Kinderkliniken in Bonn Landwirte bringen kranken Kindern Geschenke mit dem Traktor

Bonn · Weihnachtsbesuch statt Feldarbeit: In Dutzenden sind Landwirte aus der Region am Sonntag mit Traktoren vor den Kinderstationen mehrerer Bonner Kliniken vorgefahren. Im Gepäck hatten sie Geschenke für die kleinen Patienten.

 Mehrere Dutzend Traktoren fuhren am Sonntag am Marienhospital und an der Uniklinik vor, um dort die jüngeren Patienten zu beschenken.

Mehrere Dutzend Traktoren fuhren am Sonntag am Marienhospital und an der Uniklinik vor, um dort die jüngeren Patienten zu beschenken.

Foto: Sebastian Flick

Über eine Bescherung der besonderen Art konnten sich die jungen Patienten des St. Marien-Hospitals am Sonntag freuen: Mehrere Dutzend Landwirte aus dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Ahrtal hatten sich mit ihren Traktoren angekündigt, um den in der Kinderklinik stationierten Mädchen und Jungen am Vorabend von Nikolaus eine kleine Freude zu bereiten. Die beiden Geschwister Pauline (11) und Leo (7) hatten sich mit ihren Eltern Marisa und Dominik Koch schon früh vor dem Haupteingang eingefunden und warteten gespannt auf den Traktoren-Konvoi:

„Wir kommen gerade vom Schlittschuhfahren. Jetzt bin ich gespannt, wie viele Traktoren gleich hier hoch fahren werden“, sagt Leo. Ob für ihn wohl auch ein kleiner Traum in Erfüllung gehen wird? „Ich habe noch nie auf einem Traktor gesessen“, berichtet der Junge. Neben Leo und Pauline warteten noch einige weitere Kinder mit ihren Eltern vor dem Hauptportal des Marien-Hospitals auf die Ankunft der Traktoren. Viele andere der insgesamt etwa 80 hier derzeit behandelten Kinder schauten gespannt und erwartungsvoll aus dem Fenster ihres Zimmers.

Lautes Hupen kündigt die Gäste an

Dann war es endlich soweit: In der Ferne hörte man bereits das Hupen der Traktoren und schon kamen die Landwirte die Klinik-Einfahrt hochgefahren. Als die Kinder die Traktoren sahen, leuchteten ihre Augen, denn es glitzerte und funkelte überall: Alle Traktoren waren mit Lichterketten geschmückt, einige waren sogar mit leuchtenden Rentieren und vielen weiteren weihnachtlichen Dekorationen geschmückt. „Wir sind heute mit 50 Traktoren hier“, berichtet Landwirt Albert Schmitz, während er im Weihnachtsmann-Kostüm beginnt, die vielen Kisten abzuladen: „Da wollen wir doch mal sehen, was der Nikolaus so alles im Gepäck hat“, schmunzelt Schmitz. Schokolade, Weckmänner, Äpfel, Mandarinen und vieles mehr galt es, an die Kinder zu verteilen. „Wir haben uns gefragt, wie wir den Menschen in Zeiten von Corona eine Freude bereiten können. So sind wir auf die Idee gekommen, eine Lichterfahrt mit unseren Traktoren zu unternehmen und Geschenke zu verteilen, um den Patienten Mut und Hoffnung zu geben, denn Mut und Hoffnung ist das, was wir brauchen im Leben“, sagt Schmitz.

„Man bekommt jedes Mal Gänsehaut“

Der Verein Landschaft-Versorgung NRW, dessen Vorsitzender Schmitz ist, hatte die Aktion organisiert und zur Finanzierung der Präsente fleißig Spenden gesammelt. Stephan Buderus, Chefarzt der Kinderklinik, freute sich, dass die Landwirte nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr auch dieses Jahr wieder auf ihrer Tour mit dem Traktoren-Lichterzug Halt am St. Marien-Hospital machten. „Man bekommt jedes Mal Gänsehaut, wenn die Traktoren die Einfahrt hochfahren. Ich bin auch dieses Jahr wieder überwältigt von den vielen Geschenken, die die Landwirte uns mitgebracht haben“, sagt Buderus.

Auch Hannah (14) und Albenita (10) verfolgten das Lichter-Spektakel. „Das ist megaschön und mal etwas ganz anderes zum Klinik-Alltag“, sagte Hannah. Ihre Klinik-Freundin Albenita zeigte sich von dem besonderen Besuch am Marien-Hospital ebenfalls beeindruckt: „Das lenkt ein wenig vom Alltag ab“, sagte Albenita. Auch ihre Mutter war von der Szenerie ganz ergriffen: „Der Traktoren-Konvoi mit den Lichterketten ist wunderschön gemacht, sehr phantasievoll“, sagte Susi Gunga. Wenig später setzte sich der Traktoren-Lichterzug auch schon wieder in Bewegung: „Wir fahren jetzt noch zur Uniklinik“, erklärte Schmitz. Vorher aber durften die Kinder natürlich einmal auf dem Fahrersitz des Traktors Platz nehmen. Die Landwirte fuhren mit dem Treckerumzug auch auf den Venusberg und überraschten dort ebenfalls die stationär untergebrachten Kinder.

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