NRW-Verkehrsminister Krischer besucht das Siebengebirge Ortstermin mit Minister am Radweg für Waghalsige

Bad Honnef/Königswinter · Im Siebengebirge hat NRW-Verkehrsminister Krischer eine Zusage zum Thema Radwege im Gepäck. An vielen Stellen ist dort das Radfahren zu gefährlich.

 Ortstermin am Kloster Heisterbach mit Minister Oliver Krischer (3.v.r.).

Ortstermin am Kloster Heisterbach mit Minister Oliver Krischer (3.v.r.).

Foto: Frank Homann

Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, hat den Städten Bad Honnef und Königswinter Unterstützung beim geplanten Bau und Ausbau von zwei Radwegen zugesagt. Und zwar bei den Radwegen an der Schmelztalstraße zwischen Bad Honnef und Aegidienberg und an der L 268 zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott. Für beide Maßnahmen sollen Planungsvereinbarungen zwischen dem Landesbetrieb Straßen NRW und den Städten geschlossen werden.

„Die L 268 – Nur für Waghalsige“. Das Plakat des ADFC am Kloster Heisterbach, wo sich der Minister und die beiden Bürgermeister Otto Neuhoff (Bad Honnef) und Lutz Wagner (Königswinter) nach ihrem Gespräch den Fragen stellten, machte deutlich, um was es geht. Der Radweg an der Landesstraße ist viel zu schmal und in einem schlechten Zustand. An der Schmelztalstraße gibt es gar keinen Radweg. Eine Berg-Tal-Verbindung zwischen Rhein und Bergbereich beider Städte für Radfahrer wird seit Jahren als großes Problem gesehen. „Den Menschen liegt besonders der Radwegeausbau an der L 268 auf dem Herzen. Das zeigen auch die Äußerungen beim Fahrradklimatest, dessen Ergebnisse demnächst vorgestellt werden“, sagte Bernhard Steinhaus, Sprecher der Ortsgruppe Siebengebirge des ADFC Bonn/Rhein-Sieg.

Knappe Ressourcen bei großen Aufgaben

„Wir haben besprochen, wie eine Lösung aussehen kann und wie wir bei diesem Thema vorankommen können“, meinte Krischer, ohne konkret zu werden. Die beiden Bürgermeister hatten den Minister von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam eingeladen. An dem Termin nahmen auch die Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald (CDU) und Martin Metz (Grüne) sowie Kreisumweltdezernent Tim Hahlen teil. Der Minister wies auf die knappen Ressourcen in seiner Behörde hin, womit er nicht nur das Geld, sondern vor allem das Personal meinte. Der Ausweg soll nun eine Planungsvereinbarung sein, nach der die beiden Städte die weitere Planung für die Radwege beauftragen. Hierzu wollen sich die Bürgermeister die Zustimmung der politischen Gremien einholen. Dabei sind beide Städte bereits in Vorleistung getreten. In Königswinter gibt es eine Vorplanung, in Bad Honnef eine Machbarkeitsstudie, die laut Otto Neuhoff zu 90 Prozent fertiggestellt ist. Die sieben Kilometer entlang der L 144 sollen rund 15 Millionen Euro kosten.

Heftiger Verkehr am Kloster Heisterbach

Der Minister konnte sich ein gutes Bild machen, wie viel Verkehr am frühen Nachmittag am Kloster Heisterbach unterwegs ist. „Wir wollen die Verkehrswende schaffen, damit nicht mehr ein Auto nach dem anderen hier vorbeifährt“, sagte er. Die Menschen stiegen jedoch bei der Alltagsmobilität nur auf das Fahrrad um, wenn das sicher sei.

Lutz Wagner zeigte sich überzeugt, dass viel mehr Berufspendler das Fahrrad nutzten würden, wenn es eine gute Verbindung ins Tal gäbe. Das Problem in Königswinter sei jedoch, dass alle drei Landesstraßen durch Naturschutz- oder sogar FFH-Gebiet führen. Wagner nutzte das Gespräch auch, mit dem Minister über die Hinhaltetaktik der Deutschen Bahn beim Bau der Bahnunterführung in der Altstadt zu sprechen. „Wir brauchen dringend mehr Verlässlichkeit, was die Zeitplanung bei der Bahn angeht. Diese schafft bei uns eine unglaubliche Unsicherheit und blockiert unsere Stadtplanung.“ Der Minister soll dieses Anliegen an den Bundesverkehrsminister weitertragen.

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