Ausbau der S13 in Sankt Augustin SPD fordert Barrierefreiheit am Bahnhof Menden

Sankt Augustin · Am Bahnhof in Sankt Augustin-Menden gibt es derzeit keinen Aufzug. Die Bahn will jetzt prüfen, ob eine Inbetriebnahme vor 2028 möglich ist.

 An dieser Stelle am Mendener Bahnhof sollte der Aufzug zum Gleis gebaut werden.

An dieser Stelle am Mendener Bahnhof sollte der Aufzug zum Gleis gebaut werden.

Foto: SPD Sankt Augustin

Schon im Herbst vergangenen Jahres wurden die Beschwerden über den Zustand des Bahnhofs in Sankt Augustin-Menden laut. Vor dem Hintergrund des S 13-Ausbaus mangelte es dem kleinen Bahnhof an Sitzgelegenheiten für die Fahrgäste, es gab keinen Wind-, Sonnen- und Regenschutz. Die Ansagen waren nur am vorderen Ende des Gleises akustisch zu verstehen. Das Hauptärgernis allerdings bildete der nicht vorhandene Aufzug. Nach bisherigen Angaben der Bahn sollte es aus logistischen Gründen erst Ende 2026 möglich sein, diesen zu installieren.

Vor kurzem hieß es dann, Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, mit schwerem Gepäck oder mit Kinderwagen unterwegs sind, müssten sich noch zwei weitere Jahre gedulden: Die Verzögerungen beim Gesamtprojekt der Linie S 13, die im Rechtsrheinischen Köln und Bonn verbinden soll, wirken sich laut der Deutschen Bahn (DB) auch auf die Bauarbeiten am Bahnhof Menden aus.

Damit wollen sich die SPD-Fraktionen in Rhein-Sieg und Sankt Augustin nicht zufriedengeben. In einem gemeinsamen Brief fordern die beiden Fraktionen die DB auf, den Aufzug zu den Bahnsteigen möglichst bald fertigzustellen und damit bis Ende 2023 einen barrierefreien Bahnhof zu schaffen.

Bahn vermeldet Fortschritt

Problematisch ist laut Bahn die Höhe des Bahnsteigs, die erst nach Abschluss der Bauarbeiten an der Linie S 13 beglichen werden könne. „Es ist unverständlich, dass die Realisierung des Aufzuges nicht vor Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme machbar sein soll“, erklärt hingegen Denis Waldästl in dem Schreiben der Fraktionen. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion schlägt eine Zwischenlösung vor, etwa durch eine provisorische Rampe.

„Bezüglich des Aufzuges prüfen die Fachkolleginnen derzeit, ob die aktuellen Planungen überarbeitet werden können und somit eine frühere Inbetriebnahme erfolgen kann“, erklärt eine Bahnsprecherin auf GA-Nachfrage. Am Bahnhof Menden seien seit Beginn des Jahres bereits Kabel- und Gleisarbeiten durchgeführt worden, des Weiteren seien die Schallschutzwände an Baumgartenweg und Taubenweg planmäßig fertiggestellt worden. Zusätzlich wurden laut Bahnsprecherin auch Gleisinstandhaltungsarbeiten zwischen Menden und der Siegbrücke durchgeführt. Am Bahnhof wurde ein provisorischer Wetterschutz installiert, auch Sitzbänke seien nun vorhanden.

Thema im Verkehrsausschuss

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sollen alternativ den Bahnhof Troisdorf nutzen, an dem es auch Aufzüge gebe. Zusätzlich können sich Reisende über die Mobilitätsservice-Zentrale der Bahn informieren und beraten lassen. Dort seien auch Informationen über mögliche Alternativen bei der Reiseplanung erhältlich.

Die Verzögerungen der S 13-Baumaßnahmen sollen laut SPD-Antrag Thema in der gemeinsamen Sitzung der Verkehrsausschüsse von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis am Dienstag, 23. August, werden. Hierzu will die Kreistagsfraktion auch die DB einladen.

Die Mobilitätsservice-Zentrale der DB ist erreichbar unter ☏ 0180 / 65 12 512 oder unter E-Mail msz@deutschebahn.com.

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