Schreibwaren Zöllner zieht um Hoffnung auf mehr Laufkundschaft

Duisdorf · Die Postagentur Schreibwaren Zöllner zieht im Mai vom Burgweiher in die Rochusstraße. Der Grund sind zu hohe Mieten. Der Inhaber hofft auf mehr Laufkundschaft

 Michael Zöllner vor seiner Duisdorfer Schreibwarenfiliale, aus der er nach zwölf Jahren auszieht.

Michael Zöllner vor seiner Duisdorfer Schreibwarenfiliale, aus der er nach zwölf Jahren auszieht.

Foto: Stefan Knopp

Der Leerstand in der Duisdorfer Einkaufsstraße ist unübersehbar: Wie berichtet, sind dort 15 Geschäftsräume nicht besetzt, zum Teil schon seit acht Jahren. Auch das Duisdorfer Reisecenter ist ausgezogen und bietet seinen Service nur noch online und telefonisch an. Aber zumindest diese Geschäftsräume in der Rochusstraße 230-234 werden nicht lange ungenutzt bleiben: Im Mai zieht die Postagentur Schreibwaren Zöllner dort ein.

Der Umzug vom jetzigen Standort soll laut Inhaber Michael Zöllner Ende April über die Bühne gehen. Man hat es ja nicht weit: Das Geschäft ist bislang am Burgweiher 51 untergebracht. Die altbekannte Anlaufstelle für alles rund um Brief, Paket und Büroartikel soll eins zu eins in die neuen Räume wechseln. Das gilt auch für die Stöberecke, in der man schöne Schmuckstücke und ein kleines Angebot an Porzellan- und Deko-Objekten findet, sowie für den Philatelie-Shop der Deutschen Post, der vergangenes Jahr erst in die Duisdorfer Filiale verlegt wurde.

Nicht weniger Platz

Vom Platz her müsse man sich nicht verkleinern, sagt Zöllner, das neue Geschäft mit 186 Quadratemetern Verkaufsfläche plus Lager sei aber langgezogen. Die Hintertür an der Straße Im Burgacker möchte man wie beim Ümit-Market ein paar Hausnummern weiter als zweiten Zugang nutzen, was für die Kundschaft mit schweren Paketen von Vorteil ist. „Sie können mit dem Auto am hinteren Eingang vorfahren und die Pakete abliefern.“

Seit Anfang Dezember stehe der Umzug fest, so Zöllner, der in Bonn und Bad Honnef insgesamt sechs Schreibwarenläden mit Postschalter betreibt. Der Grund für den Standortwechsel: die Kosten. „Die Mieten wurden immer teurer.“ Jetzt wollte er raus.  „Die Kosten waren für mich und mein Geschäft einfach nicht mehr tragbar.“ Außerdem habe er immer an die Rochusstraße gewollt. Dort habe er „ganz andere Optionen“, sagt der aktuelle Dransdorfer Karnevalsprinz, der sich nach der Session in den Umzug reinhängen wollte, aber jetzt nach den Veranstaltungsabsagen deutlich mehr Zeit dafür hat. Und die Miete sei erschwinglich.

Alter Standort zu abgelegen

Der jetzige Standort sei ihm immer zu abgelegen gewesen. „Die Laufkundschaft kann ich nicht mitnehmen.“ Die Kundenschlangen, die vor allem in Pandemie-Zeiten manchmal bis auf den Bürgersteig reichen, erwecken einen anderen Eindruck, aber in dem 1992 errichteten Gebäude in der Fußgängerzone wird der Schreibwarenladen anders präsent sein. „Vielleicht kriegen wir sie wieder belebt.“ Und Schreibwaren fehlen dort auch, seit der Paper Store ausgezogen ist.

Es ist natürlich nur ein kleiner Schritt in Richtung Wiederbelebung, und der Umzug bedeutet auch, dass dann das Geschäft im Erdgeschoss am Burgweiher zunächst leer stehen wird. Die Bonner Zentrenmanagerin für Hardtberg, Beuel und Bad Godesberg, Sophie Büchner, möchte Immobilieneigentümer dafür gewinnen, die freien Räume für eine Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen. Nach ihrer Vorstellung könnten dann Künstler, Kreative oder experimentierfreudige junge Geschäftsleute dort unterkommen.

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