Jugendarbeit in Siegburg Stadt erarbeitet Konzept für den Brückberg

Siegburg · Im März hat der Siegburger Rat die Idee von einer offenen Jugendarbeit an zwei Eisenbahnwaggons auf dem Brückberg gekippt. Jugendarbeit soll es dort trotzdem geben. Die Stadt bereitet derzeit ein neues Konzept und die Neugestaltung des Spiel- und Bolzplatzes vor.

Der Spiel- und Bolzpatz soll neu gestaltet und zu einem Ort für die offene Jugendarbeit werden.

Der Spiel- und Bolzpatz soll neu gestaltet und zu einem Ort für die offene Jugendarbeit werden.

Foto: Nadine Quadt

Aus ihrer Enttäuschung darüber, dass der Siegburger Rat ein Votum des Jugendhilfeausschusses nicht ernst genommen hat, machte Sonja Boddenberg keinen Hehl. Im Februar hatte die Leiterin des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt für die freien Träger im Gremium erfolgreich beantragt, dem Rat zu empfehlen, das begonnene Projekt einer offenen Jugendarbeit an zwei Eisenbahnwaggons im Stadtteil Brückberg wieder aufzunehmen und umgehend umzusetzen. Die mehrheitliche Beschlussempfehlung hatte die schwarz-grüne Ratsmehrheit dann allerdings einkassiert und damit das endgültige Aus für den „Bahnhof Brückberg“ besiegelt. „Ich bin aber froh, dass es am Brückberg nun trotzdem weitergeht“, sagte Boddenberg. Der Erste Beigeordnete Matthias Bamberger gab im Jugendhilfeausschuss einen Sachstand zur Jugendarbeit auf dem Brückberg.

„Wir arbeiten daran, zeitnah ein Angebot zu ermöglichen“, sagte er. Dazu hat es Gespräche mit den Schulen und Kitas, die neben dem Areal liegen, und einen Austausch bei der letzten Stadtteilkonferenz gegeben. Jeder habe dabei die Gelegenheit gehabt, eigene Ideen und die Bedarfe einzubringen. „Der Planer hat nun im Grunde alles, was er braucht, um mit einem Konzept für die Platzentwicklung zu beginnen“, so Bamberger. Einige Eckpunkte hatte ihm die Politik mit auf den Weg gegeben. CDU und Grüne hatten gefordert, dass die Rundlaufbahn, das Fußballkleinspielfeld, weitere Fußballtore und die Weitsprunganlage instandgesetzt, die Seilbahn erhalten und das Angebot um Basketballkörbe, eine Kletterwand, eine Boule-Bahn und eine Graffitiwand erweitert werden sollen.

Der Zirkuswagen, der vorerst zusammen mit einem weiteren mobilen Angebot Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sein soll, sollte eigentlich schon zum Brückberg gebracht werden. „Wir haben festgestellt, dass er aus Sicherheitsgründen nachgebessert werden muss“, sagte Bamberger. Bislang sei er auf dem Michaelsberg nur unter Aufsicht genutzt worden, das auf dem Brückberg anders. „Deswegen müssen wir das filigrane Geländer an der Bühne durch ein sichereres ersetzen“, erklärte er. Vor den Sommerferien werde der Zirkuswagen aber auf dem Brückberg einfahren.

Damit kann das Evangelische Jugendwerk Sieg, Rhein, Bonn, das in den Sommerferien auf dem Brückberg die Kinderstadt anbietet, schon mit ihm arbeiten. Der „Mini Siegburg“-Träger hatte mit seiner Idee, sein Angebot auch über die Ferien hinaus am Brückberg vorzuhalten, die Initialzündung für den „Bahnhof Brückberg“ gegeben. Auch, wenn der nun nicht mehr kommt, steht das Jugendwerk weiter als Träger der offenen Jugendarbeit zur Verfügung. „Angedacht ist zunächst ein Angebot an zwei bis drei Nachmittagen“, sagte Bamberger. Wo der Zirkuswagen stehen soll und wo das mobile Jugendfahrzeug halt machen wird, sei noch nicht entschieden.

Sankt Augustin hat Interesse an Waggons

Sicher ist aber, dass der Wagen nach drei Wochen den Brückberg wieder Richtung Michaelsberg verlässt, wo in den letzten Ferienwochen die Zukunftswerkstatt stattfindet. Für die war er angeschafft worden – und dort liegen entsprechende Versorgungsleitungen. „Für diesen Sommer ist das die Lösung“, sagte Jugendamtsleiter Heinz-Walter Pütz. Mittelfristig werde für den Brückberg ein stationäres Angebot gesucht. „Oder wir müssen uns Gedanken über eine Alternative für den Michaelsberg machen.“

Was mit den Eisenbahnwaggons passiere, wollte Sonja Boddenberg wissen. Laut Ratsbeschluss muss die Stadt diese verkaufen, oder wenn das nicht möglich ist, einen anderen Standort suchen. „Soweit ich weiß, sind sie noch nicht verkauft“, sagte Bamberger. Interessenten gibt es aber, auch in Sankt Augustin: Der Jugendhilfeausschuss hat die Verwaltung damit beauftragt, mit Siegburg über die Konditionen für die Übernahme der Eisenbahnwaggons zu verhandeln und zu prüfen, ob das Konzept des „Bahnhof Brückberg“ in das Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Sankt Augustin passt.

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