Musical am Rhein-Sieg-Gymnasium Musik, Tanz und Gesellschaftskritik in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Vier mal musste die Premiere verschoben werden, nun öffnet sich endlich der Vorhang für „CRISPR“. Zwei mal können sich Interessierte das Musical anschauen, das der Kurs „Musik und Darstellung“ am Rhein-Sieg-Gymnasium entwickelt hat. Wir haben eine Probe besucht.

 Bei der Probe für CRISPR: Schülerinnen und Schüler des Rhein-Sieg-Gymnasiums und Lehrer Matthias Reinold (im Vordergrund).

Bei der Probe für CRISPR: Schülerinnen und Schüler des Rhein-Sieg-Gymnasiums und Lehrer Matthias Reinold (im Vordergrund).

Foto: Selina Stiegler

Unterwelt und Oberwelt – das Musical „CRISPR“ erzählt die Geschichte zweier Gesellschaften, die sich nach einer globalen Katastrophe gebildet haben. Während die Oberwelt auf Gefühlen aufgebaut wurde, schaffte die Unterwelt mittels Gentechnik alle Emotionen ab. Über Jahrhunderte existieren beide Welten nebeneinander, ohne dass die jeweiligen Bewohner voneinander wissen. Schließlich bricht die Unterweltsiedlerin BJ1 (Bluebelle Jenkins, die Erstgeborene) aus ihrer Welt aus. Das ist der Beginn des Musicals und einer Reise voller Musik, Tanz und Gesellschaftskritik.

20 Schauspielerinnen und Schauspieler, acht Musiker, acht Techniker: Das Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) probt mit seinem Ensemble seit Oktober 2021 für die beiden Vorstellungen im April. Geleitet wird die Produktion von Schulleiterin Birgit Fels, die Regie führt, und Musiklehrer Matthias Reinold, zuständig für den musikalischen Teil.

Das Musical entwickelten die Schülerinnen und Schüler im Kurs „Musik und Darstellung“ am RSG. „Die Schüler haben das Thema ausgesucht, die Geschichte und die Charaktere entwickelt und die Musik bestimmt“, sagt Reinold. Auch das Bühnenbild bauten die Kursteilnehmer selbst, nur die Technik steuern Schüler aus der Bühnentechnik AG des RSG. In 14 Musikstücken beweisen Sängerinnen und Sänger ihr Können, die dazugehörigen Choreografien hat die Schülerin Paula Simon entwickelt.

Ursprünglich schon für 2021 geplant

Ursprünglich war die Premiere von CRISPR bereits für Mai 2021 geplant, doch coronabedingt wurde der Start insgesamt vier mal verschoben. „Damals waren die Schüler noch in der achten und neunten Klasse und nahmen aufgrund der Wahlpflichtfächer am Kurs teil“, erinnert sich der Musiklehrer. „Jetzt ist ihre Teilnahme freiwillig und es ist großartig, wie engagiert alle sind und in ihrer freien Zeit mitmachen.“

Neben der Corona-Pandemie trotzte die Produktion weiteren Herausforderungen. Die Aufteilung des Bühnenbildes in Oberwelt und Unterwelt sei schwierig gewesen, sagt Reinold. „Und auch die Musikstücke, die sie ausgesucht hatten, waren sehr komplex und nicht einfach zu lernen.“ Umso schöner sei es, nach all der Arbeit endlich den Vorhang öffnen zu können.

Die Schüler haben mit CRISPR ein Musical entwickelt, in dem viele philosophische Fragen aufgeworfen und Themen aus dem aktuellen Zeitgeist aufgegriffen werden. „Das Stück ist sehenswert, weil es zur jetzigen Situation in unserer Welt passt und auch Themen wie LGBTQI+ behandelt“, sagt Schülerin Cornelia Ernst dazu.

CRISPR ist nicht die einzige musikalische Produktion im Rhein-Sieg-Gymnasium in diesem Jahr. Die Schule befinde sich gerade im „Corona-Nachholjahr“, so Reinold, und feiert im Mai bereits die nächste Premiere. Insgesamt arbeiten Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Lehrer derzeit gleichzeitig an vier Musicals.

CRISPR wird am Mittwoch, 6., und Donnerstag 7. April, jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums aufgeführt. Die Eintrittskarten kosten 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Schüler und Studenten und sind im Sekretariat des RSG, beim Schulkiosk und bei den Steyler Missionaren erhältlich.

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