Stadtwerke Troisdorf bieten Mini-Solaranlagen an Die Photovoltaikanlage für den Balkon

Troisdorf · Energie sparen kann praktisch jeder: Photovoltaikanlagen gibt es nicht nur für Hausbesitzer, sondern auch für Wohnungseigentümer oder Mieter. Die Stadtwerke Troisdorf werben nicht nur fürs Energiesparen, sie bieten auch etliche Dinge dafür an.

 Die Stadtwerke Troisdorf bieten Mini-Photovoltaikanlagen an. Hendrik Himmelmann (l.) und Dennis Ritter demonstrieren solche Lösungen für den Balkon.

Die Stadtwerke Troisdorf bieten Mini-Photovoltaikanlagen an. Hendrik Himmelmann (l.) und Dennis Ritter demonstrieren solche Lösungen für den Balkon.

Foto: Dylan Cem Akalin

Das Angebot kam zur rechten Zeit. Kaum hatten die Stadtwerke Troisdorf in ihrem Onlineshop die Mini-Solaranlagen angeboten, waren die ersten aus dem Lager auch schon weg. Gut 100 Stück seien bereits verkauft worden, jetzt dauere die Lieferung bis zu zwei Monaten, erklären Hendrik Himmelmann, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken Troisdorf, und Projektmanager Dennis Ritter.

Die kleinen Solaranlagen sind gar nicht so klein wie man denken mag. Die kleine Lösung besteht aus einem 370 Watt Peak (W) Solarmodul und ist etwa zwei Quadratmeter groß. Man kann sich auch zwei solcher Module an den Balkon hängen, dann erhält man die doppelte Nennleistung. „Sie sind für den Balkon, die Terrasse oder den Garten gedacht“, erklärt Himmelmann. Energie sparen kann praktisch jeder: Photovoltaik (PV) wird so nämlich nicht nur für Hausbesitzer, sondern auch für Wohnungseigentümer oder Mieter durch einfache Installation möglich. „Sogar für Bewohner von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, sind Mini-Photovoltaikanlagen eine tolle Alternative. Denn für ihre Installation ist keine bauliche Veränderung notwendig.“ Wohnt man zur Miete, sollte man allerdings mit dem Vermieter abklären, ob man die Mini-Solaranlage an die Balkonbrüstung hängen darf.

Einfache Installation

Dennis Ritter, der auch Kundenberater für Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Troisdorf ist, demonstriert, wie einfach die Installation ist. Je nachdem, ob man ein rundes oder eckiges Geländer hat oder die Panele auf dem Flachdach aufstellen möchte, kann man sich die entsprechenden Halterungen oder Ständer bestellen. Alles andere ist auch ein Kinderspiel, meinen die beiden. Es handele sich immerhin um eine „steckfertige Erzeugeranlage“. Die beigefügten Kabel werden an der Rückseite mit dem Miniwechselrichter verbunden. Dieser wechselt den gewonnenen Solarstrom netzkonform um und speist ihn direkt ins Hausnetz ein. Er muss nur noch an die spezielle Steckdose angeschlossen werden. Die sollte schon auf dem Balkon oder der Terrasse vorhanden sein – und muss gegen eine Wieland Einspeisesteckdose ausgetauscht werden. Und schon kann es losgehen.

Den kompletten Strombedarf decken die kleinen Solaranlagen zwar nicht, doch sie können die Haushaltskasse spürbar entlasten. Zwischen zehn und 30 Prozent selbst erzeugter Strom sind drin, je nach Art der Anlage, Aufstellort und der verwendeten Haushaltsgeräte. „Der erzeugte Strom geht gleich in den Stromkreislauf der Wohnung. Der Strom wird, sobald er zur Verfügung steht, sofort verbraucht. Nachts greifen die Geräte dann wieder auf das übliche Stromnetz zurück.

 Über diese  Einspeisesteckdose  fließt der Strom ins heimische Netz.

Über diese Einspeisesteckdose fließt der Strom ins heimische Netz.

Foto: Dylan Cem Akalin

Energie sparen

„Das reduziert die monatliche Stromrechnung auf Dauer spürbar und trägt obendrein zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei“, meint Ritter. Warum werben die Troisdorfer Stadtwerke dafür? „Energie zu sparen, haben wir uns nicht erst seit Kurzem, sondern schon vor 15 Jahren auf die Fahnen geschrieben“, sagt Himmelmann. „Wir bieten unseren Kunden alles an, womit sie nachhaltig Energie sparen können.“ Demnächst werde man auch elektrische Heizgeräte anbieten, die nicht so viel Strom verbrauchten wie handelsübliche Geräte. „Wir wollen unseren Kunden Alternativen anbieten.“ Auch große PV-Anlagen bieten die Troisdorfer Stadtwerke an. 140 seien bis jetzt in diesem Jahr schon installiert worden. „Alles, was mit Solar zu tun hat, ist gefragt. Wir werden geradezu überrannt von Anfragen.“ Dazu müssen Eigenheimbesitzer einen Termin vereinbaren, bei dem sich die Experten vor Ort ein Bild machen. Die nächsten Termine gibt es erst im November, und dann dauert es zur Umsetzung noch mal gut ein halbes Jahr.

Ungewöhnlich ist bei den Stadtwerken Troisdorf der Onlineshop und das breite und transparente Angebot. Auch die Stadtwerke Bonn bieten beispielsweise Mini-Solaranlagen an, die von Fachpersonal montiert wird. Preise gibt es aber erst auf Anfrage. Die Stadtwerke Sankt Augustin bieten Solaranlagen über einen „Profipartner“ an. Auch die rhenag verweist auf ihrer Webseite auf die Vereinbarung eines persönlichen Gesprächs. In Troisdorf kann der Kunde das alles selbst erledigen.

Dabei ist der Einstieg in den Sonnenstrom ist heute ganz einfach. „Die Meldung der Mini-Solaranlage bei der Bundesnetzagentur ist formal, da der selbst gewonnene Sonnenstrom direkt im Hausnetz verbraucht und nicht eingespeist wird“, erklärt Ritter. Bei den Stadtwerken Troisdorf muss nur ein Formular ausgefüllt werden, was auch im Onlineshop hinterlegt ist. Dort gibt es auch kurze Videos zur Montage der Anlage.

Weil die Anlage bei unter 600 Watt Leistung läuft, müssen sie nicht zwangsläufig von einem Elektriker angeschlossen werden. Dennis Ritter: „Bei unter 600 Watt Wechselrichterleistung (AC-Leistung) dürfen auch nicht zertifizierte Endverbraucher den Anschluss der Anlage an eine fachgerechte Steckdose vornehmen.“

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