Neue Chefin in Brühl Wechsel im Max Ernst Museum

Bonn · Direktor Achim Sommer geht in den Ruhestand, seine Nachfolgerin am Max ernst Museum in Brühl ist die 37-jährige Kunsthistorikerin Madeleine Frey aus Sindelfingen

 Kommt: Madeleine Frey aus Sindelfingen.

Kommt: Madeleine Frey aus Sindelfingen.

Foto: Madeleine Schwoerer

Ein höchst interessanter, spannender Wechsel steht im Brühler Max Ernst Museum an. Am 1. Oktober geht der langjährige Direktor Achim Sommer (Jahrgang 1956) in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird die 37-jährige Kunsthistorikerin Madeleine Frey, derzeit Leiterin der Galerie Stadt Sindelfingen. 2006 war Sommer, ehemaliger Direktor der Kunsthalle Emden, nach Brühl gekommen, quasi zurück in seine rheinische Wahlheimat. Sommer hatte in Göttingen und Bonn Kunstgeschichte, Romanistik/Französisch und Klassische Archäologie studiert und bei Eduard Trier in Bonn promoviert. Seine Museumslaufbahn begann er 1991 als wissenschaftlicher Volontär im Kunstmuseum Bonn unter Katharina Schmidt, Klaus Schrenk und Dieter Ronte. Anschließend betreute er freiberuflich die Sammlung Hans Grothe. 1996 wurde er zum Direktor der Kunsthalle Emden berufen.

Mit 60 Ausstellungen – etlichen mit überregionaler Ausstrahlung – setzte er in Brühl Akzente: Man erinnert sich gerne an seine Highlights von David Lynch (2009), Christo und Jeanne Claude (2010) und Man Ray (2013) bis Max Beckmann, die sensationelle Schau über Tim Burton (2015/16) oder – aktuell .– die Ausstellung „Im Augenblick“ mit Werken der Malerin Karin Kneffel.

Profil: Zeitgenössische Kunst

Als neue Direktorin wurde nun Frey vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), Träger des Max Ernst Museums, berufen. Die neue Chefin wurde am 6. August 1984 in Schweinfurt geboren und lebt in Stuttgart. Sie studierte von 2004 bis 2012 an den Universitäten Basel, Cambridge, Lugano und Freiburg im Breisgau die Fächer Volkswirtschaftslehre und Kunstgeschichte und war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Ihre Karriere startete sie bei der Erzdiözese Freiburg. Sie arbeitete im Buchstabenmuseum Berlin und im Auktionshaus Christie’s. Von 2015 bis 2016 war sie in der Kunststiftung Baden-Württemberg als Kulturmanagerin und Kuratorin tätig. 2016 übernahm sie die Leitung der Galerie Stadt Sindelfingen, dem städt­ischen Museum für zeitgenössische Kunst. Dort zeigte sie Künstler wie Kate Cooper, Ana Navas, Leni Hoffmann, Roman Signer, Capucine Vandebrouck, Martin Pfeifle und Peter Zimmermann. „Beyond the Pain“, Jenseits des Schmerzes, nannte sich ein herausragendes, von der Kulturstiftung des Bundes gefördertes Projekt, bei dem es „um mehr als die Frage geht, was Schmerz ist, körperlicher oder seelischer, und wie er in der Kunst zur Darstellung kommt. Vielmehr geht es hier darum, wie Schmerz überwunden werden kann und welche Kräfte er weckt bzw. welche positiven Effekte er im Zuge seiner Überwindung zeitigt (Kunststiftung).“

Ein attraktives Schaulaufen der Kunst: 13 Positionen von internationalen, Künstlern wie Bas Jan Ader, Nobuyoshi Araki, Harun Farocki, Forensic Architecture, Patrycja German, Anna Gohmert, Damien Hirst, Viktoria Modesta, Barbis Ruder, Marianna Simnett, Maya Watanabe, Gabrielle Zimmermann waren 2020/2021 in der Schau zu sehen.

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