Stadt will Architekten beauftragen Neues Sport- und Begegnungszentrum für den Bonner Norden

Bonn · Die Stadt will ein Zentrum für Sport, Kultur und Begegnung in Auerberg bauen. Bonns Dezernentin Birgit Schneider-Bönninger zeigte sich bei einer Bürgerversammlung zuversichtlich, dass ausreichend Fördergeld von Land und Bund fließen wird. Nur aus dem städtischen Etat wäre das Projekt wohl nicht zu stemmen.

 Dem Vorstand des Ortsausschusses Auerberg gehören (v. l.) Gert-Michael Schwaegermann, Brigitte Engelhardt und Jürgen Haffke an.

Dem Vorstand des Ortsausschusses Auerberg gehören (v. l.) Gert-Michael Schwaegermann, Brigitte Engelhardt und Jürgen Haffke an.

Foto: Philipp Königs

Sicher werden noch einige Jahre ins Land ziehen, bis das Sport- und Begegnungszentrum in Auerberg tatsächlich steht. Gert-Michael Schwaegermann, Vorsitzender des Ortsausschusses Auerberg (OA), geht von sechs bis acht Jahren aus. Trotzdem vermittelten er und die Bonner Sport- und Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger Zuversicht, dass es kommt und dass es weitergeht mit diesem Projekt, von dem nicht nur die Auerberger, sondern ebenso die Bürger von Graurheindorf, Castell und Buschdorf profitieren sollen – und damit der gesamte Bonner Norden.

Bei der jüngsten Bürgerversammlung des Ortsausschusses in der Aula des Collegium Josephinum erörterte die Dezernentin, dass der letzte politische Beschluss in der Sache aus dem Jahr 2019 von einer breiten politischen Mehrheit getragen wurde. „Die Politik will das Zentrum ebenso wie die Verwaltung. Eine solche Chance, Sport und Kultur gemeinsam zu denken, ist einmalig“, sagte Schneider-Bönninger.

Die Verwaltung werde nun einen Architekten damit beauftragen, eine Vorentwurfsplanung auszuarbeiten und zugleich eine Kostenschätzung vorzulegen. Workshops unter Beteiligung der Bürgerschaft hatte es gegeben. Für Sport, Kultur und Begegnung solle die Stätte stehen, für deren Bau ein stadteigenes Gebäude mit Büros in der Straße An der Josefshöhe weichen müsste.

Die Lage sei „perfekt“, betonte Schwaegermann, denn unmittelbar grenzen daran Sportplätze des Sportparks Nord, der zu dieser Seite hin gerade erst neue Parkplätze bekommen hat. Das Angebot soll sich an Senioren, Familien, Alleinstehende, Geringverdiener, Vereine, kurzum an alle Bürger richten. Konkrete Wünsche nach einer Ausstattung für Bogenschießen, Hiphop-Tanz und Selbstverteidigungskurse sind ebenfalls schon geäußert worden. Fragen der Gäste kamen auf, ob das Haus barrierefrei geplant werde und ein gastronomisches Angebot vorgesehen sei. Beides bejahte Schneider-Bönninger.

Projekt braucht Förderung von Land oder Bund

Der Preis wird erst gemeinsam mit dem Vorentwurf vorliegen. Die Stadt plant zum jetzigen Stand, dann konkrete Projektmittel für den Doppelhaushalt 2025/26 anzumelden. Schneider-Bönninger antwortete auf eine weitere Frage aus dem Publikum, wer konkret das Millionen-Projekt finanzieren werde, dass es ohne beträchtliche Landes- oder Bundesförderung wohl nicht zu stemmen sein werde. Viel spricht aus Sicht der Dezernentin dafür, dass die Voraussetzungen für Zuschüsse äußerst günstig seien. Sie erwähnte einerseits die inhaltlichen Synergien zwischen Sport, Kultur und Bürgerbegegnung über alle Altersschichten hinweg und andererseits die feste Absicht, den Neubau zu begrünen und mit Photovoltaikanlagen auszustatten. „Ich versichere Ihnen, wir stehen alle hinter diesem Konsensprojekt“, sagte Schneider-Bönninger.

Da ein Mischzentrum für Bonn Neuland ist, hatten sich Mitglieder des Ortsausschusses und der Bonner Leiter des Sport- und Bäderamts Stefan Günther gemeinsam auf den Weg gemacht, um ein solches Haus in Regensburg in Augenschein zu nehmen. Günther musste seinen Besuch bei der Bürgerversammlung kurzfristig absagen (Corona-Infektion). Schwaegermann aber berichtete kurz von der Reise. „Die Bayern haben das Gebäude von einem Architekten in vier Jahren und acht Monaten planen und bauen lassen. So geht es also auch.“ Diese Bemerkung war wohl als Ansporn gemeint.

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