Geld für vermeintliche Behandlung Telefonbetrüger nutzen Corona für ihre Masche
Siegburg · Telefonbetrüger nutzen die Angst vor Corona für ihre Zwecke. Ein vermeintlicher Chefarzt forderte von Senioren hohe Geldsummen für eine lebensrettende Corona-Behandlung.
Die Siegburger Polizei warnt vor Telefonbetrügern. In den letzten beiden Tagen, am 27. und 28. September, seien im Zuständigkeitsbereich der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises mehrere Fälle von versuchtem Telefonbetrug bekannt geworden, bei denen die Täter mit der Angst um das Leben enger Angehöriger spielen, teilt die Polizei mit. Bisher sei der Polizei noch keine vollendete Tat bekannt geworden.
Die Methode der Täter läuft nach Angaben der Polizei etwa so: Ältere Mitmenschen aus Hennef, Siegburg, Sankt Augustin und Lohmar werden von den Tätern angerufen. Die Anrufer schilderten, als Notfall in die Bonner Uniklinik mit einer lebensbedrohlichen COVID-19 Erkrankung eingeliefert worden zu sein. Dabei gaukelten sie den Angerufenen vor, ein naher Angehöriger, etwa ein Sohn oder Enkel, zu sein, der nur noch mit einer dringenden Injektion vor der Delta-Variante des Virus gerettet werden kann.
Die lebensnotwendige Spritze koste jedoch viel Geld. Dieses solle der Angerufene bezahlen. In einem Fall wurden mehr als 40.000 Euro von den Tätern gefordert. In einem anderen Fall wurde ein skeptisches Opfer von einem angeblichen Chefarzt aus der Klinik weiter zur Zahlung gedrängt. Der Senior aus Sankt Augustin blieb standhaft und zahlte nicht.
„Diese Telefonate sind typisch für Telefonbetrüger“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte oder gute Bekannte zu sein, täuschen einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld sofort, aufgrund einer Notlage benötigen. Die Notlage variiert dann zwischen Wohnungskauf, Kaution nach Verkehrsunfall oder wie hier eine medizinische Behandlung.
