Neubauten am ehemaligen Hotel Bristol Stadtrat will ansehnliche Fassaden

Bonn · An Stelle des Hotels Bristol entstehen Wohnungen. Der Stadtrat ist mit den jetzigen Plänen nicht zufrieden und fordert Nachbesserung.

 Der Abrissbagger am ehemaligen Bristol steht bereit.

Der Abrissbagger am ehemaligen Bristol steht bereit.

Foto: Meike Böschemeyer

Wo einst das Hotel Bristol täglich Gäste empfing ist, befindet sich heute eine Baustelle. Der Investor, Swiss Live AM (vormals Corpus Sireo), hat das Areal samt der Flächen der früheren Zurich-Versicherung gekauft und errichtet dort zurzeit ein neues Wohnquartier mit 280 Wohneinheiten sowie Büros und Gewerbebetrieben (der GA berichtete).

Der Rat beschloss vor vier Jahren innerhalb des städtebaulichen Vertrags mit dem Bauherrn, dass anstelle des Hotels dort möglichst wieder eine Hotelnutzung oder andere qualitativ hochwertige Gebäudenutzung mit ansehnlicher Fassade vorgesehen wird. Die Sorge ist nun groß, dass diesem Wunsch doch nicht Rechnung getragen werden könnte, sagte CDU-Ratsherr Bert Moll am Donnerstagabend in der Ratssitzung.

So sei im Auslobungstext des Architektenwettbewerbs für die Eckbebauung lediglich ein Wohngebäude mit Geschäftsnutzung im Erdgeschoss vorgesehen, erklärte Moll, dessen Fraktion deshalb in einem Antrag die Verwaltung aufforderte, mit dem Investor diesbezüglich in Kontakt zu treten und dafür zu sorgen, dass eine entsprechend korrigierte Fassung des Auslobungstextes erstellt werde. „Was jetzt im Text enthalten ist, ist eine weichgespülte Fassung, die dem Ratsbeschluss in keiner Weise Rechnung trägt“, kritisierte der Ratsherr.

Unterstützung erhielt er von Hardy Lohmeyer von der Gruppe Rheingrün. „Es handelt sich um eine besondere Ecksituation“, sagte er und erinnerte an den früheren Bürgerverein, der in einem imposanten Gebäude an der Ecke Poppelsdorfer Allee/Prinz Albert-Straße residierte, bevor er für das Bristol weichen musste. „Ich befürchte auch, dass da jetzt nur noch ein Kasten hinkommt, das darf nicht passieren“, sagte Lohmeyer.

Daniel Rutte, neuer Chef der Grünen-Ratsfraktion, sieht ebenfalls Handlungsbedarf. „Wir müssen eine Lösung finden, möglichst einvernehmlich mit dem Investor.“

Stadtbaurat Helmut Wiesner erklärte, als der Vertrag damals mit dem Investor geschlossen worden sei, sei eine Festlegung so weit in die Zukunft schwierig gewesen. Zwar erwarte auch die Stadt, dass der Investor an der Stelle einlenke, ob die Verwaltung da aber eine juristische Handhabe habe, wisse er nicht.

Auf Vorschlag von Rutte einiget sich der Rat, dass die Verwaltung auf jeden Fall mit Swiss Life wegen der Eckbebauung und der Fassadengestaltung auf eine Modifizierung im Auslobungstext hinwirken solle.

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