Forderung von ADFC und Radentscheid Bonn Radschnellwege in der Rheinaue sollen zügig ausgebaut werden

Beuel · ADFC und Radentscheid Bonn fordern die Stadt auf, den beschlossenen Ausbau der Rheinauen-Radwege umzusetzen. Die Mandatsträger erhalten dazu Schreiben mit der Bitte, nicht von der geplanten Mobilitätswende abzuweichen.

 Die Kritik an der Radschnellroute entzündet sich auch daran, dass Bäume dafür weichen müssen.

Die Kritik an der Radschnellroute entzündet sich auch daran, dass Bäume dafür weichen müssen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und der Radentscheid Bonn sprechen sich in Schreiben an alle Mitglieder des Bonner Stadtrates und der Bezirksvertretungen für den umstrittenen Ausbau der Radwege in der rechtsrheinischen Rheinaue aus.

„Wir befürworten den Ausbau des Radwegs, da es nicht darum geht, die Geschwindigkeit des Radverkehrs zu erhöhen, sondern sicheres Radeln für alle Radfahrenden, egal ob geübt oder nicht, zu ermöglichen“, erklärt Annette Quaedvlieg, Vorsitzende des ADFC Bonn/Rhein-Sieg. Die geplante Radwegverbreiterung diene auch einer erhöhten Sicherheit von Fußgängern.

Begriff Radschnellroute ist unglücklich“

Den Begriff Radschnellroute bezeichnen beide Institutionen als unglücklich, weil es sich eigentlich nur um eine Verbreiterung des bestehenden Radwegs handele. Das habe die Stadtverwaltung ebenfalls eingesehen.

Untersuchungen der TU Dresden hätten ergeben, so der ADFC, dass die Radwegbreite keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Radfahrer habe. In dem Schreiben heißt es weiter: „Aus Perspektive der Sicherheit ist dagegen festzustellen, dass der derzeitige Radweg nicht einmal die Mindestanforderungen der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen von 2010 erfüllt. Gemäß diesen sollen Zweirichtungsradwege mit geringem Radverkehrsaufkommen mindestens 2,5 Meter breit sein. Bei Wegen mit starker Nutzung, von der hier mit 900.000 Rädern im Jahr beziehungsweise mehr als 600 Rädern pro Stunde in Spitzenzeiten ausgegangen werden kann, soll die Wegbreite sogar mindestens drei Meter betragen. Diese Breiten sind notwendig, um einen sicheren Begegnungsverkehr zu ermöglichen.“

Es handelt sich um die wichtigsten Radrouten“

Nach Ansicht des ADFC ist die Strecke entlang des rechten Rheinufers eine der wichtigsten und meistgenutzten Radrouten Bonns. Sie verbindet nicht nur die nördlichen Beueler Stadtteile mit dem Süden der Stadt, sondern über die Radwege auf dem Rheindamm und an der Sieg auch die nordöstlichen Ortschaften wie Geislar, Mondorf, Meindorf bis hin nach Troisdorf und Siegburg.

„Wir sind sicher, dass eine große Mehrheit der Bonnerinnen und Bonner den Ausbau der Radwege in der Rheinaue befürwortet und auch keine Verzögerung des Projektes wünscht. Wir bitten Sie daher, nicht von der von Ihnen beschlossenen Verbreiterung des Radweges im Sinne einer Erhöhung der Verkehrssicherheit von Radfahrenden und der Mobilitätswende abzuweichen“, schreibt die ADFC-Vorsitzende an die Politiker.

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