Schönes Leben in Bonn Bepflanzte Balkonkästen für ein grüneres Mackeviertel

Nordstadt · Mitglieder des Arbeitskreises Grünes Mackeviertel haben Balkonkästen bepflanzt – und sie nachher verschenkt. Damit soll das Viertel grüner und die Biodiversität erhalten werden.

 Mitglieder des Arbeitskreises Grünes Mackeviertel bei der Bepflanzung der Balkonkästen, die anschließend verschenkt werden.

Mitglieder des Arbeitskreises Grünes Mackeviertel bei der Bepflanzung der Balkonkästen, die anschließend verschenkt werden.

Foto: Freya Dieckmann

Schöne Geste: Der Arbeitskreis Grünes Mackeviertel hat im Garten eines Privathauses 30 Balkonkästen bepflanzt und sie anschließend an Bürger verschenkt. „Ich habe noch nie so viel Begeisterung für ein Projekt erlebt“, sagte Ulrike Rößle, Mitglied des kleinen Arbeitskreises im Mackeviertel. „Die Leute sind ganz aufgeregt, wenn sie einen Balkonkasten von uns bekommen“, sagte sie.

Seit 2018 hat sich die Initiative zum Ziel gesetzt, das Viertel grüner zu gestalten. Dafür hatten die Mitglieder bereits Baumbeete gesäubert und bepflanzt. Nun sind es Balkonkästen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. „Innerhalb der ersten Woche haben wir 15 Anfragen bekommen. Sie häufen sich weiterhin“, sagt Rößle.

Unterstützt wird das Projekt durch das Quartiersbüro des Mackeviertels sowie dem ehrenamtlichen Verein Perspektivschmiede. Das Geld für die Anschaffung der Blumenkästen samt Pflanzen hat das Quartierbüro zur Verfügung gestellt, das seit 2014 vom Deutschen Roten Kreuz betrieben wird. „Wir liefern vor allem an ältere Leute und Menschen mit weniger Mitteln“, sagte Rößle. Für die ist das kostenlos und bekommen die Ware auch noch geliefert.

Das Ziel ist der Austausch

Das Ziel sei zum einen der Austausch innerhalb des Viertels sowie der Erhalt der Biodiversität, sagt Cynthia Cichoki vom Arbeitskreis. Die Pflanzen sollen Insekten schützen und die Luft frischer machen. „Saubere Luft ist heutzutage ja das A und O für Städte“, sagt sie. Um das Projekt so nachhaltig wie möglich zu machen, wurden Balkonkästen aus recycelten Plastik ausgewählt, die UV-Licht beständig und frostfrei sind.

Die Blumen und Kräuter in den Kästen seien heimisch und bienenfreundlich, erklärte Antonia Schelnberger. Eine ganze Menge an Pflanzen hat sie im Vorhinein ausgewählt und je nach Bedürfnis sortiert. „Es kommt darauf an, ob es sonnig oder schattig auf dem Balkon ist“, sagt sie. Für einen sonnigen Balkon gäbe es beispielsweise Lavendel oder Steinkraut. Storchschnabel und Kresse seien besonders gut für Halbschatten geeignet.

Wer selbst einen solchen Balkonkasten zusammenstellen möchte, müsse also auf die Lichtverhältnisse achten. Außerdem soll natürlich täglich gegossen werden. Insektenfreundliche Pflanzen seien außerdem eine Unterstützung für die Artenvielfalt in der Stadt, hieß es. Denn die klimafreundliche Fassadenbegrünung fange schon mit einem kleinen bepflanzten Blumenkasten an. Jede und jeder sei also aufgerufen, es dem Arbeitskreis nachzumachen und den eigenen Balkon zu begrünen.

Das bestätigt Cichocki: „Je weniger versiegelte Flächen es gibt, desto mehr kann Bonn zum Klimaschutz beitragen und die Klimaziele erreichen“. Bürgerpartizipation sei dafür sehr wichtig, sagt sie. „Es fängt an der Basis an. Jeder noch so kleine Beitrag zählt.“

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