Person durch Schuss verletzt Sieben Festnahmen nach Durchsuchungen im Bonner Drogenmilieu

Update | Bonn · Unter der Leitung von einem 50-Jährigen soll eine zehnköpfige Gruppe einen „schwunghaften Drogenhandel“ in Bonn betrieben haben. Nun hat die Polizei ihre Wohnungen durchsucht und sieben Personen festgenommen. Der 50-Jährige wurde durch Schüsse am Arm verletzt.

 Polizei und SEK bei einem Einsatz in der Bonner Weststadt.

Polizei und SEK bei einem Einsatz in der Bonner Weststadt.

Foto: Ulrich Felsmann

Der Bonner Polizei ist am Donnerstag ein Schlag gegen die Drogenkriminalität in der Stadt gelungen: Dutzende Einsatzkräfte haben am Morgen zehn Wohnungen durchsucht und dabei sieben Personen festgenommen sowie kiloweise Drogen, zehntausende Euro und mehrere Waffen beschlagnahmt. An einer Durchsuchung in der Weststadt waren zudem Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt. Ein 50-Jähriger, der Polizisten mit einer Waffe bedroht hatte, wurde durch Schüsse am Arm verletzt, teilt die Polizei mit.

Der 50-Jährige soll der Polizei zufolge der Kopf einer Gruppe sein, die unter anderem im Bonner Stadtgebiet einen „schwunghaften Drogenhandel“ betrieben haben soll. Mehrere Monate lang haben Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelt, währenddessen sich der Verdacht gegen die zehn Personen umfassende Gruppe erhärtet habe. Diese Ermittlungen gipfelten nun in der großen Polizeiaktion.

SEK verletzt Verdächtigen mit Schüssen am Arm

Der mehrere Stunden andauernde Zugriff erfolgte gegen 6 Uhr am Donnerstagmorgen. Rund 120 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich acht Wohnungen in Bonn sowie eine weitere in Sankt Augustin und eine weitere in Koblenz. Da es Hinweise auf eine mögliche Bewaffnung einzelner Tatverdächtiger gab, waren auch Spezialeinsatzkräfte der Polizei NRW im Einsatz.

In der Bonner Weststadt an der Karl-Frowein-Straße war ebenfalls das SEK vor Ort. In einer dortigen Wohnung trafen die Einsatzkräfte auf den 50-Jährigen, der die Polizisten mit einer Schusswaffe bedrohte, wie Polizeisprecher Michael Beyer erklärte. Spezialeinsatzkräfte gaben deshalb mehrere Schüsse ab und verletzten den Verdächtigen am Arm. Er wurde zur ambulanten Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe nicht, heißt es von der Polizei. In den anderen neun Wohnungen kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.

Polizei stellt Drogen, Bargeld und Waffen sicher

Die Polizei fand bei den Durchsuchungen große Menge Drogen. Die Beamten stellten rund zwei Kilogramm Amphetamin, rund 1,1 Kilogramm Kokain und 3,7 Kilogramm Heroin sicher. Zudem fanden sie mehrere zehntausend Euro Bargeld, bei dem es sich mutmaßlich um Dealgeld handelt, sowie eine Schusswaffe, mehrere Hieb- und Stichwaffen und Mobiltelefone, die mit den Drogendeals in Verbindung stehen könnten.

Die Polizei nahm sieben der Verdächtigen vorläufig fest und brachte sie ins Polizeipräsidium. Gegen sie wird ebenso wegen des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen ermittelt wie gegen weitere Verdächtige. Der Einsatz stand nach Polizeiangaben nicht in einem Zusammenhang mit dem Großeinsatz in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Luxemburg gegen eine mutmaßliche Drogenbande.

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