Bericht zum Grundstücksmarkt 2021 Preise für Immobilien in Bonn steigen deutlich

Bonn · Der Grund­stücks­markt­be­richt für Bonn zeigt: Die Zahl der Ver­käu­fe ver­än­dert sich kaum, da­für schnel­len die Prei­se in die Hö­he. Die teuerste Wohnung wechselte für einen Quadratmeterpreis von 10.200 Euro den Besitzer.

 Wohnen in Bonn wird stetig teurer - das belegt auch der Bericht zum Grundstücksmarkt 2021.

Wohnen in Bonn wird stetig teurer - das belegt auch der Bericht zum Grundstücksmarkt 2021.

Foto: Benjamin Westhoff

1,9 Milliarden Euro – auf dem Bonner Immobilienmarkt ist im Jahr 2021 so viel Geld umgesetzt worden wie lange nicht. Das belegt der aktuelle Grundstücksmarktbericht, der an diesem Freitag vorgestellt wurde. 2020 waren es noch 1,2 Milliarden Euro. Während die reelle Zahl der Verkäufe von Grundstücken, Häusern und Eigentumswohnungen um 4,4 Prozent und damit kaum stieg, wuchs der Gesamtumsatz deutlich um rund 58 Prozent. Den größten Anstieg verzeichnet der Bericht bei Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsobjekten – hier hat sich der Verkaufsumsatz in einem Jahr nahezu verdreifacht. Auch bei den übrigen bebauten Grundstücken und bei Eigentumswohnungen mussten Käufer deutlich tiefer in die Tasche greifen.

 „In diesem Bereich ist die Zahl der Abschlüsse sogar leicht gesunken von 885 auf 876 Käufe, während der Umsatz von 712 Millionen Euro im Jahr zuvor auf 1,25 Milliarden Euro 2021 geradezu explodiert ist“, sagt Annette Lombard, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Bonn, der den Bericht verfasst hat.

Im Schnitt 800.000 Euro für eine neue Doppelhaushälfte

Die Teuerungsrate fällt bei den Ein- und Zweifamilienhäusern mit 7,9 Prozent vergleichsweise moderat aus, während bei Mehrfamilienhäusern und Mischobjekten 33,9 Prozent mehr Geld umgesetzt wurde. Durchschnittlich mussten Menschen für eine neue Doppelhaushälfte rund 800.000 Euro anlegen, für einen Reihenhaus-Neubau waren es rund 700.000 Euro.

Übersicht zu den Immobilienrichtwerten für Eigentumswohnungen in Bonn

Übersicht zu den Immobilienrichtwerten für Eigentumswohnungen in Bonn

Foto: GA

 In den vom Gutachterausschuss im öffentlichen Auftrag herausgegebenen Bericht sind die Käufe und Verkäufe anhand notariell beurkundeter Verträge eingeflossen. Deren Zahl stieg 2021 auf 2992, ein kleiner Zuwachs nach 2867 untersuchten Abschlüssen im Jahr zuvor. „An dieser Stelle können wir von Stagnation sprechen, ganz anders als bei den Verkaufssummen“, sagt Lombard.

25 Prozent mehr für Ein- und Zweifamilienhäuser

 Auch unbebaute Grundstücke in Bonn wurden teurer, hier erhöhten sich die Umsätze bei nahezu gleichbleibender Zahl der Kaufabschlüsse (2021: 207, 2020: 205) ebenfalls – um fast die Hälfte von 91,2 Millionen auf 130,5 Millionen. Beim sogenannten baureifen Land wechselten Grundstücke für 128,3 Millionen Euro die Besitzer, 2020 waren es noch 87 Millionen. Der Grund für Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerte sich im Schnitt um 25 Prozent, ebenso für baureife Grundstücke für Mehrfamilienhäuser. Grundstücke für Gewerbenutzung legten preislich um zehn Prozent zu.

Bei den Eigentumswohnungen mit 1146 auswertbaren Verkäufen 2021 legten die Preise in allen vier Baualtersklassen ebenfalls zu, insgesamt stiegen die Umsätze im um 14,9 Prozent. Den höchsten Kaufpreis erzielte eine Wohnung in „sehr guter Lage“ im Stadtbezirk Bonn mit 10.200 Euro pro Quadratmeter. Der Bericht verzeichnet außerdem: Im Bonner Musikerviertel sowie in der Bonner Südstadt werden die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen erzielt.

Bei Wohnungen sind zwei Drittel Weiterverkäufe

Der Gutachterausschuss hat auch die aktuellen Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen beschlossen. Damit sind die auf ein Bau-Jahr normierten Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche in für den Bericht eingerichteten Stadtteil-Zonen festgelegt. Am stärksten verteuert haben sich Wohnungen zwischen 61 und 80 Quadratmeter. Gut zwei Drittel (68 Prozent) waren Weiterverkäufe.

 Die Macher des Berichts weisen schließlich gemeinsam mit der Stadtverwaltung darauf hin, dass Immobilien- und Grundstücksbesitzer demnächst Post in Sachen Grundsteuerreform erhalten. Die Ermittlung für die Grundsteuer soll 2024 abgeschlossen sein, Eigentümer sind zur Mithilfe durch Angaben zu ihrem Besitz angehalten.

Weitere Informationen zu Bonner Grundstücks- und Immobilienpreisen auf www.boris.nrw.de

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