Zwei Niederlagen gegen Heidenheim Bonn Capitals liegen in Finalserie 0:2 zurück

Bonn · Die Bonn Capitals haben beide Heimspiele gegen Heidenheim in der Finalserie verloren. Bei den Heideköpfen stehen die Bonner nun mit dem Rücken zur Wand.

 Ein kleines Highlight aus Caps-Sicht: Danny Lankhorst (unten) stiehlt das 2. Base.

Ein kleines Highlight aus Caps-Sicht: Danny Lankhorst (unten) stiehlt das 2. Base.

Foto: Thomas Schönenborn/schöhnenborn

Für den Baseball-Bundesligisten Bonn Capitals wird der Weg zum zweiten deutschen Meistertitel mehr als steinig. In der vierten Finalserie um den Titel gegen den amtierenden deutschen Meister Heidenheim Heideköpfe haben die Capitals beide Heimspiele zum Auftakt der Best-of-Five-Serie mit 3:12 und 0:3 verloren. Damit fehlt Heidenheim am kommenden Wochenende vor den eigenen Fans nur noch ein Sieg zur erfolgreichen Titelverteidigung. Vor allem der Capitals-Offensive gelang es nicht, zu gewohnter Stärke zu finden.

„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir gerade zu Hause unsere Leistung nicht gebracht haben“, sagte Spielertrainer Wilson Lee. „Heidenheim ist es gelungen, dass ihr Plan für die Spiele voll aufging. Unser Pitching war in beiden Spielen sehr stark. Aber unsere Offensive hat nicht das umgesetzt, was sie eigentlich kann. Aber noch ist es nicht vorbei. Wir schauen jetzt nur auf Spiel drei.“

Das klare Ergebnis der ersten Partie am Samstag sagt wenig über den Spielverlauf aus. Denn bis  zum achten Inning lagen die Capitals nur mit 1:3 hinten. Dabei hatten die Fans mit einem Feuerwerk beider Offensivreihen gerechnet. Zu sehen gab es stattdessen ein Pitcherduell. Bonns  Starting-Pitcher Sascha Koch ließ lediglich einen Homerun zum 0:1 zu. Auch Heidenheims Mike Bolsenbroek musste einen Homerun von Kevin van Meensel hinnehmen. Der gelang zum 1:2 im sechsten Inning. Der zweite Punkt der Gäste resultierte aus einem Fehler der Bonner Verteidigung.

Für die Capitals war die Offensivschwäche einigermaßen enttäuschend,  denn zuletzt hatte der Vizemeister meist im  zweistelligen Bereich gepunktet. Doch die Capitals sollten im achten Inning beim Stand von 1:3 noch ihre Chance bekommen. Nach Singles von Eddie Stommel und Eric Brenk standen zwei  Läufer der Capitals auf den Bases und Kevin  van Meensel trat ans Schlagmal. Aber nach einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung gegen den Bonner Schlagmann warf van Meensel seinen Helm wutentbrannt zu Boden – und flog dafür vom Platz.

Pitcherduell auch im zweiten Spiel

Nach dieser Szene war das Spiel entschieden. Und so kassierte die junge Bonner Pitcherriege im neunten Inning allein sieben Walks und musste dazu noch einen Grand Slam Homerun von Simon Liedtke zum 1:12 hinnehmen. Die Punkte von Daniel Lamb-Hunt und Chris Goebel zum 3:12 dienten nur noch der Ergebniskosmetik.

Auch Spiel zwei am Sonntag sollte sich zum Pitcherduell zwischen Zach Dodson auf Seiten der Capitals und Lars Huijer entwickeln. Dodson hielt die starke Heidenheimer Offensive mit zehn Strikeouts kurz. Aber auch Huijers Würfe schmeckten der Bonner Offensive nicht. Ein ums andere Mal schlugen die Schlagleute ins nahe Infield, was jeweils zum schnellen Aus an der ersten Base führte. Im sechsten Inning beim Stand von 0:0 brachte Heidenheim Philip Schulz auf die Base. Bei zwei Aus trat dann Powerhitter Gary Owens an die Platte.  Bonns Trainer diskutierten kurz mit Pitcher Dodson, ob man Owens per „Intentional Walk“, also freiwillig, an die erste Base gehen lassen sollte, entschied sich aber dagegen. Der nächste Wurf von Dodson wurde zum Bumerang, denn Owens schlug den Ball aus dem Feld zum Homerun und zur 2:0-Führung für Heidenheim.

Dodson zeigte ein insgesamt starkes Spiel. Doch diese Entscheidung sollte fatale Folgen haben. Das 3:0 im achten Inning kam schließlich durch einen Fehler in der Verteidigung zustande. Danach sollten die Capitals nur noch wenige Chancen bekommen, den Rückstand zu egalisieren. Wieder standen im achten Inning zwei Läufer auf den Bases und Powerhitter Wilson Lee am Schlag. Aber der Spielertrainer der Capitals kam wie seine Mitspieler in beiden Spielen gegen Heidenheim nicht zurecht und schlug ins dritte Aus.

Im neunten Inning passierte dann nichts mehr. Die Offensive der Capitals hatten durch die Bank dem Heidenheimer Pitching nichts entgegenzusetzen, versäumten es dabei auch, Pitcher Lars Huijer aus dem Rhythmus zu bringen. Und so blieben die Capitals trotz ihrer sechs Hits – je zwei für Danny Lankhorst und Justus Recki – gegenüber vier der Heidenheimer nahezu chancenlos. Damit liegen die Capitals in der Best-of-Five-Serie bereits 0:2 zurück.

Am kommenden Wochenende in Heidenheim muss der Nordmeister schon alles in die Waagschale werfen.

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