Freunde aus Bad Honnef und Ludvika feiern ihre Partnerschaft Bad Honnefer planen wieder eine Bürgerreise nach Schweden

Bad Honnef · Corona hatte Treffen der Partner aus Bad Honnef und Ludvika in den vergangenen Jahren verhindert. Das Versäumte holten die Freunde jetzt nach - mit einem Besuch der Schweden in Bad Honnef.

 Das Stadtorchester aus Ludvika spielt in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule zum Bestehen der Partnerschaft mit Bad Honnef.

Das Stadtorchester aus Ludvika spielt in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule zum Bestehen der Partnerschaft mit Bad Honnef.

Foto: Gabriela Quarg

Köttbullar, Mittsommer, Lucia-Fest und natürlich Abba – es gibt Dinge, die man sofort mit Schweden in Verbindung bringt. Die Bad Honnefer könnten noch „Ludvika“ ergänzen – jene mittelschwedische Gemeinde, mit der die Stadt seit nunmehr 20 Jahren eine enge Städtepartnerschaft pflegt. Um das Jubiläum zu feiern und gleichzeitig den Bad Honnefern zum 1100-jährigen Stadtjubiläum zu gratulieren, war nun eine 20-köpige Delegation aus Schweden an den Rhein gereist - mit im Gepäck das „Ludvika Musikkår“.

Am Samstagabend gab das Orchester unter Leitung von Gunilla Söderholm ein Jubiläumskonzert in der Aula der Konrad-Adenauer-Schule und dabei durfte natürlich eins nicht fehlen: Abba. Dancing Queen, Fernando, The winner takes it all – kaum einer, der beim Medley der schwedischen Popgruppe nicht begeistert auf seinem Stuhl mitwippte.

Schwedische Musikklassiker und eine Jubiläumskomposition

Allerdings konnten die 30 Musiker auch „anders schwedisch“: die „Ur Drottningholmsmusiken“, die „Hälsinggesängen“ oder der „Jubileumsvals“ – allesamt schwedische Musikklassiker - kamen bei den vielen Zuhören ebenso gut an wie die Ohrwürmer von Benny Andersson und Björn Ulvaeus.

Der Jubileumsvals war eigens zum 100-jährigen Stadtjubläum Ludvikas 2019 komponiert worden. Anders Carlius, zweiter Vorsitzender des Partnerschaftskomitees aus Bad Honnef, erinnert sich noch gerne an die Reise, die eine Delegation aus dem Siebengebirge damals nach Schweden unternommen hat: „Dort gab es eine Torte, die 100 Meter lang war“. Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Ich habe in Bad Honnef dieses Jahr eine Torte vermisst, die 1100 Meter lang ist“.

Drei Jahre lang hatten sich Ludviker und Bad Honnefer seitdem corona-bedingt nicht mehr persönlich getroffen. Die Wiedersehensfreude war daher groß, als die Schweden am Donnerstag eintrafen. „Manche kennen sich ja schon seit 20 Jahren. Da sind wirkliche Freundschaften entstanden“, so Carlius.

Picknick und Opern-Air-Konzert im Park Reitersdorf

Er lobt die Gastfreundschaft der Bad Honnefer: Es sei überhaupt kein Problem gewesen, für die Mitglieder der Delegation private Unterkünfte zu finden. „Das ist uns auch sehr wichtig. Der persönliche Kontakt soll ja im Vordergrund stehen.“ Am Freitag traf man sich bei einem gemeinsam Picknick mit kleinem Open-Air-Konzert im Reitersdorfer Park wieder. „Das war einfach ein phantastischer Tag“, schwärmt Carlius – ein kleiner Vorgeschmack auch auf das Konzert am Samstagabend, das zur Freude der Gastgeber viele Besucher anlockte, darunter Bürgermeister Otto Neuhoff.

Kleine Besonderheit: Im Orchester spielte auch ein Musiker aus der französischen Partnerstadt Berck-sur-Mer mit. Bruno Gauduin ist zurzeit in Bad Honnef und musste nicht lange überlegen, um seine Trompete hervorzuholen. Vor einigen Jahren hatte er schon einmal mit den Schweden gemeinsam musiziert. Flugs wurden die Musikstücke gefaxt, am Freitag fand dann noch eine gemeinsame Probe statt, am Samstag saß Gauduin wie selbstverständlich mitten im Orchester – ein wunderbares Beispiel dafür, wie Städtepartnerschaft länderübergreifend funktioniert.

Am Sonntag hieß es dann für die Besucher aus Ludvika schon wieder „Abschied nehmen“ – allerdings nicht ohne zuvor der Ornäs-Birke im Kurpark einen Besuch abzustatten. Der schwedische Nationalbaum war zum zehnjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft gepflanzt worden. „Anfangs hatten wir etwas Sorge, ob er gedeiht oder nicht“, so Carlius.

Mittlerweile ist der Baum aber ordentlich gewachsen, gesund und kräftig, und somit ein schönes Sinnbild für die Entwicklung und den Fortbestand der Städtepartnerschaft.

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