Duisdorfer Polizist gestorben Duisdorf trauert um Roland Krebs

Duisdorf · Der frühere Bezirksdienstbeamte Roland Krebs war das Gesicht der Polizei in Duisdorf. Er war bei Jung und Alt äußerst beliebt. Jetzt ist er mit 64 Jahren an einer schweren Erkrankung gestorben.

Duisdorfer Polizist gestorben: Duisdorf trauert um Roland Krebs
Foto: Von Stefan Knopp

Als einen „Glücksfall für Duisdorf“ hat der frühere Erste Polizeihauptkommissar Bernhard Spinnrock seinen Kollegen Roland Krebs einmal bezeichnet. Das war 2013, als der Turn- und Kraftsportverein (TKSV) den „Dorfsheriff“, wie man Krebs in dem Stadtteil auch liebevoll nannte, gerade mit dem Duisdorfer Esel geehrt hatte. Jetzt trauert Duisdorf um Krebs. Der Polizeibeamte ist am vor wenigen Tagen mit 64 Jahren seiner Krankheit, der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), erlegen. Die Krankheit war bei ihm vor zwei Jahren, kurz nach seinem Eintritt in den Ruhestand nach mehr als 40 Jahren als Polizeibeamter, diagnostiziert worden.

Sein Tod macht allseits betroffen. Das sieht man unter anderem an den Kommentaren auf der Facebook-Seite des Duisdorfer Ortsfestausschusses, wo viele Menschen ihre Trauer über den Tod des Polizisten zum Ausdruck bringen und der Familie ihr Beileid aussprechen. Krebs hinterlässt seine Frau Angelika und zwei Söhne. Er starb vorige Woche in der Nacht zu Mittwoch.

„Am vorherigen Dienstagabend ist er noch in Duisdorf gesehen worden“, so der OFA-Vorsitzende Bernd Schmidt. „Man hatte immer ein Sicherheitsgefühl, wenn Roland Krebs durch den Ort ging. Auch wenn das subjektiv war“, schildert Schmidt den Eindruck, den Krebs im Ort hinterlassen hat. Für die Vereine war er ein wichtiger Bestandteil, wenn er etwa als „Gallionsfigur“, so Schmidt, bei Weinfesten, Martins- oder Köttzügen vorneweg ging. Man kannte ihn von Besuchen in Schulen und Kindergärten, von Vorträgen und anderen Anlässen.

Am wohlsten fühlte Krebs sich als „Sozialarbeiter in Uniform“, wie er einmal von sich sagte. In der Rückschau auf seine Jahre als Bonner Bezirksdienstbeamter sprach er auch von sich als „Dorfsheriff“, als er von der Bezirksvertretung Hardtberg die Hardtberg-Medaille entgegennahm. „Er war auch für die Migrationskinder eine Respekts- und Anerkennungsfigur“, erinnert sich Schmidt.

Bei den Bürgern, bei Kindern und Jugendlichen war Krebs sehr beliebt, auch weil er offen, freundlich und respektvoll auftrat. Stets ließ er erkennen, dass er das umgekehrt ebenso erwarte. In polizeidienstlicher Hinsicht eckte Krebs mitunter an, erinnert sich der Erste Hauptkommissar Armin Flatau, der 2015 Krebs’ Chef in Duisdorf wurde. „Er hatte eigene Vorstellungen darüber, was richtig und was falsch war.“ Wenn ihm etwas nicht gepasst habe, dann habe er das geregelt. „Und wenn er dabei etwas gegen die Regeln verstieß, war ihm das egal“, erzählt der Hauptkommissar, ohne Details zu verraten.

Er habe immer interessiert zugehört, wenn Krebs ihm von seinen Besuchen an Schulen berichtete: Dort habe er nicht nur Verkehrserziehung gemacht. „Er wollte die Kinder davon abhalten, dass sie straffällig werden. Das ist mehr, als der klassische Bezirksdienstbeamte machen muss.“

Krebs ist auch gerne unkonventionelle Wege gegangen. So erinnern sich vermutlich ältere Besucher der evangelischen Matthäikirche daran, dass der Polizist in der Kirche auch einmal von der Kanzel gepredigt hat.

Flatau zeigt sich beeindruckt davon, wie Krebs mit seiner Erkrankung umgegangen ist, die sein Nervensystem immer mehr angriff und seine Motorik mehr und mehr einschränkte. Dennoch kam er weiterhin zu Veranstaltungen. „Immer war da ein Lächeln, keine Schwermut“, so Flatau. „Diese Krankheit hat er mit Würde ertragen. Wie er damit umgegangen ist, das würde nicht jedem so gelingen“, ist er überzeugt.

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