Botanische Gärten in Bonn Früherer Gartendirektor bekommt eigenen Weg

Bonn · Im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss ist ein Weg nach Professor Wilhelm Barthlott. Eine Ehre für den ehemaligen Gartendirektor.

 Enthüllung des Wegesteins: (v.l.) Unirektor Michael Hoch, Dekan Walter Witke, die Präsidentin des Freundeskreises der Botanischen Gärten, Maria Hohn-Berghorn sowie die Professoren Maximilian Weigend und Wilhelm Barthlott.

Enthüllung des Wegesteins: (v.l.) Unirektor Michael Hoch, Dekan Walter Witke, die Präsidentin des Freundeskreises der Botanischen Gärten, Maria Hohn-Berghorn sowie die Professoren Maximilian Weigend und Wilhelm Barthlott.

Foto: Meike Böschemeyer

Einige Wege in den Botanischen Gärten tragen bereits Namen bedeutender Persönlichkeiten der Gartengeschichte, darunter der Gründungsdirektor der Botanischen Gärten der Uni Bonn, Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck.

Nun ist mit der Eröffnung des neuen Haupteingangs vor dem Poppelsdorf Schloss ein neuer Weg entstanden, der am Donnerstag auf den Namen Barthlott-Weg getauft wurde. Anlass ist der 75. Geburtstag von Professor Wilhelm Barthlott, früherer Gartendirektor und emeritierter Professor der Universität Bonn.

Den Wegestein enthüllte der jetzige Direktor Professor Maximilian Weigend. Unter den Gästen befanden sich Unirektor Michael Hoch, Dekan Walter Witke und die Präsidentin des Freundeskreises der Botanischen Gärten, Maria Hohn-Berghorn.

„Wilhelm Barthlott gehört zu den herausragenden Wissenschaftlern der Universität Bonn“, erklärte Hoch. „Seine Leistungen in der Botanik und Biodiversitätsforschung sind weltweit anerkannt, und nicht zuletzt durch die Entdeckung des Lotuseffekts ist er ein Pionier der Bionik.“

Weigend verriet anlässlich der Wegetaufe, dass die von Barthlott erzielte nationale und internationaler Bedeutung der Botanischen Gärten für ihn selbst einer der Gründe gewesen sei, sich auf seine Nachfolge zu bewerben.  So führt beispielsweise der neu getaufte Barthlott-Weg selbst direkt auf die Biotop-Anlage zu, in der charakteristische Pflanzengesellschaften aus der Bonner Umgebung gezeigt werden. Diese Biotop-Anlage ist eines der wichtigsten didaktischen Elemente des Schlossgartens, bundesweit einzigartig, international bekannt: „Und das Konzept geht auf Wilhelm Barthlott zurück“, erläuterte Weigend.

Der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Witke, würdigte Barthlott als einen Kollegen aus der Biologie, der nicht nur durch seine Forschung über die technische Umsetzung von Prinzipien aus der Biologie die Universität Bonn weithin sichtbar machte, sondern auch den Botanischen Garten wesentlich gestaltete.

Barthlott, geboren 1946 in Forst/Baden, studierte Biologie, Physik, Chemie und Geographie an der Universität Heidelberg und promovierte 1973 über Systematik und Biogeographie bei dem Tropenbotaniker und Systematiker Werner Rauh. Nach der Habilitation folgte er einem Ruf an die Freie Universität Berlin und war dort von 1982 bis 1985 am Institut für Systematische Botanik und Pflanzengeographie tätig. 1985 kam er nach Bonn. Seit 2003 war er bis zu seiner Emeritierung 2011 Geschäftsführender Direktor des von ihm gegründeten Nees-Instituts für Biodiversität der Pflanzen und gleichzeitig Direktor Gärten.

Auch nach Eduard Strasbuger, Mitbegründer des seit 130 Jahren bestehenden Standardlehrbuchs der Botanik, wurde früher ein Weg benannt sowie nach dem preußischen Gartendirektor Peter Joseph Lenné, der in Bonn seine Ausbildung absolvierte.

Mehr zu den Botanischen Gärten auf www.botgart.uni-bonn.de

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