Arbeitsagentur stellt Trend fest So entwickelt sich die Arbeitslosigkeit in Bonn und der Region

Bonn · In Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Ahrweiler bleiben die normalen Winterprobleme weitgehend aus. Es ist nur ein geringer Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Die Kurzarbeit wird wieder wichtiger.

 Etwas mehr Menschen als im Vormonat müssen jetzt Bewerbungen für einen neuen Job schreiben.

Etwas mehr Menschen als im Vormonat müssen jetzt Bewerbungen für einen neuen Job schreiben.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Im Januar befindet sich der Arbeitsmarkt üblicherweise in der Winterpause: Die Arbeitslosigkeit steigt vorübergehend an, weil Saisonbetriebe mangels Gästen Ferien machen oder wegen der kühlen Witterung nur eingeschränkt arbeiten können. Aufgrund von Kündigungsterminen und dem Ende von befristeten Arbeitsverhältnissen zum Jahresende erhöht sich die Arbeitslosigkeit zusätzlich.

Auch in diesem Jahr gibt es den Trend in der Region Bonn/Rhein-Sieg. „Der Anstieg fällt insgesamt aber im Vergleich der letzten fünf Jahre deutlich geringer aus. „Das ist eine positive Nachricht, die zeigt, dass Unternehmen aktuell sehr darauf bedacht sind, ihre Mitarbeitenden zu halten“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Die Arbeitgeber wüssten angesichts eines von Engpässen charakterisierten Arbeitsmarktes um den Wert ihres Personals.

Auch die Jugendarbeitslosigkeit steige aufgrund von auslaufenden Ausbildungsverträgen an. „Doch die ausgebildeten Fachkräfte haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, meint Krause. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,2 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich auf einen Prozentwert von 5,9 und sank um 0,8 Prozentpunkte zum Vorjahr.

Stabiler Landkreis Ahrweiler

Im flutgeschädigten Landkreis Ahrweiler ist der saisonale Rhythmus weitgehend außer Kraft gesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen, die im Dezember sogar noch einmal deutlich gesunken war, stieg nur sehr moderat an: Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent. Im Dezember lag sie bei 3,6 und im Januar 2021 bei 4,7 Prozent.

„Im Januar hat sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen besser entwickelt, als wir es aufgrund der Jahreszeit erwarten konnten“, sagte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit für Nordrhein-Westfalen. Die NRW-Arbeitslosenquote legte im Vergleich zum Vormonat Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent zu.

Bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar auf 2,462 Millionen gestiegen. Das sind 133.000 mehr als im Dezember 2021, aber 439.000 weniger als im Januar 2021. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,1 Prozent auf 5,4 Prozent.

Mehr Kurzarbeit

Die Bedeutung der Kurzarbeit nimmt auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg wieder zu. Für den Dezember 2021 liegen nun die endgültigen Daten vor. Danach zeigten im Dezember 2021 insgesamt 87 neue Unternehmen der Region Kurzarbeit an. Im Vormonat November 2021 waren es noch 39 Neuanzeigen. Im Vorjahr zeigten im Monat Dezember 2020 510 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden der Agentur für Arbeit für Dezember 2021 insgesamt 1294 Personen genannt. Im Monat November 2021 waren es 457 Personen.

Für Januar 2022 erfasst die Statistik erst vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigten insgesamt 218 Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für Januar voraussichtlich 2788 Personen genannt. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Das Volumen steht erst später fest.

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