Betreuung: Bonn belegt Spitzenplatz

Die Stadt Bonn liegt bei den Betreuungsplätzen für Kleinkinder in Nordrhein-Westfalen auf den vorderen Rängen. Der Rhein-Sieg-Kreis hinkt deutlich hinterher.

Region. Die Stadt Bonn liegt bei den Betreuungsplätzen für Kleinkinder in Nordrhein-Westfalen auf den vorderen Rängen. Der Rhein-Sieg-Kreis hinkt deutlich hinterher. Während in der Bundesstadt 20,5 Prozent der Knirpse in Kindertageseinrichtungen oder öffentlich geförderter Tagespflege betreut werden, sind es in der "Halskrause" Rhein-Sieg-Kreis gerade mal 13,2 Prozent.

Das geht aus den jüngsten Zahlen des Landesamtes Information und Technik hervor. In Bonn besuchten am 1. März 2010 von insgesamt 9 339 Kindern unter drei Jahren 1 281 eine "Kita". Weitere 632 befanden sich in Tagespflege. Unter den größeren Städten in Nordrhein-Westfalen belegt Bonn damit nach Münster (24,4 Prozent) und Düsseldorf (20,8 Prozent) den dritten Platz. Drei Jahre zuvor hatten hier erst 12,9 Prozent der Kinder einen Betreuungsplatz gefunden.

Der Rhein-Sieg-Kreis liegt mit 13,2 Prozent fast im Landesdurchschnitt, wobei NRW mit 14 Prozent das Schlusslicht unter den Bundesländern darstellt. Von 15 214 Kindern unter drei Jahren zwischen Windeck und Swisttal besuchten am 1. März 1 291 eine Kindertageseinrichtung.

Weitere 718 wurden in Tagespflege betreut. Spitzenreiter unter den Städten und Gemeinden im Kreis, die ein eigenes Jugendamt haben, sind Bad Honnef (17,6 Prozent) und Königswinter (17,5 Prozent). Auf den letzten Plätzen stehen Niederkassel (10,6 Prozent) und Troisdorf (11,4 Prozent). In den acht Kommunen in Zuständigkeit des Kreisjugendamtes haben zwölf Prozent der Kinder einen Betreuungsplatz. Detaillierte Zahlen für Alfter, Eitorf, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Swisttal, Wachtberg und Windeck liegen nicht vor.

Familienministerin Ute Schäfer (SPD) bezeichnet den letzten Platz von Nordrhein-Westfalen in der Bundesstatistik als "trauriges Erbe" der ehemaligen Landesregierung. "Der Ausbau der Plätze für unter Dreijährige war schlicht und ergreifend unterfinanziert", sagt die Ministerin. Zurzeit warten zahlreiche Kindertageseinrichtungen im Land auf die Bewilligungsbescheide für ihre sogenannte räumliche Qualifizierung, die Voraussetzung für einen weiteren Ausbau der Betreuungsplätze ist.

Im Sommer war es zu einem Bewilligungsstopp auch bereits begonnener Maßnahmen gekommen, den die neue Landesregierung jetzt im Rahmen des von ihr auf den Weg gebrachten Nachtragshaushalts aufheben will. 150 Millionen Euro sollen als Soforthilfe für Gemeinden zum Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung gestellt werden.

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