Spiel gegen Ulm Telekom Baskets Bonn wollen Aufwärtstrend bestätigen

Bonn · Die zuletzt verbesserten Telekom Baskets Bonn treten am Samstag bei Ratiopharm Ulm an, die jüngst drei Niederlagen kassiert haben. Für die Bonner geht es auch darum, weiterhin mehr Konstanz in ihr Spiel zu bekommen.

 Der Ex-Ulmer Chris Babb (Mitte) will mit den Telekom Baskets Bonn gegen sein früheres Team punkten.

Der Ex-Ulmer Chris Babb (Mitte) will mit den Telekom Baskets Bonn gegen sein früheres Team punkten.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Das A und O im Ablauf eines Profisportlers sind Routinen. Im Bewegungsablauf, im Zusammenspiel, in der Vorbereitung auf eine Partie. Vieles davon ist gegenwärtig nicht unerheblich gestört. Gerade das Beispiel der jüngsten Spielabsage zeigt das. Die Telekom Baskets machten alles wie gewohnt: Training am Morgen vor dem Spiel, Mittagessen und dann mit negativen Corona-Testergebnissen in den Bus Richtung Braunschweig. Erst am Morgen der Partie dann die kurzfristige Absage aufgrund eines Tests der Löwen. Da ist mentale Stabilität gefragt.

Am Samstagabend treten die Telekom Baskets bei ratiopharm Ulm an, und sie haben ihre eigenen Routinen, so gut es geht, wieder gestartet. Vormittagstraining am Freitag, Mittagessen, rein in den Bus. Normalerweise hätten sie jetzt zudem gewusst, ob sie am Pokal-Top-Four teilnehmen, aber auch hier hat das Virus die Abläufe fest im Griff. Die Braunschweiger hätten Silvester bei Alba Berlin antreten sollen, nachdem die Niedersachsen wieder aus der Quarantäne entlassen worden waren. Der vor der Bundesliga-Partie gegen Bonn positiv getestete Spieler wurde in der zweiten Probe negativ getestet, eine dritte Probe wurde dann aber wieder positiv ausgewertet. Braunschweig wurde auf der Fahrt nach Berlin am Silvestervormittag von den Entscheidern der Liga gestoppt, die Partie sehr kurz vor Beginn abgesagt.

Ein großes Problem, denn die Möglichkeiten für Alba Berlin – ein Team, das in drei Wettbewerben aktiv ist und schon einige Corona-Nachholspiele angesammelt hat –, freie Termine zu finden, werden immer kleiner. So bleibt unklar, ob die Baskets am Finalturnier teilnehmen. Mit einem Sieg können sich die Berliner das Ticket sichern, gewinnt Braunschweig, steigen die Baskets-Chancen auf den Sieg in der Pokal-Gruppe C.

Herausforderung an die mentale Stärke

Nun fehlt den Baskets vor der schwierigen Partie bei starken, aber zuletzt dreimal sieglosen Ulmern eine weitere Partie, die dem Ringen um mehr Konstanz hätte guttun können. Ein Erfolg in Braunschweig hätte vielleicht nach den Siegen gegen Gießen und Göttingen noch einen weiteren Schub für das Selbstvertrauen der Mannschaft von Cheftrainer Igor Jovovic geben können. Aber in dieser Saison scheint derjenige im Vorteil, der in der Lage ist zu nehmen, was ihm angeboten wird.

Es ist eine Herausforderung an die mentale Stärke, mit der die Ulmer zuletzt in Crailsheim auch ein wenig überfordert waren. „Wir müssen konzentrierter abschließen“, sagt der Trainer. „Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, nur weil ein Spiel in der Crunchtime ist. Wenn wir den Ball bewegen, ergeben sich für uns viele Möglichkeiten.“ Welcher Trainer? Jaka Lakovic, der Ulmer. Aber es könnte ebenso gut von Jovovic auf Bonner Seite stammen.

Spiegelverkehrte Saisonverläufe

Beide Mannschaften treffen mit spiegelverkehrten Saisonverläufen aufeinander. Die Bonner hatten das schwere Auftaktprogramm mit fünf Niederlagen, Ulm startete gegen leichtere Gegner gut und hat zuletzt gegen Berlin, Oldenburg und Crailsheim verloren. Die bestimmenden Figuren auf dem Ulmer Parkett sind Center Dylan Osetkowski und die Guards Thommy Klepeisz, Troy Caupain und Andreas Obst. „Wenn sie einen guten Tag haben, wird es schwer für uns“, sagt Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. „Aber zunächst einmal müssen wir ohnehin das machen, was wir uns vorgenommen haben, und auch unter Druck diszipliniert bleiben.“

Das und die fehlende Konstanz waren die „Kinderkrankheiten“ im Baskets-Spiel, die sich in den letzten beiden Partien ein wenig ausgewachsen haben. „Gerade gegen Göttingen sind wir stabil geblieben, als es darauf ankam“, sagt Wichterich und ergänzt: „Das hat sich auf Feld und Bank positiv entwickelt. Insofern bin ich zuversichtlich. Wir fahren nicht als Favorit nach Ulm, aber wir fahren hin, um zu gewinnen.“

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