Stand am ehemaligen Knauber Obst Orth an Endenicher Feinkostmeile hat geschlossen

Bonn · Auf der Feinkostmeile am ehemaligen Knauber in Bonn, heute Bauhaus, steht ein Wechsel an: Obst Orth hatte den Obst- und Gemüsestand geschlossen. Einen Nachfolger gibt es bereits.

 Biohof Bursch eröffnet am 16. Januar ein Geschäft an der Feinkostmeile am Bauhaus, früher Knauber.

Biohof Bursch eröffnet am 16. Januar ein Geschäft an der Feinkostmeile am Bauhaus, früher Knauber.

Foto: Benjamin Westhoff

Nach zwei Wochen Umbauzeit ist die Endenicher Feinkostmeile am Bauhaus, früher Knauber, wieder komplett. Der Bornheimer Biohof Bursch bringt nicht nur Obst und Gemüse mit, sondern auch Produkte aus Bäckerei und Hofladen. Eröffnung der neuen Filiale ist am Montag, 16. Januar. Vorgänger Obst Orth hatte den Stand zum 31. Dezember geschlossen.

Der Name Bursch ist in Bonn schon vom Ökomarkt am Münster und vom Godesberger Wochenmarkt bekannt. Laut Lothar Tolksdorf, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Biohofs, betreibt der Demeter-Betrieb insgesamt 16 Marktstände, auch in Köln und Leverkusen. Hofladen und Café öffnen montags bis samstags auf dem Biohof in Bornheim Waldorf.

Vom Hof in die Stadt

Das neue Angebot auf der Feinkostmeile verbindet die verschiedenen Bereiche des Betriebs und soll sich auch nach den Wünschen der Kundschaft richten. „Wir bringen den Hof in die Stadt“, sagte Tolksdorf. Obst und Gemüse werden die Kunden wie beim Vorgänger bekommen, nur komplett bio und mit wenig Zukäufen wie Bananen und Zitronen. „Unser großes Plus ist, dass wir sehr regional und saisonal sind“, sagte Tolksdorf.

Neben frischen Waren will der Biohof auch Suppen und Eintöpfe im Glas anbieten, außerdem Haltbares wie Sauerkraut und eingelegte Gurken. Zu den eigenen Produkten kommen Joghurt und Quark, Säfte und gerösteter Kaffee von Partnerbetrieben hinzu. „Wir wollen das Angebot sukzessive erweitern und später zum Beispiel auch Quiches und Milchreis anbieten“, berichtete Tolksdorf.

Bursch fing mit Biokartoffeln an

Heinrich Bursch hatte schon 1964 begonnen, seinen Hof biologisch zu bewirtschaften. Als seine schwangere Frau Margarete rohen Kartoffelsaft gegen Sodbrennen trinken wollte, ließ er die Knollen ohne Einsatz chemischer Mittel wachsen „und baute so das wohl erste Bio-Lebensmittel der Köln-Bonner Bucht nach dem Krieg an“, heißt es in der Hofgeschichte.

1968 eröffnete Bursch einen kleinen Hofladen und begann mit der Direktvermarktung von Obst, Gemüse und zu Vollkornbrot verarbeitetem Getreide. Heute führen Sohn Heinz und Tochter Renate einen Demeter-Betrieb mit mehr als 100 Mitarbeitenden und bauen auf den Feldern mehr als 70 verschiedene Sorten Obst und Gemüse an.

30 Jahre war Orth „am Knauber“

Obst Orth war lange untrennbar mit Knauber verbunden. Das Team dankte der Kundschaft zum Abschied für „30 unvergessliche Jahre“. Anlass für die Gründung des Obst- und Gemüsegeschäfts war der Regierungsumzug. Am Tag des Bonn-Berlin-Beschlusses stand für Reinhold Orth, Oberinspektor im Arbeitsministerium, und seine Frau Ulrike, Verwaltungsangestellte im Finanzministerium, fest, dass sie in Bonn bleiben wollen.

1992 eröffneten sie den Stand am Eingang zum Knauber-Freizeitmarkt, daraus entwickelte sich später die Feinkostmeile. Zuerst kamen Karin und Harald Braun mit ihren „Südländischen Spezialitäten" hinzu, dann das Fischgeschäft Stuch und die Metzgerei Wingen. Der Begriff „Feinkostmeile am Knauber“ hat sich bei Kunden gehalten, auch wenn der Baumarkt seit 2020 zu Bauhaus gehört.

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