Telekom Baskets Bonn Mit Feuer ins fünfte Spiel

BONN · Es sieht nach Sieg aus: Nach der ersten Halbzeit führen die Telekom Baskets 51 zu 35. Der Topwerfer bei den Bonnern: Kyle Weems mit 26 Punkten.

"Ich will nicht, dass das unser letztes Spiel ist", sagte Center Chris Ensminger geradezu beschwörend und gibt die Marschrichtung vor, wie sein Team die Saisonverlängerung erreichen kann: "Wir müssen den Ball einfach wieder besser laufen lassen, um Gefahr auszustrahlen. Und wir müssen den Oldenburgern die einfachen Punkte wegnehmen, sie nicht zu ihrem Rhythmus finden lassen und ihnen beim Rebound mehr Contra geben."

Trotz der hohen 67:97-Niederlage im dritten Spiel in Oldenburg am vergangenen Samstag, sehen sich die Bonner auf Augenhöhe. "Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen und spiegelt nicht den Spielverlauf realistisch wider. Unsere Foulprobleme haben dabei eine Rolle gespielt", sagte Andrej Mangold.

Für den Baskets-Guard könnte es heute Abend nach fünfwöchiger Verletzungspause ein Comeback geben. Mangold: "Ich bin wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Für das erste Mal lief es ganz gut, und ich war weitgehend schmerzfrei. Das letzte Wort haben aber die Ärzte."

Er habe vor fünf Wochen nicht die Hoffnung gehabt, in dieser Saison noch einmal spielen zu können. "Mein Kopf hing weit unten", blickte der 26-Jährige zurück. Er sei froh über den guten Heilungsverlauf. "Da muss ich unserem Physiotherapeuten Mark Schröder ein großes Dankeschön sagen. Er hat jeden Tag mit mir gearbeitet", erklärte Mangold.

"Wenn er uns ein paar Minuten geben kann, hilft uns das schon", sagte Baskets-Trainer Mike Koch. Wunderdinge könne man von ihm allerdings nicht erwarten. Auch Mangold bleibt da realistisch: "Konditionell bin natürlich noch nicht auf der Höhe. Aber vielleicht ist meine Rückkehr ja ein Signal für die Mannschaft, und jeder gibt noch einmal ein paar Prozent mehr." Alle Spieler hätten das Gefühl, die Serie noch gewinnen zu können. Mangold: "Nicht nur im zweiten Viertelfinalspiel haben wir das bewiesen, sondern auch im Saisonverlauf."

Sein Coach setzt vor allem auf den Heimvorteil. "Man hat in den bisherigen Spielen erlebt, dass die Fans ein wichtiger Faktor sind", stellte Koch fest. Deshalb sei es wichtig, sie sofort mit ins Spiel zu bringen. Koch: "Wir müssen von Beginn an mit Feuer und der nötigen Aggressivität spielen."

Oldenburg dürfe sich nicht gleich einen hohen Vorsprung erspielen. Konditionell sieht der 47-Jährige auf seine Mannschaft trotz der drei bereits absolvierten Spiele keine Probleme zukommen. "Wir hatten zwei Tage länger Pause als vor dem zweiten Spiel. Das reicht zur Regeneration", sagte er.

Der Wille werde eine sehr große Rolle spielen. "Und ich habe den Eindruck, meine Mannschaft will unbedingt", so Koch. Spielerisch und taktisch werde man keine großen Dinge verändern können. Allenfalls mit ungewohnten Aufstellungen könne man noch für Überraschungseffekte sorgen.

Nach den Erfahrungen im dritten Spiel, als die hohe Foulbelastung maßgeblich zur Niederlage der Baskets beitrug, den Schluss zu ziehen, die Spieler müssten sich in dieser Hinsicht zurückhalten, hält Koch für falsch. "In den Play-offs darf man sich nicht zurückhalten, sondern muss mit der nötigen Aggressivität spielen. Wenn dann am Ende zwei oder drei Spieler mit dem fünften Foul auf der Bank sitzen, dann ist das eben so."

Den Schiedsrichtern macht er nach dem 67:97 keinen Vorwurf. Koch: "Ich fand ihre Leistung unter dem Strich in Ordnung." Es sei normal, wenn die Mannschaft, die gerade im Spiel dominierend sei, den ein oder anderen Foulpfiff mehr bekomme. "Das war in unserem Heimspiel nicht anders", so Koch.

Radio Bonn/Rhein-Sieg berichtet vom vierten Viertelfinalspiel live aus dem Telekom Dome.

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