies Maruschke, Hubertus Frieling, Stefan Raetz

Der Vorstand des Lions-Clubs Bonn-Rhenobacum - von links nach rechts - Michael Firmenich, Marlies Maruschke, Hubertus Frieling, Stefan Raetz

Foto: Stephan Faber

Im Vorfeld ihres monatlichen Treffens im Rheinbacher Waldhotel hatte Club-Präsident Michael Firmenich zum Pressetermin eingeladen, um gemeinsam mit seinem Clubmaster Stefan Raetz und Sekretär Hubertus Frieling über die aufregende Arbeit der letzten sieben Monate zu berichten. „Ich habe mich 2 Tage nach der Flut mit unserem Hilfswerk in Wiesbaden in Verbindung gesetzt“ berichtet Frieling, der gleichzeitig auch Schatzmeister der Lions ist. „Von dort wurden uns über Nacht von der Stiftung der Deutschen Lions direkt Geld zugewiesen. Am Ende kamen hier innerhalb weniger Tage fast 230.000 Euro in Rheinbach an.“

 Unkomplizierte Soforthilfe vor Ort

Geld, das die Lions mit ihren Mitgliedern ausgaben, um Betroffenen unkompliziert vor Ort eine finanzielle Unterstützung auszuzahlen. „Wir haben uns alle bei uns gemeldeten Schicksale genauer angeschaut und dann direkt entschieden“ erzählt Stefan Raetz, der bei allen 152 Spendenübergaben mit dabei war.

„Da waren viele Fälle dabei, die mich auch persönlich sehr ergriffen haben. Von der alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern bis zum Handwerker, der seine Existenz in der Voreifel gerade an die Ahr verlagert hatte.“ Am Abend griff Raetz dann zum Tagebuch, um das Erlebte schriftlich festzuhalten und zu verarbeiten. „In den Gesprächen bekam man einen tiefen Einblick in die Seele der Menschen“ ergänzt Firmenich, der den Clubmaster Raetz oft begleitete. „Wir haben alle Termine immer zu zweit wahrgenommen. So konnten wir auch noch die ein oder andere Sachspende direkt übergeben.“

 Auch einen Gedichtband haben die Lions finanziert

Die Einzelspenden von bis zu 5.000 Euro gingen dabei nicht nur an Menschen in Rheinbach, Swisttal oder Meckenheim, sondern auch Hilferufe von Euskirchen bis Insul, von Mechernich bis Metternich, von Bad Münstereifel bis Sinzig, wurden berücksichtigt. „Wir haben auch einen Gedichtband aus Ahrweiler unterstützt, der mit Lyrik Hoffnung für die Zukunft machen möchte“ erinnert sich Firmenich an die Begegnung mit der Dichterin Ilse-Dore Schöpke. Währenddessen füllten die Lions aus ganz Europa, sowie Firmen und Privatleute den Hilfsfond immer weiter mit Spenden wieder auf. Sogar aus dem westafrikanischen Togo wurde Geld gespendet.

In Zukunft wollen sich die Lions vor allem intensiver um die psychologischen Folgen bei Betroffenen kümmern und entsprechende Hilfsangebote unterstützen. Dazu plant man am Sonntag, den 24. April, eine Neuauflage des beliebten Jazz-Brunch mit den „Hot Jazz Boys“ aus Meckenheim in der Rheinbacher Stadthalle.

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