GA-Sportlerwahl April April 2016: Sascha Koch

Bonn · GA-Leser wählen den 18-jährigen Sascha Koch zum Sportler des Monats April. Der Baseballer des Bundesligisten Bonn Capitals ist eines der größten Talente im deutschen Baseball.

Mit großem Vorsprung wurde Sascha Koch zum GA-Sportler des Monats gewählt.

Mit großem Vorsprung wurde Sascha Koch zum GA-Sportler des Monats gewählt.

Foto: Wolfgang Henry

Der Jüngste hat's gemacht: Mit der überwältigenden Mehrheit von 68 Prozent haben die Leser des General-Anzeigers den 18-jährigen Sascha Koch zum Sportler des Monats April gewählt. Der Baseballer des Bundesligisten Bonn Capitals setzte sich damit klar gegen die beiden Fünfkämpfer Lena Schöneborn und Matthias Sandten sowie Badmintonspielerin Birgit Michels und Fußballer Rolf-Christel Guié-Mien durch.

"Ich fand es schön, zu den Kandidaten zu gehören, habe aber nicht damit gerechnet, die Wahl auch zu gewinnen", sagt der Sieger hörbar überrascht. Über eine Freundin hatte Koch auf Facebook erst erfahren, dass er zu den fünf Auserwählten gehörte. Für den Troisdorfer ist die Krönung zum Sportler des Monats eine weitere Episode seiner Erfolgsgeschichte, die seit einigen Jahren ihren Lauf nimmt: Neben zahlreichen Einsätzen in den Jugend- und Junioren-Nationalmannschaften des deutschen Baseball-Verbandes gewann Koch im letzten Jahr mit der NRW-Auswahl den Länderpokal. Bereits seit zwei Jahren gehört er zum Kader der Capitals und hat seit dieser Saison den Posten als "Starting Pitcher" der Bonner inne. Die lobenden Worte, die er als das wohl größte deutsche Baseballtalent erhält, lassen ihn dabei relativ kalt: "Das blende ich aus und konzentriere mich voll auf meine Leistung."

Die ersten Erfahrungen mit dem kleinen, harten Ball und dem Schläger sammelte er vor zehn Jahren. Über einen guten Freund und dessen Vater kam er zum damaligen Club Troisdorf Lumberjacks. "Da es dort keine Anlage gab, mussten wir auf einem Parkplatz trainieren", erinnert sich Koch. Anschließend ging er zu den Capitals, da er trotz der schwierigen Trainingszustände in Troisdorf im Baseball seinen Sport gefunden hatte. "Es war einfach etwas anderes als Fußball", sagt er heute.

Beim Team aus der Bonner Rheinaue hat sich Koch prächtig entwickelt, zählt trotz seiner Jugend zu den Leistungsträgern und ist mit dafür verantwortlich, dass die Caps an der Tabellenspitze der Nordstaffel stehen. "Der Pitcher ist einer der wichtigsten Spieler auf dem Feld. Ohne ihn geht gar nichts", umschreibt er grob seine Position. Koch bietet das volle Paket: Er kann nicht nur hart werfen, sondern hat auch verschiedene Wurfvarianten in seinem Repertoire.

Mittlerweile hat sich sein Talent auch über die deutschen Grenzen hinweg herumgesprochen: In Probetrainings in Deutschland oder auch Holland und Italien präsentierte der 18-Jährige sein Können vor Scouts der US-amerikanischen Profiliga MLB (Major League Baseball). Zudem gehörte er zu einer Gruppe von 20 Nachwuchsspielern, die als Team Europe ein Trainingslager in Florida abhielten. "Unter den Europäern war ich schon einer der Besten, aber im Vergleich zu den Amerikanern und Puerto Ricanern nur Durchschnitt. Auf diesem Niveau ist es schwierig", weiß Koch.

Eine Möglichkeit, den Sprung in die beste Liga der Welt zu schaffen, wäre der Gang an eines der amerikanischen Colleges, wo neben dem Studium auf dem höchsten Niveau Baseball gespielt werden kann. "Es war immer mein Ziel, Profisportler zu werden. Über das College bestünde da eine gute Möglichkeit", betont Koch, der seine Planungen für die nächsten Jahre aber eher konservativ vorantreibt: "Ich habe jetzt alle Abiturprüfungen hinter mir und starte bald ein duales Studium der Fitnessökonomie."

Bei den Capitals möchte er die verantwortungsvolle Position als "Starting Pitcher" verteidigen und weitere Erfahrungen in der Bundesliga sammeln. Zudem steht im September mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft in den Niederlanden an. Trotz des Trubels um ihn bleibt Koch ruhig, spielt sein Spiel ohne Druck und macht sich über die Zukunft keinen großen Kopf: "Alles ist offen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort