Friedenskundgebung in Rheinbach 300 Menschen zeigen sich am Himmeroder Wall solidarisch mit der Ukraine

Rheinbach · Bei einer Friedenskundgebung in Rheinbach haben die 300 Teilnehmer gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Eine geflüchtete Krankenschwester schilderte ihre Erlebnisse vor der Flucht.

Die Landesfarben der Ukraine prägten am Freitagabend die Kundgebung in Rheinbach.

Die Landesfarben der Ukraine prägten am Freitagabend die Kundgebung in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

Am 24. Februar 2022 haben russische Truppen und Söldner auf Befehl von Wladimir Putin die Ukraine angegriffen. Am gestrigen ersten Jahrestag des Kriegsbeginns mitten in Europa hatte die „Partnerschaft des Friedens“ zu einer Friedenskundgebung eingeladen, um sich gegen den Krieg zu positionieren und sich solidarisch mit dem ukrainischen Volk zu zeigen. Rund 300 Menschen waren auf den Himmeroder Wall gekommen, darunter auch sehr viele Erwachsene und Kinder aus der Ukraine, die vor dem Krieg flüchten und ihre Heimat verlassen mussten.

Deutsche wie Ukrainer zeigten Fahnen in den ukrainischen Landesfarben blau-gelb oder Plakate mit der Forderung „Frieden für die Ukraine“ oder dem Slogan „Slava Ukraini“ (Ruhm der Ukraine). Einige Frauen trugen auch nach Landestradition bunte Blumenkränze im Haar.

Bürgermeister Banken: Ukrainer verteidigen auch Europa

Bürgermeister Ludger Banken rief dazu auf, auch nach einem Jahr das Kriegsgeschehen, die Grausamkeiten und die Menschenverachtung nicht einfach hinzunehmen, als normal zu empfinden und erst recht nicht zu akzeptieren. Denn der Aggressor setze darauf, dass wir abstumpfen. Er betonte, dass die Ukrainer nicht nur ihr Heimatland verteidigen, sondern auch Europa. „Rheinbach steht solidarisch an der Seite der Ukraine, die ihre und unsere Freiheit verteidigt“, hob Banken hervor.

Der Vorsitzende der Friedenspartnerschaft, Stefan Raetz, zeichnete das Bild der „unbeugsamen Ukrainer“, die die Pläne Putins von einem schnellen Sieg vereitelt hätten. Zugleich hätten die Träume der Ukrainer von Freiheit und Selbstbestimmung mehr Kraft als je zuvor.

Irina Limanska aus Mariupol, Krankenschwester und verheiratete Mutter von drei Kindern, schilderte eindringlich, wie sie die ersten Tage und Wochen nach Kriegsbeginn zunächst noch gearbeitet und Verwundete versorgt habe, darunter auch Kinder, wie sie mit einer Gruppe in einer Fahrzeugkolonne Waisenkinder in Sicherheit gebracht und letztlich selbst nach Deutschland geflüchtet sei.

Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums zeigten einen selbst choreografierten „Flashmob-Friedenstanz“. Der Vorsitzende des Vereins „Rheinbach hilft“, Alfred Eich, berichtete von Erlebnissen bei den Hilfstransporten in die Ukraine. „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen bildete den Gänsehaut-Abschluss.

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