Advent in Swisttal-Buschhoven Wenn der Stammtisch den Weihnachtsmarkt organisiert

Interview | Swisttal-Buschhoven · Seit Jahren organisiert ein Stammtisch den Weihnachtsmarkt in Buschhoven – und das immer für einen guten Zweck. Manfred Scheben vom Organisationsteam berichtet von der Idee dahinter, dem diesjährigen Markt und dem Jahr, als die Cola einfror.

Engagiert für und in Buschhoven: Manfred Scheben gehört zu den Organisatoren des Weihnachtsmarkts im Ort.

Engagiert für und in Buschhoven: Manfred Scheben gehört zu den Organisatoren des Weihnachtsmarkts im Ort.

Foto: Axel Vogel

Bunte Lichter, ein Weihnachtsbaum, Glühweinduft und Leckeres vom Grill: Nach zweijähriger Corona-Pause findet auch im Swisttaler Ortsteil Buschhoven der Weihnachtsmarkt wieder statt – und das auch noch für einen guten Zweck. An diesem Samstag, 10. Dezember, öffnet ab 16 Uhr das Hoftor der Familie Schmitz, Dietkirchenstraße 20. Familie Schmitz stellt seit 18 Jahren ihren Hof zur Verfügung. Die Organisation liegt in den Händen des Stammtischs „Ling Ham“ und der „Männer von Flake“, einer Abteilung des Sportvereins Hertha Buschhoven. Manfred Scheben gehört als Stammtischmitglied zu den Männern der ersten Stunde. Über den Weihnachtsmarkt, seinen Ursprung und seine Attraktionen sprach er mit Susanne Träupmann

Wie kommt ein Stammtisch dazu, einen karitativen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen?

Manfred Scheben: Die Idee dazu hatte unser Kassierer Ludwig Lambertz. „Ling Ham“ war damals eigentlich nur im Karneval unterwegs. Ab 1984 veranstalteten wir regelmäßig Karnevalspartys, zunächst im kleinen Rahmen, später in der Schützenhalle. Der Vorschlag, außerdem etwas Karitatives auf die Beine zu stellen, stieß bei uns auf große Begeisterung. Um Spenden zu sammeln, lag ein Weihnachtsmarkt recht nah.

Wie kamen die „Männer von Flake“ dazu?

Scheben: Das war eher Zufall, für uns jedoch ein Glück. Die Nachbarschaftsgemeinschaft im Eiselsmaar in Buschhoven um Martin Lott und Claus Nehring lud jedes Jahr zum Spanferkelessen ein. Vor elf Jahren landete auf dem Grill allerdings ein Prager Schinken. Die Idee fanden wir so toll, dass wir diese kulinarische Köstlichkeit im Folgejahr auf dem Weihnachtsmarkt anbieten wollten. Seitdem sind die Kicker um den Vorsitzenden Frank Hartmann regelmäßig dabei. Ein Weihnachtsmarkt ohne die große Unterstützung ist undenkbar.

Kostet die Vorbereitung viel Zeit?

Scheben: Mit meinem Bruder Gerd Scheben, dem Präsidenten von „Ling Ham“, Ludwig Lambertz und Johannes Schmitz haben wir seit Jahren ein eingespieltes Team. Da reicht meistens ein Treffen und die Organisation steht. Außerdem war die Hilfe der Ortsvereine von Anfang an sehr groß. So liefert der Sportverein Zelt, Ausrüstungen wie einen Glühweinkocher, Tische und Bänke. Die Freiwillige Feuerwehr stellt die Holzbuden zur Verfügung, die Kindergärten bringen einen Pavillon mit und verkaufen dort Selbstgebasteltes.

Welche Attraktionen bietet der Weihnachtsmarkt?

Scheben: Für die Kinder gibt es Karussell und Bastelecke. Mit weihnachtlichen Klängen sorgen die Morenhovener Swistbach-Kapelle und die Musikgruppe Bedorf aus Buschhoven für adventliche Stimmung. Die Reibekuchen brutzeln der Vorsitzende des Sportvereins, Werner Neffgen, und Friedel Wüst von der Abteilung der Alten Herren. Auch der Nikolaus wird vorbeischauen. Allerdings ist es zum ersten Mal seit 17 Jahren nicht Wilfried Graf, der wegen einer Verletzung ausfällt. Er hat aber schnell mit Peter Dedrichs vom Spielmannszug in Odendorf einen Ersatz gefunden. Als Knecht Ruprecht steht wieder Carina Graf zur Verfügung.

Gab es in früheren Jahren Höhepunkte, an die Sie sich gerne erinnern?

Scheben: In einem der ersten Jahre ging der Glühwein irgendwann zur Neige. Schnell machten sich die Gäste auf den Weg nach Hause, um ihre privaten Vorräte zu plündern. Denn wir alle wollten unbedingt weiterfeiern. Ein anderes Mal war es an dem Tag so kalt, dass Cola, Bier und Wasser einfroren. Das war nicht so schön, aber eben nicht zu ändern. Der absolute Höhepunkt war jedoch ein kölsches Krippenspiel von und mit den Stammtischmitgliedern.

Sie spenden jedes Jahr die Einnahmen. Wissen Sie schon, an wen das Geld in diesem Jahr geht?

Scheben: Das entscheidet sich immer nach der Veranstaltung. In den vergangenen Jahren haben wir immer ziemlich viel eingenommen. Mit dem Geld haben wir unter anderem notwendige Anschaffungen für Vereine finanziert. Wenn Bedarf bestand, haben wir auch in Not geratenen Buschhovenern geholfen. Es gab auch Jahre, da hatten wir mehr Erlös als Anfragen. Da mussten wir die Empfänger selber suchen. Wir sind glücklich, dass wir seit 2002 insgesamt 27.150 Euro für soziale und karitative Zwecke im Dorf spenden konnten.

Was wünschen Sie sich für diesen Weihnachtsmarkt?

Scheben: Es wäre schön, wenn der Weiher zugefroren wäre. Dann könnten wir den Eisläufern unseren Glühwein kredenzen. Die Leute würden dann mehr in Richtung Weiher feiern. Denn wir haben immer zu wenig Platz.

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