Kommentar U3-Betreuung - Mehr Qualität

Düsseldorf · Die qualitativen Anforderungen an die Kindertagesstätten steigen beständig. Betreuung und Bildung gehören beim Ausbau der U3-Plätze für Kleinkinder untrennbar zusammen. Damit sich Erzieher gezielt um ihre originäre Aufgabe kümmern können, müssen sie dringend von fachfremden Aufgaben entlastet werden.

Die geplante Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz)schafft Freiräume für Erzieher, indem Haushaltshilfen den Fachkräften im Berufsalltag zur Hand gehen können.

Die Zahlung von Personalpauschalen eröffnet den Kitas die Möglichkeit, Gelder flexibel einzusetzen. Bedingung dafür ist allerdings, dass der Träger die Mittel zur Entlastung der Erzieher verwendet. Die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf die Betreuung der Unter-Dreijährigen hat die Verantwortlichen längst an die personellen und finanziellen Grenzen geführt. Angesichts der quantitativen Mammutaufgabe geriet der Aspekt der Qualität ein wenig aus dem Blick. Mit der zweiten Revision des KiBiz wird jetzt nachgebessert.

Dabei legt NRW einen Schwerpunkt auf soziale Problemregionen. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Kinder in schwierigen Stadtvierteln früh "abgeholt" und pädagogisch gefördert werden müssen. Die späte Reparatur früher Versäumnisse ist erheblich teurer und für alle Beteiligten in der Regel leidvoller.

Dass NRW in der akuten Mangelsituation ältere Kindergärtnerinnen mit eingeschränkter formaler Qualifikation als vollwertige Kräfte aufwertet, ist kein Makel. Die große Erfahrung der langjährigen Betreuerinnen wiegt manche gute Zeugnisnote sicher auf.

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