Verkehr in Wachtberg Eltern wünschen sich mehr Sicherheit für Grundschüler

Wachtberg-Pech · Der Weg der Kinder zur Grundschule in Pech ist zu gefährlich, findet eine Elterninitiative und hat deswegen 300 Unterschriften gesammelt. Doch die Behörden halten nicht alle Vorschläge der Gruppe für sinnvoll.

 Lea (6) und Lennart (9) stehen auf ihrem Weg zur Schule an der Ampel der L 158.

Lea (6) und Lennart (9) stehen auf ihrem Weg zur Schule an der Ampel der L 158.

Foto: Petra Reuter

Um kurz vor 8 Uhr am Morgen fließen Berufsverkehr und Schülerverkehr in Pech aus allen Richtungen zusammen: Am Langenacker, der Pecher Hauptstraße und der L 158. In den oft unübersichtlichen Situationen wünschen sich Eltern der Pecher Grundschulkinder mehr Sicherheit für den Nachwuchs.

Sie sammelten Unterschriften und machten konkrete Vorschläge. Seitens der Behörden werden Letztere allerdings nicht durchweg als zielführend bewertet. Notwendigkeiten und Möglichkeiten will man nun bei einem Ortstermin ausloten.

Eine wahre Blechlawine rollt morgens den Langenacker hinunter. Dort wäre ein Zebrastreifen für einen möglichst sicheren Schulweg eine gute Lösung, sagte Ansgar Hüls, Mitglied der Elterninitiative. Ein weiterer Zebrastreifen auf der Pecher Hauptstraße auf Höhe der Metzgerei würde den Kindern aus dieser Richtung und dem jenseits der Pecher Landstraße gelegenen Ortsteil den Weg erleichtern, so die Engagierten. Kernpunkte ihrer Forderungen beziehen sich jedoch auf die Verkehrssituation an der L 158.

„Die Ampelphase ist mit zehn Sekunden für die Kinder viel zu kurz“, argumentierte der Vater eines Erstklässlers. Während noch vor wenigen Jahren nur eine Handvoll Schüler von dieser Seite des Orts in Richtung Schule gingen, strömen morgens derzeit mehrere große Gruppen von Südosten zur Ampel in Richtung Schule. „Dafür ist die Aufstellfläche an der Ampel eigentlich auch viel zu klein“, fand Hüls.

Eine weitere Gefahr sehen die Eltern in der Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Oft führen Autos hier deutlich schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer. Eine Seitenradarmessung (SDR) des Kreises bestätigte diese Einschätzung nicht. „Die wurde aber in den Ferien durchgeführt, das spiegelt nicht die Realität für die Schulkinder wider“, argumentierte Theresa Mertes, Mutter zweier betroffener Kinder.

Eltern finden, dass der Schulweg nicht zu erkennen ist

Ein weiteres Sicherheitsplus wäre eine geänderte Ampelschaltung während der morgendlichen Schüler-Stoßzeit, hieß es aus der Elternschaft. Sie wünschten sich, dass die Rechtsabbieger aus Richtung der Pecher Hauptstraße nicht gleichzeitig mit den Schülern aus der anderen Richtung Grün sehen. Zusätzlich sei eine Markierung der Strecke als Schulweg sinnvoll. „Man erkennt als Autofahrer auf der Landstraße gar nicht, dass das hier ein Schulweg ist“, sagte Hüls. Außerdem plädierten die Eltern für fest installierte Geschwindigkeitsanzeigen. Inzwischen haben sie knapp 300 Unterschriften für ihre Anliegen gesammelt.

Der Sachverhalt befinde sich in der Bearbeitung und solle bei dem Ortstermin mit Vertretern des Wachtberger Ordnungsamts, Straßen.NRW, der Polizei und dem Straßenverkehrsamt erörtert werden, informierte Antonius Nolden, Sprecher des Rhein-Sieg-Kreises. Gleichzeitig erklärte er, dass die Straßenverkehrsordnung keine expliziten Markierungen für einen Schulweg vorsähen. Zudem seien in Ampelschaltungen zwar unterschiedliche Steuerungen möglich. Aus Gründen der Kontinuität blieben die in der Ampelschaltung angesprochenen Verkehrsgruppen jedoch gleich.

Hinsichtlich der Grünphase räumte Nolden mit einem wohl häufigen Missverständnis auf. Grün besage nur, dass die Fahrbahn noch betreten werden könne. Die Zeitspanne des Überquerens sei per Richtlinie festgelegt und berücksichtigt. Verlängerungen der Grünphasen produzierten daher objektiv nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Staus.

Hinsichtlich der monierten Zeit für die SDR-Messung verwies der Kreis darauf, dass erfahrungsgemäß in den Ferien zwar die Verkehrsbelastung geringer sei, dies auf die gefahrenen Geschwindigkeiten jedoch keinen dämpfenden Einfluss habe. Die freien Straßen führten im Gegenteil eher zu einem höheren Geschwindigkeitsniveau. Geschwindigkeits-Anzeigetafeln seien zwar ein wirksames Mittel zur Temporeduktion, allerdings nehme die Wirkung mit dem Gewöhnungseffekt ab.

Eine größere Sensibilisierung und Schärfung der Aufmerksamkeit versprach sich auch die Gemeinde vom neuen mobilen Gerät, nahm Pressesprecherin Margrit Märtens Stellung. Bisher gebe es in der gesamten Gemeinde keine dauerhaft installierten Geschwindigkeitsanzeigen.

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