Havarie auf dem Rhein Nach Kollision mit Motorschiff: Bad Honnefer Fähre bleibt bis auf Weiteres außer Betrieb

Bad Honnef/Rolandseck · Nach dem Zusammenstoß eines Tankmotorschiffs mit einem Fährboot der Fährverbindung Bad Honnef-Rolandseck am Montagabend, bei dem sich sechs Menschen leicht verletzten, geht die Ursache nach der Ursache der Kollision weiter. Der Fährbetrieb ist eingestellt. Wie die Bad Honnefer Fährgesellschaft Honnef Pool GmbH & Co. KG am Dienstagnachmittag auf GA-Anfrage mitteilte, ist „bis auf Weiteres leider kein Fährbetrieb möglich“.

 Auf dem Rhein bei Remagen-Rolandseck ist am Montagabend die Autofähre Bad Honnef-Rolandseck mit einem Tankschiff kollidiert.

Auf dem Rhein bei Remagen-Rolandseck ist am Montagabend die Autofähre Bad Honnef-Rolandseck mit einem Tankschiff kollidiert.

Foto: Axel Vogel

Die „Siebengebirge“ bleibt vorerst an Land vertäut: Nach dem Zusammenstoß des Fährboots der Autofährverbindung Bad Honnef-Rolandseck mit einem Tankmotorschiffs am Montagabend, bei dem sich sechs Menschen leicht verletzten, geht die Suche nach der Ursache der Kollision weiter. Wie ein Sprecher der zuständigen Wasserschutzpolizei Koblenz auf Anfrage des General-Anzeigers sagte, werten die Ermittler aktuell noch die elektronischen Daten der beiden Schiffe aus. Nach GA-Informationen schließen die Ermittler einen Fahrfehler nicht aus.

„Die Auswertung läuft noch, darum können wir zur Ursache der Kollision noch nichts sagen“, erklärte der Polizeisprecher. Aus den zur Verfügung gestellten Daten seien etwa die Geschwindigkeiten und die Fahrtwege der beiden Schiffe vor dem Zusammenstoß zu erkennen.

Gegen 18.15 Uhr waren am Montagabend Notrufe bei der Polizei eingegangen, weil die „Siebengebirge“ kurz nach dem Ablegen in Rolandseck mit einem talwärts fahrenden, unbeladenen Tankmotorschiff zusammengestoßen war. Dabei verletzten sich laut Polizei sechs Menschen leicht, wobei ein Verletzter wegen eines Schocks vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde. Woher der Tanker kam und mit welchem Ziel er Richtung Norden fuhr, dazu wollte der Polizeisprecher keine Angaben machen.       

Laut Polizeisprecher ist die „Siebengebirge“ an der Auffahrrampe beschädigt, das Motorschiff hat eine Lecklage erlitten, die allerdings oberhalb der Wasserlinie lag, weshalb der Tanker am Dienstagmorgen selbstständig zur Reparatur in eine Werft in Köln-Mülheim fahren konnte.

Seit der Kollision am Montagabend ist der Fährbetrieb eingestellt. Wie die Bad Honnefer Fährgesellschaft Honnef Pool GmbH & Co. KG am Dienstagnachmittag auf GA-Anfrage mitteilte, ist „bis auf Weiteres leider kein Fährbetrieb möglich“, sagte Sabrina Bockshecker von Fährgesellschaft Honnef Pool GmbH. Wie lange dieser Ausfall wegen der Reparatur der im Juli 2015 in Dienst gestellten „Siebengebirge“ andauert, sei aber noch unklar. 

Die Fährverbindung zwischen Rolandseck und dem Bad Honnef Ortsteil Lohfeld  – in Höhe des Stromkilometers 640 – existiert seit 1969. Im Juli 2013 havarierte die Fähre, damals noch das gleichnamige Vorgängerboot der „Siebengebirge“, bei einer Überfahrt von Rolandseck in Richtung Bad Honnef kurz nach dem Ablegen. Aufgrund eines Maschinenschadens trieb die Fähre plötzlich antriebslos auf dem Rhein und musste nach einer Notankerung von der Feuerwehr per Rettungsschiff zum Anleger nach Bad Honnef gezogen werden. Es gab jedoch keine Verletzten unter den 55 Passagieren an Bord.

„Siebengebirge“ sank 2017 in der Nordsse bei Texel

Weltweite Schlagzeilen machte die „Siebengebirge“ – allerdings erneut das Vorgängerboot – als das 2015 außer Dienst genommene Fährschiff am 30. April 2017 bei einer Schleppfahrt von Deutschland nach Finnland westlich der Insel Texel kenterte und sank. An Bord befanden sich allerdings keine Personen. Nachdem die Havarie-Ursache in der Nordsee untersucht worden war, kamen die Gutachter zu dem Urteil, dass das Schiff nicht für einen maritimen Einsatz ausgerichtet war.

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