Theatergruppe vom Brüser Berg Amateurschauspieler bringen selbst geschriebene Krimikomödie auf die Bühne

Brüser Berg · In der Corona-Zeit hat die Bonner Theatergruppe Startisten, die es bald 40 Jahre gibt, ihre erste eigene Krimikomödie geschrieben. Die Premiere von „Geist-Reich“ war ein Erfolg, an diesem Wochenende geht es weiter.

Die Premiere des selbst geschriebenen Stücks "Geist-Reich" der Theatergruppe Startisten auf dem Brüser Berg war gut besucht.

Die Premiere des selbst geschriebenen Stücks "Geist-Reich" der Theatergruppe Startisten auf dem Brüser Berg war gut besucht.

Foto: privat

Das Premierenwochenende lief erfolgreich, für das zweite sind schon viele Karten verkauft: Die Startisten, eine Amateurtheatergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Bonn, scheinen mit ihrem neuen Theaterstück etwas zu bieten, worauf die Leute gewartet haben. Vielleicht liegt es daran, dass es eine Eigenproduktion ist. Das macht neugierig.

„Geist-Reich“ heißt die Kriminalkomödie, in der ein Todesfall ein Familientreffen überschattet. Schauplatz ist England in den 1980ern: Die Gastgeberin Eleanor Winchester ist erfolgreiche Kriminalautorin, der es das Übersinnliche angetan hat. Die Gäste: ihre beiden Brüder, die gerne an Eleanors Erfolg teilhaben, weil sie sich bei diesen Treffen immer großzügig gibt. Eine Überraschung soll es geben, aber erstmal muss geklärt werden, was es mit der Leiche auf sich hat – und ob da vielleicht sogar jenseitige Kräfte am Werk waren.

In den 39 Jahren ihres Bestehens ist dieses Stück das erste, das die Startisten selbst geschrieben haben. Bisher zeigte die Gruppe gerne kleine amüsante Einakter etwa von Loriot und Ephraim Kishon und alle zwei Jahre ein größeres abendfüllendes Stück: Auf der Liste standen zum Beispiel „Bunbury“ von Oscar Wilde, „Kugeln auf Schloss Eastermoore“ nach Jürgen Baumgarten und „Am Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ von Joao Bethencourt.

Laienschauspieler nutzten Corona-Zeit zum Schreiben

Corona hatte die Kreativität angeregt – zwangsläufig: In der Zeit von Lockdowns und Abstandsgeboten konnte man nicht proben. Aber digital blieben die Mitglieder in Kontakt, und da kam eben die Idee auf, die Zeit zu nutzen, um ein eigenes Stück zu schreiben. Das klingt so einfach, war aber durchaus ein langwieriger Prozess. „Wir haben im ersten Corona-Jahr angefangen und zweieinhalb Jahre daran geschrieben“, sagt die Eleanor-Darstellerin Karola Faber.

Deshalb wird man das fürs kommende Jahr nicht wiederholen können: Dann feiert das Ensemble sein 40-jähriges Bestehen, und es soll schon etwas Besonderes aufgeführt werden, nur eben nicht wieder ein eigenes Stück. 1984 wurde die Gruppe als Theaterkreis Brüser Berg der Evangelischen Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf gegründet. Drei Gründungsmitglieder sind auch heute noch dabei, nämlich neben Faber auch Jürgen Fröbisch und Reinhard Thiesmeyer, zwei weitere sind leider schon verstorben. Aktuell gehören zehn theaterfreudige Bonner zu den Startisten, die beim besten Willen nicht ans Aufhören denken, auch über den runden Geburtstag im kommenden Jahr hinaus. „Wir blicken positiv in die Zukunft“, sagt Faber. Auf die Premiere blicken die Startisten gerne zurück: Für die Feier danach hatten Ukrainische Frauen, die im Pfarrhaus untergebracht sind, Leckereien aus ihrer Heimat hergestellt.

Das Krimi-Stück „Geist-Reich“ ist noch an diesem Wochenende zu sehen: am Freitag, 10. März, und Samstag, 11. März, jeweils ab 19 Uhr. Aufgeführt wird im Großen Saal des Ortsteilzentrums Brüser Berg, Fahrenheitstraße 49. Der Eintritt kostet 10 Euro, Schüler und Studierende zahlen 8 Euro. Die Tickets gibt es an der Abendkasse, aber man kann sie auch per Mail an startisten2023@email.de vorbestellen. Informieren kann man sich auch auf www.startisten.de.

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