Fast überall ist Busfahren billiger als in Bonn VRS ist bei den Ticketpreisen Spitzenreiter

Bonn · Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in Köln und Bonn steht bundesweit mit an der Spitze, was die Fahrkartenpreise angeht. Das geht aus einer ADAC-Untersuchung in Städten mit mindestens 300.000 Einwohnern und Bus- und Schienenverkehrsnetz hervor.

 Ticketautomat in Bonn (Symbolfoto)

Ticketautomat in Bonn (Symbolfoto)

Foto: Benjamin Westhoff

Eine Studie des ADAC hat festgestellt, dass der öffentliche Nahverkehr im Gebiet des VRS besonders teuer ist. Mit einem Preis von 105,50 Euro bietet der VRS das deutschlandweit zweitteuerste Monatsticket an.

Pendler in Köln und Bonn zahlen damit 85 Prozent mehr im Monat als in München, wo die Karte 57 Euro kostet. In Bielefeld verlangt der Verkehrsverbund TeutoOWL 82,50 Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nimmt für das Monatsticket innerhalb seiner Großstädte Bochum, Dortmund, Essen, Düsseldorf und Wuppertal 79,20 Euro. In Duisburg kostet das Ticket nur 75,60 Euro.

Höchster Preis in ganz Deutschland für die Tageskarte

Die Tageskarte ist in Köln und Bonn mit 8,80 Euro bundesweit am teuersten: Für den 24-Stunden-Fahrschein zahlen VRS-Kunden fast 65 Prozent mehr als in Frankfurt (5,35 Euro). Beim VRR kostet er 7,20 Euro, etwa 18 Prozent weniger als in Köln und Bonn. Auch beim Wochenticket für 29,50 Euro hat der VRS laut ADAC die Nase vorn, nur Berlin und Hamburg seien da teurer. In München kostet es 17,80 Euro.

„Die Straßen in NRWs Großstädten platzen aus allen Nähten. Wenn die ÖPNV-Tickets aber ausgerechnet in den staugeplagten Metropolen an Rhein und Ruhr sogar bundesweit teilweise am teuersten sind, hält das viele Leute davon ab, vom Auto auf Bus und Bahn zu wechseln“, sagt Roman Suthold vom ADAC in NRW. „Natürlich spielen Faktoren wie Taktung, Pünktlichkeit oder Sauberkeit eine wichtige Rolle, aber der Preis ist eben auch eine ganz entscheidende Komponente.“ Er fordert eine landeseinheitliche Tarifstruktur. Vor allem Gelegenheitsnutzern müssten bessere Angebote gemacht werden. Mit einem flexiblen Ticket gebe es aber bereits erste Ansätze, so Suthold.

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