Jugendhilfeausschuss in Bonn Ausschuss für weitere Förderung der Familienbildungsstätten

Bonn · Die drei Familienbildungsstätten in Bonn sollen – anders als ursprünglich vorgesehen – weiterhin Zuschüsse in bisheriger Höhe erhalten, beschloss der Jugendhilfeauschuss. Das letzte Wort hat jedoch der Stadtrat.

 Die Leiterinnen der drei Familienbildungsstätten in Bonn sorgen sich um die Zukunft ihrer Einrichtungen. Foto: Meike Böschemeyer

Die Leiterinnen der drei Familienbildungsstätten in Bonn sorgen sich um die Zukunft ihrer Einrichtungen. Foto: Meike Böschemeyer

Foto: Meike Böschemeyer

Die Mitarbeiter der drei Bonner Familienbildungsstätten können erst einmal aufatmen. Im Kampf um die Fortzahlung von städtischen Fördergeldern haben sie eine erste Hürde genommen: Der Jugendhilfeausschuss entschied auf Antrag der FDP, dass bei einer Neukonzeption im kommenden Doppelhaushalt die zuletzt gezahlten Zuschüsse in Höhe von 127.000 Euro weiter verbleiben sollen. Ursprünglich hatte der Rat in der vorherigen Wahlperiode beschlossen, die Förderung sukzessive herunterzufahren und bis 2024 ganz auf null zu stellen.

Jugendamtsleiterin Gitte Sturm sagte in der Sitzung zu, entsprechende Gespräche mit den Familienbildungszentren aufzunehmen und anschließend im Ausschuss Bericht zu erstatten. Wie berichtet, hatten vor dem Hintergrund der laufenden Haushaltsverhandlungen die Katholische Familienbildungsstätte, die Werkstatt Friedenserziehung und das Haus der Familie die Politik gebeten, die freiwillige kommunale Förderung der drei Einrichtungen auf dem Niveau von 2021 fortzuführen. Schließlich habe man die Arbeit angesichts sinkender Zuschüsse schon durch Stellenabbau und Kostenreduzierung umgestellt, um einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung der Stadt zu leisten. Eine weitere Reduzierung gefährde die Einrichtungen. Die Stadt Bonn hatte ihren Vorschlag zur Kürzung damit begründet, das Angebot der Häuser richte sich nicht ausdrücklich an den Personenkreis nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz, sondern könne auch von Interessenten aus der Umgebung genutzt.

FDP-Ratsherr Achim Schröder appellierte eindringlich an alle Kollegen im Ausschuss, die Förderung beizubehalten: „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig solche niederschwelligen Angebote für Familien sind“, sagte er. Und: „Es handelt sich bei dieser Summe um eine marginale Zusatzbelastung des städtischen Haushalts.“ Bei Feyza Yildiz (CDU) sowie den Trägervertretern Sonja Velten, Ulrich Hamacher und Kurt Dauben lief Schröder damit offene Türen ein. „Wenn die Familienzentren eine neue Konzeption erarbeiten sollen, dann müssen sie auch weiter gefördert werden. Deshalb sollte das Geld auf jeden Fall in den Haushalt eingestellt werden“, sagte Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werks. Bei drei Gegenstimmen aus den Reihen der Ratskoalition wurde der Antrag der FDP mit dem Zusatz der Neukonzeption als Empfehlung an den Rat angenommen.

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