Offenes Atelier auf dem Brüser Berg Ein neues Zentrum der Kultur

Brüser Berg · In der Borsigallee 12 hat die Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg ein offenes Atelier für Kreativität und Begegnung eingerichtet, in dem sich Besucher auch selbst ein Bild machen können - an der Magnetwand.

 In der Borsigallee 12 hat die Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg ein offenes Atelier für Kreativität und Begegnung eingerichtet.

In der Borsigallee 12 hat die Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg ein offenes Atelier für Kreativität und Begegnung eingerichtet.

Foto: Stefan Knopp

In der Borsigallee wurde am Samstag eine Tür geöffnet, die seit einigen Jahren geschlossen war: Die Initiative Stadtteilkultur hat leerstehende Räume angemietet, um endlich einen festen Standort zu haben. Im März wurde im Erdgeschoss der Hausnummer 12 gewerkelt, gesägt und gebohrt, bis es vorzeigbar war. Die Eröffnung des offenen Ateliers wurde mit einem kleinen Umtrunk gefeiert.

Offenes Atelier auf dem Brüser Berg: Ein neues Zentrum der Kultur
Foto: Stefan Knopp

Eine hölzerne alte Dame weist ab sofort immer dann auf die Tür, wenn das Atelier geöffnet ist. Drinnen findet man einen Raum vor, in dem ein großer Tisch steht. Den haben die Mitglieder der Initiative selbst gebaut, verriet die Chefin Anne Hensgen. Er hat etwas von einer Wolke mit sehr unterschiedlichen Tischbeinen, ein Sammelsurium vom Sperrmüll, teilweise werden sie noch gestaltet. Nachhaltigkeit spiele eine wichtige Rolle: Auch die Stühle am Tisch kommen vom Sperrmüll, Kleiderbügel, eine Staffelei und andere Details wurden aus Schwemm- oder Altholz hergestellt.

Jedermann darf seine Werke zeigen

An den Wänden und auf Tischen findet man Malereien, Fotografien, Objekte aus Papier oder Porzellan, Schmuck, Handgewebtes und mehr. Alle Mitglieder können hier ihre Werke ausstellen, natürlich hoffen sie auch, das eine oder andere davon verkaufen zu können. Dahingehend ist es tatsächlich ein Künstler-Atelier, in dem es auch einen abgetrennten Raum für grobe Handwerksarbeiten und ein Depot gibt. „Genauso wichtig ist uns aber auch das Atelier als Begegnungsstätte“, so Hensgen. „Jeder und Jede ist herzlich eingeladen zu schauen, wie die Werke entstehen.“ Man könne mit den Künstlern ins Gespräch kommen und auch selbst kreativ werden. Dafür waren am Samstag in einem weiteren Raum Magnettafeln aufgehängt, auf die man entsprechend magnetische Motive und Muster legen konnte, ganz nach Lust und Laune. „Mach dir selbst ein Bild“ lautete das Motto.

„Das Atelier ist unser Beitrag zum Gemeinschaftsleben auf dem Brüser Berg“, sagte Hensgen. Es sei „geradezu ein Paradebeispiel für die neue Richtung, in die sich Innenstädte und Fußgängerzonen entwickeln müssen, wenn sie weiterhin lebendig bleiben wollen“. Dem konnte Bezirksbürgermeister Christian Trützler nur beipflichten. Alles, was dazu beiträgt, dass Menschen zusammenkommen, sei gerade nach zwei Jahren Pandemie wichtig. Er lobte das Atelier als „Zentrum der Kultur hier auf dem Brüser Berg.“

Räume sind für vier Jahre gemietet

Die Idee sei ihr gekommen, als die gleichaltrige Künstlerin Brigitte Wulff aus den Reihen der Initiative gestorben war, erklärte Hensgen. Sie sah das als Mahnung: „Wenn du jetzt noch Träume hast, solltest du sie jetzt verwirklichen, sonst ist es schnell zu spät.“ Auf Wunsch des Vermieters sind die Räume erstmal für drei Jahre vermietet, mit Option auf eine Verlängerung. Die Miete bezahle sie aus ihrem Privatvermögen, sagte Hensgen. „Ich bin bereit, 50 000 Euro zu verbrennen.“ Das reiche für vier Jahre, wer weiß, was dann ist.

Das Atelier in der Borsigallee 12 ist immer samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet, außerdem oft in der Woche. Dann steht die hölzerne Dame draußen und außerdem eine weiße Bank. Die Initiative Stadtteilkultur ist außerdem beim Kunstmarkt am 22. Und 23. April im Ortsteilzentrum Brüser Berg vertreten.

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