Wurzeln gefährden die Trinkwasserleitung 47 Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer werden gefällt

Niederdollendorf · Die 47 Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer, deren Wurzeln Sicherheit einer Wasserleitung gefährden, sind nicht mehr zu retten. Der Politik ist das Risiko eines kostspieligen Schadens an der Trinkwasserleitung zu hoch.

 Insgesamt 47 Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer müssen gefällt werden, weil sie auf einer Haupttrinkwasserleitung des Wahnbachtalsperrenverbands stehen.

Insgesamt 47 Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer müssen gefällt werden, weil sie auf einer Haupttrinkwasserleitung des Wahnbachtalsperrenverbands stehen.

Foto: Frank Homann

Die 47 Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer, deren Wurzeln die Haupttrinkwasserleitung des Wahnbachtalsperrenverbandes gefährden, sind nicht mehr zu retten. Die Politik beschloss, sie möglichst schnell zu entfernen. Betroffen ist vor allem eine große Zahl von Rosskastanien bergseits der Rheinuferstraße im Abschnitt zwischen Godesberger Straße und Schönsitzstraße.

Die Idee, die Fällung der Bäume in die geplante Neugestaltung des Rheinufers einzubeziehen, wurde verworfen, weil das noch dauern wird und die Verwaltung das Risiko eines möglichen Schadens nicht abschätzen kann. Dass eine Neugestaltung bis 2023 realistisch sei, verneinte die Verwaltung. „Wir müssen für diese Maßnahme erst mal einen Projektleiter finden. Ich gehe auch davon aus, dass es eine Bürgerbeteiligung geben wird“, sagte Albert Koch, Geschäftsbereichsleiter Tief- und Gartenbau, im städtischen Bau- und Verkehrsausschuss.

Neugestaltung des Rheinufers kommt zu spät

Er gehe von einem Planungszeitraum von mindestens zwei Jahren und einer Bauphase von einem weiteren Jahr aus. Vor 2026 ist also nicht mit der Neugestaltung zu rechnen. Die Politik war bei einem Ortstermin auf die Idee gekommen, da ein erster Vorentwurf des Planungsbüros eine Fällung der Kastanien auf der anderen Straßenseite vorsieht, um dort einen Radweg anzulegen. Das Vorhaben wurde bisher nicht weiterverfolgt, weil zunächst die Entwurfsplanung für die Rheinallee in Königswinter abgewartet werden sollte, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erhalten.

Das Risiko, dass das Wurzelwerk der Bäume in den kommenden Jahren einen Schaden an der Wasserleitung verursacht, hält die Verwaltung für nicht kalkulierbar. „Kein Mensch kann sagen, wie hoch es ist. Das kann morgen passieren oder gar nicht“, sagte Koch im Ausschuss.

Der WTV hatte der Stadt angeboten, eine Haftungserklärung abzuschließen, in der sie das Haftungsrisiko zu übernehmen hätte. Die Verwaltung geht davon aus, dass bei einem Schaden mit großer Wahrscheinlichkeit hohe, nicht kalkulierbare Schadensersatzforderungen auf die Stadt zukommen würden. Noch viel höher als der Schaden selbst würden die Kosten für die Unterbrechung der Hauptwasserleitung sein, da Regressansprüche von Gewerbe- und Industriebetrieben zu befürchten wären.

Stadt alleine wäre haftbar

Für diese Kosten würde der Gemeindeversicherungsverband nicht aufkommen, wie eine Nachfrage ergeben habe, da es sich zwar grundsätzlich um einen Haftpflichtschaden handeln würde, allerdings nicht in dem Fall, dass dieser Schaden wie hier vorhersehbar und vermeidbar sei. Im Ergebnis haftet die Stadt also bei einem Schaden allein. Auch die Kosten für eine Neuverlegung der Leitung hätte sie zu berappen - laut WTV für den Teilabschnitt rund 400 000 Euro. Schweren Herzens entschied der Ausschuss für die Fällung, die nach den Vorgaben des Naturschutzgesetzes zwischen dem 1. Oktober 2022 und 28. Februar 2023 erfolgen wird.

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