Auszeichnung Swisttal verleiht Ehrenmedaille an Hermann Schlagheck

Swisttal · Hermann Schlagheck hat sich in den vergangenen Jahrzehnten um viele Themen gekümmert, unter anderem um den Klimaschutz. Jetzt bekam er die Ehrenmedaille der Gemeinde Swisttal.

 Hermann Schlagheck bekommt von Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner die Ehrenmedaille der Gemeinde.

Hermann Schlagheck bekommt von Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner die Ehrenmedaille der Gemeinde.

Foto: Matthias Kehrein

Ein „streitbarer Kopf, aber immer für die Sache“, so hat Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner den neuen Träger der Ehrenmedaille mit Nadel der Gemeinde Swisttal charakterisiert. „Und das wird auch so bleiben“, fügte sie in der Feierstunde zur Verleihung der Auszeichnung an, der ein einstimmiges Votum des Rates zugrunde lag. Swisttaler und speziell Heimerzheimer wissen sofort, um wen es sich bei dem Geehrten handelt: Hermann Schlagheck, ein Einmischer im positiven Sinn. Denn auch wenn der studierte Agrarwissenschaftler sich nach 31 Jahren im Bundeslandwirtschaftsministerium beruflich schon seit 2005 im Ruhestand befindet, lässt er in seinem vielfältigen Engagement keineswegs nach.

„Er war schon immer sehr umtriebig, es gibt kaum ein Thema, für das er sich nicht eingesetzt hat“, stellte die Bürgermeisterin fest – und hob zu einer „langen Laudatio“ über Schlaghecks jahrzehntelange Aktivitäten an. Beginnend mit dem Umzug der Familie von Bonn nach Heimerzheim Ende der 1970er-Jahre engagierte er sich als Katholik für die Einrichtung der Evangelischen Kita in Heimerzheim, war dann Schulpflegschaftsvorsitzender und setzte die Teilnahme der Mädchen am Schwimmunterricht durch, initiierte Schulgarten und Vorlese-Aktionen. Martinszug, Nachbarschaftsfeste am Mühlenberg, Gründung des Arbeitskreises Heimat im Ortsausschuss gemeinsam mit Mathias Gerkum, Aktivitäten zur Pflege des heimischen Dialekts mit „Hemezem op Platt“, Leuchtender Adventskalender, Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat waren weitere Betätigungsfelder Schlaghecks. Zudem war er nach einigen Jahren als stellvertretender Schiedsmann dann bis Oktober 2021 insgesamt 20 Jahre lang Schiedsmann. Er hat das Ortskernkonzept für Heimerzheim mit vorbereitet und engagierte sich im Gewerbeverein für Handel, Gewerbe und Entwicklung im ländlichen Raum.

Fokus auf Klimaschutz, Ökologie und erneuerbaren Energien

Seit einigen Jahren liegt der Fokus von Schlagheck, der auch die BürgerSolar Swisttal mitgegründet hat, verstärkt auf den Themen Klimaschutz, Ökologie und erneuerbare Energien, die er interkommunal nach vorne gebracht hat. Dazu wurde die Projektgruppe „Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz“, heute „Projektgruppe Energie und Klima der Klimaregion Voreifel“, unter dem Vorsitz von Schlagheck ins Leben gerufen. Er leitet auch das KlimaPatenNetzwerk der Region Rhein-Voreifel, ein Netzwerk von Unternehmen und Bürgern, die innovative Ideen im Klimaschutz umgesetzt haben und ihre Erfahrungen als Klimapaten weitergeben möchten.

Da er kein Freund von Orden und Ehrenzeichen sei, so Schlagheck selbst, habe er lange überlegt, ob er die Ehrenmedaille überhaupt annehmen solle. „Aber ablehnen, wäre ja eine Provokation“, fügte er schmunzelnd an. Und unterhielt Familie, Ratsmitglieder und Wegbegleiter mit einigen Anekdoten aus den Jahrzehnten seines vielfältigen Engagements. Wie der aus seinem Amt als Schiedsmann: Zwei zerstrittene Nachbarinnen hatten sich zunächst unversöhnlich mit Vorwürfen und Beleidigungen überzogen. Bis er sie gefragt hatte, was sie denn wohl antworten würden, wenn sie eines Tages „am Himmels Pöezje“ dazu befragt würden – woraufhin beide anfingen zu weinen, sich umarmten und schließlich mit einem Schnäpschen auf ihre Versöhnung anstießen.

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