Brennende Heuballen in Niederbachem Übung der Wachtberger Jugendfeuerwehr sorgt für Ärger

Wachtberg-Niederbachem · Die Jugendfeuerwehr in Wachtberg hat den Ernstfall in Niederbachem geprobt. Brennende Heuballen auf einem abschüssigen Feld sollten gelöscht werden. Die Infos an die Anwohner waren offenbar zu spärlich. So mancher glaubte an einen echten Brand.

 Die Jugendfeuerwehr löschte Heuballen bei Niederbachem.

Die Jugendfeuerwehr löschte Heuballen bei Niederbachem.

Foto: Axel Vogel

Wie realistisch muss beziehungsweise kann eine Feuerwehrübung sein? Und wie viel Rücksicht muss dabei auf die immer wieder eingeforderte Aufmerksamkeit der Bevölkerung genommen werden? Dieser Konflikt ploppte am vergangenen Samstag anlässlich einer 24-Stunden-Großübung der Wachtberger Jugendfeuerwehr in Niederbachem mit 56 Teilnehmern auf.

Denn zum Szenario der Übung gehörte, dass die Einsatzkräfte um Jugendwart Danny Mathey einen Strohrundballen auf einem Feld oberhalb von Niederbachem in der Nähe eines ortsbekannten Landwirtes in Brand steckten, den die Jugendlichen anschließend löschen mussten.

Das Problem an der Sache war jedoch: Das Feld mit dem brennenden Strohrundballen hat Hanglage, das Feuer war so in der Nacht weithin sichtbar, sodass mancher Niederbachemer annahm, es handele sich um einen wahrhaften Brand auf dem Hof des Landwirtes.

Niederbachemer in den bekannten Netzwerken informiert

Wehrleiter André Hahnenberg von der Wachtberger Feuerwehr weist darauf hin, „dass wir in den bekannten sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram bereits geraume Zeit vor der Übung auf das Ereignis am Samstag hingewiesen haben“, mit dem Hinweis, „dass über den ganzen Tag verteilt bis in den frühen Abend vermehrt Feuerwehrfahrzeuge im Gemeindegebiet unterwegs sind und es in einzelnen Ortschaften zu Behinderungen kommen kann.“

Was genau wo passieren würde, wurde nicht verraten, der Überraschungsmoment für die Jugendfeuerwehr sollte so realistisch wie möglich bleiben.

Hahnenberg ergänzt, das sich seine Wehrleitung insbesondere nach der langen Corona-Pause, in der die Jugendlichen nicht üben konnten, viele Gedanken über die Ausgestaltung der ersten Großübung nach Beendigung der Pandemie gemacht habe: „Die Einsatzszenarien sollten so realistisch wie möglich sein, damit die Jugendlichen auch ein Gefühl für die Herausforderungen unseres Alltags bekommen.“ Aber Hahnenberg betont auch: „Es ist grundsätzlich gut und wichtig, dass Anwohner sensibel bezüglich solcher Brandereignisse blieben.“ Hinweise beziehungsweise Notrufe aus der Bevölkerung würden der Feuerwehr ja oft die Arbeit erleichtern und eine schnelle Brandbekämpfung ermöglichen.

Wachtberger Feuerwehr bittet um Verständnis

Allerdings bat er auch um Verständnis dafür, „dass auch die Jugendfeuerwehr das praxisnahe Löschen von Bränden üben muss“. Allerdings will Hahnenberg den Fall zum Anlass nehmen, künftig im Vorfeld „noch intensiver über solche Übungen zu informieren“.

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