Neuer Klima-Preis ausgelobt 3000 Euro für das beste Bonner Klimaschutz-Projekt

Bonn · Bis zu 3000 Euro können Bonner beim Klima-Preis gewinnen, den die Stadt nun ausgelobt hat. Es geht darum, Bonn bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen.

 Oberbürgermeisterin Katja Dörner (v.l.) sowie Marion Wilde und Monika Hallstein vom Programmbüro klimaneutrales Bonn stellen den Klima-Preis 2022 vor. Insgesamt werden 5000 Euro Preisgeld ausgelobt.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner (v.l.) sowie Marion Wilde und Monika Hallstein vom Programmbüro klimaneutrales Bonn stellen den Klima-Preis 2022 vor. Insgesamt werden 5000 Euro Preisgeld ausgelobt.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die Stadt Bonn bekommt einen eigenen Klima-Preis: 5000 Euro werden für Projekte von Vereinen, Unternehmen oder auch Privatleuten ausgelobt, durch die der Klimawandel aufgehalten werden kann. Der Wettbewerb ist Teil des Klimaplans 2035, in dem es neben Maßnahmen wie Sanierungen auch darum geht, die Bürger für den Klimaschutz zu motivieren.

„Viele Bonnerinnen und Bonner sind in ihrer Freizeit oder auch beruflich für den Klimaschutz aktiv. Sie tragen damit bereits jetzt ein Stück zum Ziel der Klimaneutralität bei“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die auch Schirmherrin ist. Dieses Engagement wolle man würdigen und Projekte sichtbar machen, um so andere zu inspirieren.

Die Idee zum Wettbewerb gab es schon 2019, als sich Stellen in der Verwaltung Gedanken darüber machten, wie man den CO2-Ausstoß in der Stadt reduzieren könnte. Man habe sich bewusst dafür entschieden, keine Ideen zu fördern, sondern nur bestehende oder abgeschlossene Klima-Projekte zu unterstützen. „Es geht uns ums Machen“, sagt Marion Wilde vom Programmbüro klimaneutrales Bonn, das bei der Stadtverwaltung angesiedelt ist und den Klimaplan begleitet. Wichtig sei zudem, dass der Beitrag als Gruppenleistung, also von mindestens zwei Personen aus zwei verschiedenen Haushalten, innerhalb Bonns geleistet wird.

Dafür sind die möglichen Themen breit gestreut: Projekte aus den Bereichen Mobilität, Energie, Konsum, Ernährung oder Landwirtschaft sind möglich. „Es können sowohl technische als auch Bildungs-, Kultur- oder Kommunikationsprojekte eingereicht werden“, so Wilde. Geplant sei, den Klima-Preis jährlich auszurufen. Am Konzept solle sich nichts ändern, allerdings sei denkbar, verschiedene Kategorien einzuführen.

Jury bewertet Wirkung und Originalität

Wer die ersten drei Plätze belegt, entscheidet eine Jury aus Vertretern der Uni, aus Studierenden- und Umweltgruppen, den Medien sowie der Bürgerschaft, Wirtschaft und Stadtverwaltung. Wilde betont, dass es dabei nicht auf eine besonders aufwendige oder kostspielige Präsentation ankomme, sondern Wirkung und Originalität bewertet würden. Die Preisgelder stammen aus dem städtischen Haushalt.

Der Wettbewerb ist Teil des Klimaplans 2035, in dem die Stadtverwaltung derzeit festschreibt, wie sie in den nächsten 13 Jahren klimaneutral werden will. Obwohl das Ziel als ambitioniert gilt – der Bund hat sich 2045 als Zeitpunkt gesetzt – glaubt Dörner, dass es erreichbar ist und erreicht werden muss. „Mich treibt der Rheinpegel“, sagt sie und weist auf die Veränderungen des Klimas hin, die, wie bei den Fluten an der Ahr, auch in der Region zu spüren seien.

Klimaplan soll Ende des Jahres in den Rat

Der Klimaplan besteht aus zwei Teilen: Der erste ist eine Gesamt-Strategie, die das CO2-Restbudget, rund 16 Millionen Tonnen, und den Zielpfad, die Einsparpotenziale und mögliche Maßnahmen aufzeigt. Aktuell stößt die Stadt jährlich zwei Millionen Tonnen CO2 aus. Der zweite Teil ist ein Arbeitsprogramm für die Kernverwaltung für die kommenden drei Jahre, das die konkreten Aufgaben enthält.

Dörner verweist auf einige Projekte, die in Bonn schon angestoßen wurden, aber noch nicht ausreichten: Das Förderprogramm Fotovoltaik, bei dem der tausendste Antrag genehmigt worden sei, die Solarpflicht für bestimmte Neubauten sowie Carsharing-Angebote. Der Klimaplan, der mit externen Beratern erstellt werde, ermögliche, effektive Projekte schnell umzusetzen, weil durch ihn viele Handlungsfelder übergreifend organisiert werden könnten.

„So können wir im Laufe der Umsetzung gemeinsam dynamisch nachsteuern – denn der Klimaplan ist kein starres Konstrukt“, sagt Monika Hallstein, Leiterin des Programmbüros. Er soll voraussichtlich Ende 2022 beschlossen werden. Dann will die Stadt auch vorstellen, welche Kosten auf den Haushalt zukommen. Auch wenn die hoch seien, sei der Preis, den künftige Generationen bei unverändertem Verhalten zahlen müssten, ungleich höher, so Dörner.

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