Planverfahren eröffnet Planungsverfahren für Netto in Widdig nimmt Fahrt auf

Bornheim-Widdig · Ein Netto-Markt soll bei Widdig die Nahversorgung sichern. Damit das klappt, hat der Stadtentwicklungsausschuss in Bornheim nun einige Entscheidungen getroffen.

 Die Nahversorgung in Widdig und Umgebung soll besser werden. Netto plant hier einen Discounter, der Stadtentwicklungsausschuss stellte nun die Weichen.

Die Nahversorgung in Widdig und Umgebung soll besser werden. Netto plant hier einen Discounter, der Stadtentwicklungsausschuss stellte nun die Weichen.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Ein Supermarkt für Widdig: Dieser Wunsch der Einwohner könnte nach jahrelangen Versuchen endlich Wirklichkeit werden. Einstimmig votierte der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag nicht nur für die Aufstellung des entsprechenden Flächennutzungsplanes, um damit die bisherige landwirtschaftliche Fläche als Sonderbauareal für Einzelhandel darzustellen, sondern auch für die Aufstellung des Bebauungsplanes Wi07. Die Fraktionen haben damit den Weg für die Entscheidung des Rates am Donnerstag, 23. Juni, freigemacht.

Nahversorgung für Widdig, Urfeld und Uedorf

Entstehen soll auf einem Areal von 5000 Quadratmetern zwischen der Kölner Landstraße (L300) und der Bahnlinie 16 nördlich des Salierweges ein Netto-Markt mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern samt Backshop und Café. Damit würden die Einwohner von Widdig, Urfeld und Uedorf endlich eine eigene Nahversorgung erhalten. Seit über zehn Jahren kämpfen die Widdiger, allen voran der ehemalige Ortsvorsteher Konrad Velten, für einen fußläufig zu erreichenden Supermarkt – bisher vergeblich. Daher zeigte sich die Politik in der jüngsten Ausschusssitzung regelrecht begeistert, dass das Planungsverfahren Fahrt aufnimmt.

Schon im März war der Discounter Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Damals wurde nach langer Diskussion auf Antrag der Grünen beschlossen, dass bei der Neuansiedlung von Einzelhandelsmärkten geprüft wird, ob der Bau einer Tiefgarage, die Aufstockung mit einer weiteren Etage für Wohnungen/Dienstleistungen sowie die Verpflichtung zur Einrichtung einer Fotovoltaikanlage möglich wäre. Trotz Grundsatzbeschluss brachten einige Politiker im Vorfeld der Abstimmung noch einmal ihre Bedenken zu den Prüfaufträgen für den künftigen Investor zum Ausdruck. So sagte Paul Breuer von der Wählervereinigung Aktive Bürger Bornheim (ABB): „Die Aufgabe des Investors ist es, eine Nahversorgung zu schaffen. Wir sollten es ihm nicht schwerer machen als unbedingt nötig“.

 Hier soll der Supermarkt in Widdig gebaut werden.

Hier soll der Supermarkt in Widdig gebaut werden.

Foto: Grafik/General-Anzeiger

Möglichen Einwänden aus Wesseling sieht die CDU gelassen entgegen

Wilfried Hanft (SPD) wollte erst einmal die Prüfung seitens des Investors abwarten, machte aber schon einmal konkrete Vorschläge zur Verkehrssicherheit: „Wir erwarten geeignete Radabstellanlagen. Über eine Querung und eine Ampelanlage sollte sich die Stadt schon einmal Gedanken machen.“ Für Gerd Feldenkirchen (UWG) gibt die vorgesehene Größe des geplanten Supermarktes eine Verwirklichung der Prüfaufträge nicht her. Markus Hochgartz (Grüne) betonte noch einmal, dass „wir nicht so weiter bauen können wie bisher“.

Auch die CDU wies noch einmal auf die Wichtigkeit des Discounters vor dem Hintergrund von Klimaneutralität und einem veränderten Mobilitätsverhalten hin. „Damit wird eine ortsnahe Versorgungslücke zwischen Urfeld und Hersel geschlossen“, stellte der Fraktionsvorsitzende Lutz Wehrend denn auch fest. Etwaigen Einwänden der Stadt Wesseling aufgrund des in Urfeld ansässigen Supermarktes sieht er gelassen entgegen. Seit rund 20 Jahren werde immer wieder erklärt, dass der Supermarkt vergrößert und erneuert werde, um Widdig mitzuversorgen. Bisher sei jedoch nichts passiert. Im Rahmen der Wettbewerbsbeziehungen wird Bornheim nach der Entscheidung der Gremien Kontakt zur Nachbarkommune Wesseling aufnehmen. Falls notwendig wird anschließend noch die Bezirksregierung Köln eingeschaltet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort