Drachenfelser Ländchen Das sind die schönsten Wandertouren in Wachtberg

Service | Wachtberg · Im Drachenfelser Ländchen lässt es sich gut wandern. Ob Rodderberg oder Wachtberg – Spaziergänger finden in der Vulkanlandschaft viele Aussichtspunkte und Wanderwege. Der GA listet einige Routen auf und stellt sehenswerte Orte vor.

Unterwegs auf dem Wanderweg am Rodderberg.

Unterwegs auf dem Wanderweg am Rodderberg.

Foto: Axel Vogel

Wer gut wandern möchte, muss nicht weit reisen. Denn auch in der Gemeinde Wachtberg finden Spaziergänger zwischen Wiesen und Wäldern viele Aussichtspunkte und Wege. Der GA listet einige Routen und stellt sehenswerte Orte vor.

Feuerroute: Das Symbol mit der Flamme weist Wanderern den Weg auf der „Feuerroute“. Auf einer Strecke von 33 Kilometern verbindet die Route sechs Stationen von Wachtberg bis Rheinbach miteinander, die auch Ausgangspunkte für weitere Entdeckungstouren sind. An der Station Adendorf etwa beginnt am Kasseler Langofen der drei Kilometer lange Töpferpfad, der Adendorf mit seiner Töpfereigeschichte vorstellt. Von der Aussichtsplattform an der nächsten Station bietet sich ein Blick in die „Grube Erhard“, deren Tonvorräte noch für Jahrzehnte reichen. Weitere Stationen des Pfades zeigen, wie hier in den letzten Jahrhunderten Ton abgebaut wurde. Darüber hinaus können Spaziergänger Töpfereien besichtigen.

Vom 258 Meter hohen Wachtberg, eine weitere Station der „Feuerroute“ können Besucher bei klaren Sichtverhältnissen über das Drachenfelser Ländchen bis hin zum Siebengebirge schauen. Von hier aus startet die 6,1 Kilometer lange Hümerich-Runde. Der Weg führt durch Wald und Feld am Radom, einem kugelförmigen Weltraumbeobachtungsradar des Fraunhofer-Instituts und dem Hohenberg mit seinem Domsteinbruch vorbei. Der Stumpeberg gewährt Einblick in seinen Vulkanschlot und einen Ausblick über die rheinische Vulkanlandschaft. Unterwegs durch Berkum wird anhand verschiedener Bauwerke sichtbar, wie vielfältig das heimische Vulkangestein genutzt wird – vom Grabkreuz über die Wegeinfassung im Schaugarten bis hin zur Wasserburg Odenhausen.

Die Dächelsberg-Runde ist 7,3 Kilometer lang und bildet die Entstehung und Nutzung der Vulkangesteine ab. Am Dächelsberg bietet der Aussichtsturm einen besonderen Blick in den alten Steinbruch, wo einst Basalt für den Straßenbau abgebaut wurde – heute ist es ein Naturschutzgebiet. Der Weg führt außerdem vorbei an Wiesen und Obstbäumen zur Kirche Heilige Drei Könige. Die Touren auf der „Feuerroute“ sollen laut dem Naturparkrheinland aufgrund ihrer Länge familienfreundlich sein, können aber auch kleinere Steigungen enthalten. Die Einstiege in die jeweilige Entdeckungstour sind durch Infostelen gekennzeichnet. Jede Stele ist mit sechs Materialien gefüllt, die typisch für die jeweilige Station sind. Auf der Dächelsberg und der Hümerich-Runde bieten Infotafeln Wissenswertes zum Thema Feuer sowie spannende Aufgaben für Groß und Klein. Die Einstiegsorte sind mit dem öffentlichen Nahverkehr und Auto zu erreichen. Genauere Wegleitungen lassen sich auf der Internetseite des Naturpark-Rheinlands unter der Rubrik Wanderweg finden.

Krönungsweg: Der rund 140 Kilometer lange Krönungsweg ist der nördlichste Ost-West-Weg des Eifelvereins und ist in Anlehnung an den Weg der deutschen Könige zu ihrer Krönung in Aachen benannt. Der Hauptwanderweg beginnt in Bonn am Hauptbahnhof, führt über den Venusberg, durchläuft den Kottenforst und Villiprott, überquert die Swistbachebene, führt durch den Rheinbacher Stadtwald zur Steinbachtalsperre. Er läuft durch die Mechernicher Voreifel und weiter zum Kermeter, dem Herzstück des Nationalparks Eifel. Der Wanderweg führt am nördlichen Rand der Rurtalsperre entlang, durch das Huschelbachtal zum Kalltal sowie durch den Hürtgenwald und schließlich durch das Münsterländchen zur Kaiserstadt Aachen.

Rodderberg: Der Rodderberg ist der jüngste Vulkan im Drachenfelser Ländchen. Der noch gut zu erkennende Ring besteht aus Tuffgestein und Schlacke. Aufgrund der Tuffböden bildet das Naturschutzgebiet Rodderberg eine sogenannte Wärme-Insel. So bietet der erloschene Vulkan Lebensraum für seltene, wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten, die sonst eher in Südeuropa vorkommen. Laut dem Rhein-Sieg-Kreis stehen Erholungssuchenden vor Ort mehrere Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Der 3,2 Kilometer lange, leicht begehbare Rundweg am Kraterrand des Rodderbergs beginnt am Wanderparkplatz Broichhofkapelle an der Zufahrt zum Broichhof und folgt dem Rundweg auf dem Kraterrand. Der Spaziergänger hat gleich zu Beginn einen herrlichen Blick über den Krater. Vom Weg aus kann man verschiedene Ausprägungen der Trocken- und Halbtrockenrasen im Bereich des sogenannten Magerrasenbandes erkennen. Im weiteren Verlauf des Weges finden sich auf beiden Seiten Sträucher und Bäume, die sich über dem Weg zu einem grünen Bogengang geschlossen haben. Hier wachsen unter anderem Schwarz- und Weißdorn, Weinrose, Roter Hartriegel, Eichen und Bergahorn.

Zwei Spaziergänger genießen den „Heinrichsblick“ am Rodderberg.

Zwei Spaziergänger genießen den „Heinrichsblick“ am Rodderberg.

Foto: Axel Vogel

Auf der Vulkanstraße, die den östlichen Teil des Rundweges bildet, können Spaziergänger einen Abstecher zum Rolandsbogen unternehmen. Von dort bietet sich ihnen ein Panoramablick auf das Rheintal. Auf dem weiteren Weg um den Krater stehen im Wald merkwürdige Baumgestalten, sogenannte Kopfholzbuchen, die von einer alten Form der Waldnutzung zeugen. Vom Heinrichsblick haben Spaziergänger einen Blick über das Rheintal und auf das Siebengebirge, eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Über einen von der Vulkanstraße abzweigenden Weg lässt sich die Windkuppe erreichen. Bei guter Sicht können Besucher von hier sogar den Kölner Dom sehen.

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