Regionalplan Köln Rheinbacher Rat möchte keine Straße quer durch den Wald

Rheinbach · Im Regierungsbezirk Köln befassen sich die Kommunen zuerzeit mit dem neuen Regionalplan. Der Rheinbacher Rat hat dazu ein paar Änderungswünsche.

Für die Grundschule Flerzheim soll es nach den Flutschäden einen Ersatzbau geben. Die Fläche dafür möchte Rheinbach im Regionalplan festhalten lassen.

Für die Grundschule Flerzheim soll es nach den Flutschäden einen Ersatzbau geben. Die Fläche dafür möchte Rheinbach im Regionalplan festhalten lassen.

Foto: Axel Vogel

Die Stadt Rheinbach hat ein paar Änderungswünsche zum vorgelegten Entwurf des Regionalplanes. Die dazu entworfene Stellungnahme der Stadt und ihrer Gremien wurde nun nach ausführlichen Beratungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen im Rat beschlossen.

Die Bezirksregierung Köln arbeitet derzeit an der Neuaufstellung des Regionalplanes, in dem aktuelle und zukünftige Siedlungs-, Infrastruktur- und Freiraumentwicklungen erfasst werden. Ziel ist es, so auch die Rheinbacher Stellungnahme, einen „gesamträumlichen raumordnungsrechtlichen Rahmen für die Zukunft des Regierungsbezirks“ für die nächsten 25 Jahre abzubilden. An den für den Bereich der Stadt Rheinbach vorgesehenen Plänen haben die Ratsmitglieder allerdings vier Änderungswünsche formuliert.

Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) Flerzheim: Rheinbach wünscht sich, dass der vorgesehene Siedlungsbereich bei Flerzheim um eine rund vier Hektar große Fläche am nördlichen Ortsrand vergrößert wird. Hintergrund sind die Folgen der Flutkatastrophe. In Flerzheim wurden Turnhalle und Grundschule stark betroffen. Beide sind als nicht mehr sanierungsfähig eingestuft, Ersatzbauten müssen her. Sowohl der Standort der Schule als auch der der Halle sind in einem Hochwasser- und Starkregenrisikobereich. Innerorts sind keine alternativen Flächen vorhanden. Die nun zusätzliche Siedlungsfläche würde ermöglichen, beides zu verlegen.

S 23 Haltestelle und Siedlungsraum Oberdrees: Auch bei Oberdrees sollte ein weiterer ASB ausgewiesen werden, in diesem Fall entlang der S-Bahnstrecke S 23. „Gemäß den landesplanerischen Zielen sollen Baulandentwicklungen möglichst „an der Schiene“ vollzogen werden“, so die Stellungnahme aus Rheinbach. Bei Oberdrees bestehe da ein Flächenpotential von rund 20 Hektar. Außerdem wird daran erinnert, dass der rechtskräftige Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln dort einen Haltepunkt vorsieht, der jedoch bisher nicht realisiert wurde.

Gewerbe- und Industrieflächen (GIB): Konkret geht es um ein Gebiet, das im Regionalplanentwurf als „GIBregional“ ausgezeichnet ist. Das wäre, so beschrieb es Bürgermeister Ludger Banken in der Ratssitzung, eine Fläche, die für regionale Gewerbe reserviert sei. Gewünscht ist aber, dieses in ein „GIBflex“ umzuwandeln, das mehr Möglichkeiten biete. Grundlage für den Rheinbacher Wunsch ist, dass ein bereits als Gewerbefläche vorgeplantes Gebiet nach der Flut möglicherweise in Retentionsflächen umgewandelt werden muss. Mit dem dann als „GIBflex“ vorgesehenen Areal hätte Rheinbach einen Ersatz.

Der Regionalplan Köln sieht einen möglichen Verlauf der L 113 zu den Rheinbacher Höhenorten vor. Die Stadt Rheinbach schlägt zwei Alternativen vor, die nicht durch den Wald führen.

Der Regionalplan Köln sieht einen möglichen Verlauf der L 113 zu den Rheinbacher Höhenorten vor. Die Stadt Rheinbach schlägt zwei Alternativen vor, die nicht durch den Wald führen.

Foto: Grafik GA

L 113 n/ Umgehungsstraße: Ein immer wieder auftauchendes Thema ist die Umgehungsstraße von Rheinbach. Aus Richtung Merzbach über die L 113 kommend gibt es keinen Anschluss an die Umgehungsstraße. Der Verkehr aus den Höhenorten muss durch die Innenstadt. Nun ist im Regionalplan eine Planung aufgetaucht, die eine Verbindung zwischen Neukirchen und der Straße zwischen Rheinbach und Wormersdorf aufführt. Diese alte Planung für eine L 113 n verläuft allerdings quer durch den Wald, oder wie es Banken formulierte: „Quer durch die besten FFH-, Natura- und Naturschutzgebiete, die wir haben.“

Rat und Verwaltung schlagen stattdessen zwei alternative Trassen etwa ab Höhe Oelmühlenweg außerhalb des Stadtwaldes vor. Eine Aufnahme dieser Pläne in den Regionalplan würde bedeuten, dass diese Bereiche von jeglicher Bebauung freigehalten werden müssten. Eine Planung, die große Zustimmung fand. Wenn auch mit einer grundsätzlichen Einschränkung: „Ob wir jemals von der Möglichkeit Gebrauch machen werden, ist noch völlig offen“, formulierte es Georg Wilmers (SPD).

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