Adventsmarkt auf dem Brüser Berg Auch falsche Töne sind erlaubt

Auf dem Brüser Berg erwartet Besucher ein Weihnachtsgruß auf dem Flügelhorn. Auf Regenwetter weiß man flexibel zu reagieren.

Adventsmarkt auf dem Brüser Berg: Auch falsche Töne sind erlaubt
Foto: Stefan Knopp

Mit ihrem Alphorn hat Gabriele Müller noch nicht wieder genug Übung. Vielleicht bringt sie es nächstes Jahr zum Adventsmarkt auf dem Brüser Berg mit. Für dieses Jahr reicht auch ihr Flügelhorn: Damit wird man sie auf dem Markt am Samstag, 3. Dezember, immer wieder hören.

Das Flügelhorn läutet den Adventsmarkt ein: Gabriele Müller (Mitte), Heidi Möller und Gerd Fröbisch freuen sich schon auf Samstag.

Das Flügelhorn läutet den Adventsmarkt ein: Gabriele Müller (Mitte), Heidi Möller und Gerd Fröbisch freuen sich schon auf Samstag.

Foto: Stefan Knopp

Flexibel bei Regenwetter

Adventsmarkt auf dem Brüser Berg: Auch falsche Töne sind erlaubt
Foto: Stefan Knopp

Von 10 bis 14 Uhr kann man sich an den Ständen rund um den Brunnen auf der Borsigallee sowie in den Innenräumen aufhalten. „Wir sind froh, dass wir endlich wieder den großen Stadtteilsaal und auch die katholische Kirche haben“, sagt die Ortsausschussvorsitzende Heidi Möller. Denn so hat man mehr Platz und kann bei Regenwetter flexibler sein.

An den Ständen werden zum einen Handwerksarbeiten wie Weihnachtskarten, Bilder, Kalender, Patchwork, Handpuppen, Gestricktes und Gedrechseltes sowie Imkereiprodukte angeboten. Zum anderen wird man mit Bratwurst, Suppen, ukrainischem Fingerfood, Kuchen, Waffeln und anderem Süßkram verköstigt. Glühwein darf nicht fehlen. Weiterhin stellt die evangelische Emmaus-Kirchengemeinde ihr Engagement für die United-for-Rescue-Seerettung für Geflüchtete vor. Auch der Nikolaus schaut vorbei.

Leidenschaft für Blasinstrumente

Draußen werden wieder Kutschfahrten über den Brüser Berg angeboten. Auf der Bühne eröffnet gegen 10.30 Uhr Bezirksbürgermeister Christian Trützler den Markt. Vor ihm ist aber Gabriele Müller dran. Sie wohnt seit vier Jahren im Celsius-Wohnprojekt. Ihre Leidenschaft für Blasinstrumente besteht schon viel länger. Seit 1998 spielt sie das Fürst-Pless-Jagdhorn, das Parforce-Horn und das Alphorn und brachte sich das Flügelhornspiel mit Ventil selbst bei.

„Ich bin kein Profimusiker, ich mache das aus Spaß an der Freud.“ Da seien auch falsche Töne erlaubt. Sie musizierte auch in einer Gruppe, die aber in der Corona-Pandemie auseinanderbrach. Seitdem sucht Müller nach einem neuen Ensemble. „Immer alleine spielen ist langweilig.“ Sie ist in Bonn aber noch nicht fündig geworden, und weite Wege kann sie nicht mehr zurücklegen.

Während sie draußen bläst, unterhält der Singkreis Brüser Berg die Besucher drinnen. Die Gruppe – „Wir wollen uns nicht Chor nennen, weil einige von uns keine Noten lesen können“, erklärt Mitsänger Gerd Fröbisch – hat seit Sommer 2021 einen neuen Chorleiter: Nach Andie Ruster hat Pascal Schockert das Kommando übernommen. Der 25-Jährige aus Erftstadt ist vor sechs Jahren für sein Informatikstudium nach Duisdorf gezogen und engagiert sich seitdem als Kirchenmusiker unter anderem in Sankt Rochus und Sankt Edith Stein.

Das kann er, weil er schon in der Schulzeit die C-Ausbildung für den nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter absolviert hat. Genauso möchte er es auch handhaben, wenn er das Studium beendet hat: Teilzeit Informatik, nebenbei Kirchenmusik. Da ist der Singkreis, seine erste eigene Chorleitung, ein guter Einstieg, der ihm auch Spaß macht.

Auf dem Adventsmarkt hat der Singkreis seinen ersten richtigen Auftritt mit dem neuen Leiter und nach Corona. „Wir wollten schon im Herbst 2021 mit den Proben anfangen, aber dann wurden die Fallzahlen zu hoch.“ Richtig geprobt wurde ab Ostern wieder. Das Ergebnis kann man sich am Samstag anhören. Zu den Proben immer mittwochs ab 19.30 Uhr in der Emmaus-Kirche kann man auch gerne kommen.

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