Bahnhof Bad Godesberg Sanierung sieht keinen Fußgängertunnel vor

BAD GODESBERG · Grundsätzlich eine gute Idee, so bald aber wohl nicht umzusetzen - so hat die Bezirksvertretung am Mittwochabend sinngemäß einen Bürgerantrag bewertet, der eine direkte Verbindung von der U-Bahn-Station am Bad Godesberger Bahnhof zu den Bahnsteigen der Deutschen Bahn zum Ziel hat.

Unter dem Strich, so lautete der allgemeine Tenor, verdiene das Ansinnen zwar Unterstützung. Als wichtiger aber wird seitens der Fraktionen die Umsetzung der umfassenden Bahnhofsanierung angesehen, die man mit zusätzlichen Vorschlägen nicht behindern will.

Diesem Argument wollte sich auch Ilse Maresch, Vertreterin des Verkehrsforums Bonner Bürgerinitiativen, nicht verschließen, das den Bürgerantrag unterzeichnet hatte. "Wir bitten Sie aber, alle Optionen für eine spätere Realisierung offen zu halten und den möglichen Durchgang nicht mit tragenden Wänden oder Kellern zu verbauen", sagte sie.

Philipp Lerch (CDU) sagte angesichts der Stellungnahme der Stadtverwaltung, er habe sich eine grobe Kostenschätzung gewünscht. Jedoch musste der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten daraufhin die Entgegnung von Siegmund Zöllner vom Tiefbauamt akzeptieren, der eine Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt angesichts völlig diffuser Faktenlage als unseriös und "aus der Hüfte geschossen" bewertete.

Gleichwohl forderte Lerch, das Vorhaben mit Augenmaß und im vernünftigen Maßstab zu betrachten: "Wir sollten nicht den Eindruck erwecken, als gehe es um ein Projekt in der Größenordnung einer zusätzlichen Rheinquerung", sagte Lerch lakonisch, nachdem er bereits bei einem anderen kühnen Vergleich für Erheiterung gesorgt hatte.

Wenn es - wie kürzlich in Berlin geschehen - Bankräubern in einem überschaubaren Zeitraum gelänge, einen langen Tunnel in den Tresorraum einer Bank zu graben, sollte Ähnliches unter professionelleren Bedingungen doch auch in Bad Godesberg möglich sein, so Lerch, der hinzusetzte: "Es gab auch in Bonn eine Zeit, da man Großprojekte binnen Jahresfrist erledigen konnte."

Die Verwaltung hatte bereits im Vorfeld der Sitzung erklärt, dass bei den Umbauplänen für den Bahnhof die Tunnelverbindung zur U-Bahn deshalb ausgeklammert wird, weil für eine vollständig barrierefreie Verbindung auch dort Aufzüge zwischen Mittelebene und Bahnsteigen eingerichtet werden müssten. Über die Umbaupläne für den Bahnhof soll im Dezember ein Vertreter der Bahn in der Bezirksvertretung berichten.

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