Wege und Bänke zugewachsen Stadt Bonn entfernt täglich Grünüberwuchs

Bad Godesberg · Die aktuelle Witterung trägt dazu bei, dass sich das Stadtgrün in kurzer Zeit in alle Richtungen ausbreitet. Dabei wachsen auch Sitzbänke oder ganze Gassen zu, sodass sie kaum mehr zu benutzen sind.

 Ein Wachtberger ärgert sich über das ungepflegte Grün und seine zugewucherte Lieblingsbank am Rheinufer nahe der Mehlemer Fähre.

Ein Wachtberger ärgert sich über das ungepflegte Grün und seine zugewucherte Lieblingsbank am Rheinufer nahe der Mehlemer Fähre.

Foto: Axel Vogel

Das Milchgässchen, das die Löbestraße mit dem Hubertinumshof verbindet, ist seit Jahren immer wieder Thema in der Politik: Dabei geht es meist um die Sauberkeit des Gässchens. Bekannt ist es auch für Drogenhandel und -konsum. In letzter Zeit häuften sich beim GA allerdings die Beschwerden von Lesern, dass das Gässchen nahezu zugewachsen sei, sodass man nur noch mit Mühe die Abkürzung in die City nehmen kann. In der Tat wucherte in den vergangenen Tagen dort noch das Grünzeug, Passanten mussten sich an die Mauern des Gässchens halten, um ihres Weges zu gehen. Am Dienstag präsentierte sich das Grün des Gässchens frisch geschnitten und gestapelt – ein beachtlicher Berg an Müll hatte sich ebenfalls angesammelt.

Müll war unter den hohen Hecken nicht zu sehen

Der viele Müll war durch die großen, wuchtigen Büsche gar nicht zu sehen. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün hat sich allerdings nicht um das Gässchen gekümmert. Denn das Milchgässchen ist ein privater Weg, weshalb sich der Grundstückseigentümer für die Reinigung und Pflege des Weges zuständig ist. Im Mai 2019 stellte der Bürger Bund Bonn den Antrag, dass die Stadtverwaltung die Reinigung des Gässchens übernehmen solle. Diskutiert wurde der Antrag, aufgrund mehrerer Vertagungen, erst im Jahr 2020, wurde dabei allerdings abgelehnt.

Aber nicht nur über das Milchgässchen regen sich GA-Leser auf, sondern auch über zugewachsene Bänke am Mehlemer Rheinufer. Ein Wachtberger Ehepaar hatte sich bei der Redaktion gemeldet, das gerne am Rhein entlang spaziert und zwischen dem Seniorenhaus Steinbach und der Mehlemer Fähre auf einer Bank eine Rast einlegt. „Ich ärgere mich über den Zustand an den Bänken. Sie müssten freigeschnitten und der Zustand insgesamt in diesem Bereich wieder verbessert werden“, so der Mann. Seine Frau ergänzt, dass es so „ungepflegt“ am Rheinufer in Remagen nicht sei.

Jeden Tag wird Grünüberwuchs zurückgeschnitten

Die Stadtverwaltung tue allerdings, was sie könne, versichert Andrea Schulte vom städtischen Presseamt. „Besonders zu dieser Jahreszeit sind die Mitarbeitenden des Amtes für Umwelt und Stadtgrün täglich im Stadtgebiet unterwegs und schneiden Grünüberwuchs zurück. Bei den warmen Temperaturen im Sommer und nach Niederschlägen wächst das Grün allerdings an allen Stellen so schnell, dass es fast unmöglich ist, überall hinterherzukommen“, so Schulte. Blickt man in den Mängelmelder der Stadt Bonn, so kann man dort auch diverse Einträge aus anderen Stadtbezirken finden. Schulte bat um Verständnis, dass es an einigen Stellen „um diese Jahreszeit zu etwas mehr Grünüberwuchs“ komme.

Besondere Priorität hätten zugewachsene Wege. „Natürlich werden aber auch zugewachsene Bänke direkt mit freigeschnitten, wenn vor Ort etwa das Grün entlang der Geh- und Radwege zurückgeschnitten wird“, erklärte Andrea Schulte weiter. Wer bei einem Spaziergang über solche Stellen stolpert, kann diese der Stadt auf verschiedenen Wegen melden. Hinweise auf erforderliche Rückschnitte könnten im Mängelmelder oder bei der Grün-Hotline 0228 / 77 4499 oder per Mail an info-stadtgruen@bonn.de gemeldet werden. Die Stadt kümmere sich dabei um Rückschnitte aus dem Straßenbegleitgrün und in öffentlichen Grünanlagen.

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